Neulich schrieb ich darüber, warum ich Deutschland 12 Punkte geben würde. Heute sollen es 5 Gründe sein, Italien zu lieben.
ich hätte mir natürlich gewünscht, dass sie geschrieben hätte „Neulich schrob ich darüber ...“ -- aber man kann nicht alles haben. dafür gabs ein paar lacher und nachvollziehbare gründe, italien zu mögen:
Während in deutschen Komödien Till Schweiger ein attraktives Arschloch mit hoher Stimme ist, dass am Ende eine süße Freundin findet und der Zuschauer weiß, dass er ihr spätestens in zwei Jahren wieder fremd gehen wird, sind italienische Komödien etwas anders aufgebaut.
Am Anfang steht oft ein meist ein (wenig attraktiver) Mann, der aus irgendendeinem Grund traurig oder gebrochen ist. Am Ende findet er den Weg zurück zu seiner Familie oder er findet eine neue Familie, die ihn liebevoll aufnimmt und in der letzen Szene essen alle zusammen ein köstliches Mahl.
Deshalb sollte die SPD, wenn sie einigermaßen bei Sinnen ist, den Spieß umdrehen und massiv auf Angriff umschalten. Steinbrück hat schon den Takt vorgegeben: es müsse bis auf den letzten Cent offengelegt werden, wer und woher in welcher Höhe für Nebentätigkeiten bezahlt wird.
Die SPD kann dabei nur gewinnen, denn zweifelhafