die energiebilanz unserer wohnung im november

felix schwenzel, , in wirres.net    

mit @homeassistant messe ich schon seit über einem jahr unseren stromverbrauch. dafür erfasse ich den stromzählerstand mit einer billigen, aufgeklebten esp-kamera und cloud OCR (zur zeit via google). die einzelwerte (lichter, spül-, wasch- etc-maschinen) erfasse ich mit ein paar mess-steckdosen aber vor allem mit der „custom integration“ homeassistant-powercalc, mit der die verbrauchswerte sich sehr akkurat berechnen/schätzen lassen. für die dusche und den boiler leite ich die werte von einem temperatursensor an der heisswasserleitung ab, dafür war einiges an kalibrierung und ausprobieren nötig, aber die werte passen mittlerweile ganz gut.

diesen monat habe ich angefangen, bzw. versucht auch den verbrauch der heizung zu erfassen. wir benutzen tado ventile und lassen tado auch alles steuern. tado nutzt die daten die wir erzeugen mittlerweile auch ganz sinnvoll und stellt Abonnenten seit ner weile eine ordentlich kalibrierte verbrauchsschätzung zur verfügung mit der sich auch historische daten zum vergleich anzeigen lassen.

erste erkenntnis hier, im vergleich zum vorjahr haben wir zwar unsere zieltemperaturen ordentlich gesenkt (1-3 grad), aber das gleiche wie im letzten november verbraucht (dafür war der oktober wärmer, da haben wir im vergleich 100% weniger verbraucht).

zweite erkenntnis: ein grossteil der energie geht bei uns für warmwassererzeugung drauf, der energieverbrauch für lichter und geräte ist nahezu verschwindend gering im vergleich zu der energie die für warmes wasser draufgeht.

dadurch dass ich jetzt den heizungsverbrauch einigermassen gut kenne, sehe ich das in den letzten beiden tagen, an denen ich sowohl gekocht als auch gebacken habe, der gasverbrauch des herds auch nochmal jeweils 15 kWh war. diese menge hat mich dann doch sehr überrascht (auch wenn die kWh gas sehr viel günstiger ist als die kWh strom).

wir (bzw. home assistant) schalten alle lichter bei nicht-gebrauch aus und haben ausschliesslich LEDs im einsatz. aber dass der energieverbrauch für lichter und geräte gerade mal 15-20 % unserer energiebilnaz (im winter) ausmacht, ist dann schon bemerkenswert.

verbräuche unserer wohnung am 24.11.2023

(anmerkung: der gasbasierte energieverbrauch basiert auf der stark vereinfachten rechnung kWh = m³×10)

mehr schlaf dank hund

felix schwenzel, , in wirres.net    

frida und ix schlafen (in tschechien)

als ich vor 20 jahren anfing auf dieser seite ins internet zu schreiben, war einer der gründe das zu machen das bestreben festzuhalten was ich überhaupt so gemacht habe. schon damals raste die zeit nur so dahin und wenn dann schlag auf schlag ein weihnachtsfest nach dem anderen an einem vorbeirauscht, isses ja ganz schön wenigsten zu wissen was man zwischendurch so getrieben hat.

jetzt hab ich fast zwei jahre nicht mehr regelmässig hier rein geschrieben, was auch deshalb ein bisschen schade ist, weil ich hier gar keine notizen über unseren hund nachlesen kann, der jetzt auch schon über zwei jahre alt ist. mequitto macht das besser, seit er und seine frau einen hund haben, schreibt er regelmässig dazu ins internet. ich lese das sehr gerne.

Seit das Tier in meinem Zimmer schläft, schläft so etwas wie eine Grundspannung mit mir mit. Vor allem morgens, wenn ich noch nicht richtig wach bin, aber nicht mehr schlafe. Wenn die Hündin mitbekommt, dass ich wach bin, dann wird sie aufgeregt und steht von ihrem Bettchen auf. Sie kommt zu mir, wedelt den Schwanz und leckt an Gliedmassen, die unter der Decke hervorlugen. Das versuche ich um jeden Preis zu vermeiden. Wenn ich morgens also halbwach bin, bin ich so sehr darum bemüht, mich schlafend zu stellen, dass ich total verkrampfe.
Wenn ich von morgens rede, dann meine ich die Zeit zwischen 5 und 6 Uhr.

bei uns ist das mittlerweile umgekehrt: wenn ich zwischen fünf und sechs uhr aufstehe, bleibt frida liegen. egal ob ich mich dann an den schreibtisch setze oder in die küche, bis sechs, halb sieben bleibt frida im bett, danach dackelt sie mal kurz zu mir um zu prüfen ob alles in ordnung ist und legt sich dann irgendwo hin. erst so ab sieben fängt sie an mich genauer zu beobachten und schaut, ob ich vielleicht schon anstalten mache mal langsam mit ihr loszugehen.

wie bei meq und seiner frau bin ich bei uns in der ehe derjenige der „locker mit Schlaf umgeht“. ich brauche nicht so viel schlaf und kann gegebenenfalls fehlenden schlaf jederzeit in 10, 20, 30 oder 60-minuten happen nachholen. deshalb hab ich mir in der welpenzeit die nächte um die ohren geschlagen, als die pudel-blase noch nicht ihr volle kapazität erreicht hatte.

früher, also vor dem hund und als ich noch regelmässig ins internet schrieb, habe ich sehr wenig geschlafen. fünf bis sechs stunden reichten mir locker. meine health-app verrät mir, dass ich zwischen dem august 2016 und april 2017 im schnitt 5:14 stunden schlief, 2018 und 2019 waren es im durchschnitt 5:30 stunden. seit zwei jahren werde ich langsam hundeähnlicher und habe meine durchschnittliche schlafzeit auf sieben stunden ausgebaut.

an wochenenden dürfte meine schlafzeit sehr viel höher sein: früh ins bett, früh aus dem bett und mit frida lange spazieren gehen und dann den rest des vormittags und mittag wieder schlafen. ich bin mir nicht sicher warum ich das so toll finde, ob ein hund, der den grössten teil des tages schläft mich einfach auch zum schlafen inspiriert oder ob der hund und das lange spazieren gehen eifach ein super ausrede sind mich ständig ins bett zu legen.

weil frida keine haare verliert und nicht nach hund riecht, haben wir ihr nie verboten sich auf sofas oder betten zu legen. trotzdem schläft sie mit vorliebe irgendwo, auf dem nackten holzboden, auf decken, unter dem sofa, auf schmutziger wäsche, aber gelegentlich dann eben auch auf sofas oder betten. nur in ihrem eigentlichen hundebettchen schläft sie so gut wie nie — ausser wenn sie uns gefallen will und bock auf eine belohnung hat.

obwohl einen lieblingsplatz hat sie, ihren flauschigen mini-donut. den haben wir ihr vor einem jahr geschenkt und leider hielt sie ihn für ein tolles spielzeug, das man durch die wohnung zerren und berammeln kann. als konsequnz verschwindet der donut dann immer und taucht erst wieder auf, wenn sie tiefenentspannt ist. dann liegt sie stundenlang drin zusammengerollt oder drüber gestreckt.

es wächst zusammen, was zusammen gehört.
es wächst zusammen, was zusammen gehört.
gemütlichkeit ist relativ.
gemütlichkeit ist relativ.

überhaupt ist frida jetzt (endlich) extrem entspannt und geduldig. die beifahrerin hat die angewohnheit frida immer wieder mal aus versehen ins schlafzimmer oder badezimmer zu sperren. heute hat die beifahrerin mich irgendwann gefragt wo frida denn sei, bis sie auf die idee kam, dass sie wohl die schlafzimmertür zu gemacht habe, mit frida im schlafzimmer. bemerkbar gemacht hat sich frida in der zeit nicht, obwohl das bestimmt eine halbe stunde gewesen sein muss, in der sie im schlafzimmer eingesperrt war. frida sass kerzengerade vor der tür und sah aus als freute sie sich weniger über die befreiung, als über eine bestandene, schwere aufgabe, als sie föhlich aus dem schlafzimmer hüpfte.

ausser wenn sie mal sehr dringend raus muss, macht frida auch nie mit fiepen oder quaken auf sich aufmerksam, sondern versucht uns mit starrenden blicken zu hypnotisieren. wenns noch nicht an der zeit ist reicht es meisten sie dazu aufzufordern sich nochmal hinzulegen — bis sie es nach ner stunde nochmal probiert.

wenn wir nicht gerade spazieren gehen (zwei mal pro tag), oder kurz pinkeln gehen (mittgas und abends) schläft frida. einmal pro tag möchte sie aber ihren schlaf unterbrechen und mit mir zuhause spielen oder tricks üben. ziemlich genau jeden tag um 14:30 uhr. dann steht sie auf, streckt sich genüsslich und lautstark und stupst mich höflich an. ausser ich habe gerade eine telko, dann wartet sie bis ich „tschüss“ sage (was mich jedes Mal ein bisschen erschüttert).

danach schläft sie dann wieder ein, zwei stündchen, bis zum nachmittgasspaziergang.

was frida (auch) sehr gut kann: sich auf den boden giessen.
was frida (auch) sehr gut kann: sich auf den boden giessen.

5:30 uhr aufgewacht, gestern angesetztes brot vorbereitet und die idee gehabt ganz früh mit frida spazieren zu gehen. weil ich gestern in mequitos hundeblog las, dass er mit seinem fellbündel an grunewaldsee war, dachte ich, das können wir doch mal frühmorgens probieren. als die beifahrerin und frida zum letzten mal dort waren, ich glaube vor über einem jahr, fanden wir es etwas zu überlaufen und frida war am hundestrand vor allem gestresst wegen der ständig fliegenden stöckchen und bälle und hunderten hunden. (videos vom spaziergang auf instagram)

es zeigt sich, einerseits kommt man morgens mit dem auto schnell zum grunewaldsee (18 minuten), man kann dort bequem parken und es ist kaum etwas los. insgesamt sind wir 5 hunden begegnet, zweien davon zweimal.

zurück zuhause das brot gebacken, scheint gut geworden zu sein.

eigentlich lasse ich frida gerne an der schleppleine frei vor mir laufen — solange sie nicht weiter vorläuft als die schleppleine lang ist. zuhause, auf gewohnten wegen, klappt das super. auf geteerten wegen, bzw. auf wegen auf denen auch fahrräder unterwegs sind muss sie einen ein-meter-radius einhalten. das üben wir in berlin über kilometer hinweg — und das klappt so gut, dass sie milerweile sogar den abstand reduziert, also zu mir kommt, wenn sie radfahrer kommen sieht.

(bilder zu diesem text auf instagram)

im urlaub klappt das nicht so gut, bzw. nicht auf dauer. da wird ihr vorauskundschaften, ihre prüfung des unbekannten was hinter jeder ecke, jeder erhöhung stecken könnte so einnehmend, dass sie uns an der leine schnell mal vergisst — obwohl es ihr ehrgeiz ist unser dreier-rudel stets beisammen zu halten..

glücklicherweise kann frida ihre modi ganz gut umschalten. wenn wir ihr signalisieren dass sie jetzt auf beinhöhe bleiben soll, macht sie das auch, wenn man aufpasst und kleine intentionen vorzupreschen mit winzigen leinensignalen quittiert. neben einem reagiert frida allerhöchstsensibel auf jedes noch so kleine leinensignal. mir ist jetzt auch aufgefallen warum: sie denkt, wenn ich neben ihr gehe, dass jedes leinensignal von mir kommt, quasi meine hand ist. ab einem abstand von einem meter werden die leinensignale immer ignorierbarer. sie kommen noch an, wenn sie stärker sind, aber ich glaube sie nimmt signale auf abstand eher als anonym, naturgegeben wahr — sie verbindet sie nicht mehr unmittelbar mit mir.

jedenfalls scheint es frida leicht zu fallen sich zurück zu nehmen, wenn wir ihr das signalisieren, und neben oder zwischen uns zu laufen. das klappt dann auch über kilometer hinweg, ohne weitere korrekturen. ich glaube einerseits ist das ziemlich anstrengend für sie, weil sie sehr auf uns achtet, aber weiterhin auch noch auf die neue umgebung achtet. andererseits überlässt sie uns dann auch alle entscheidungen, sie nimmt sich also nicht nur zurück, sondern ordnet sich, zumindest was das auskundschaften, bewerten, entscheiden angeht, völlig unter.

heute haben wir eine neue variante ausprobiert, weil die wege auf denen wir unterwegs waren zu eng waren um nebeneinander zu gehen, nicht nur zu dritt nebeneinander, sondern auch hund neben mensch. frida akzeptiert auf engen wegen (wenn es für sie sinn ergibt) auch sehr schön das kommando „hinten“. aber auf den engen felswegen heute wollte ich sie gerne im blick haben. also lautete die neue regel heute: katia läuft vor, frida darf sie nicht überholen, ich folge am ende. auch das hat erstaunlich gut geklappt. man merkte sie wäre gerne vorgelaufen, aber man merkte auch, dass sie die gesetzte grenze akzeptierte. gelegentlich waren leichte korrekturen nötig, aber insgesamt war das ein sehr entspanntes spazierengehen, auch auf breiteren wegen.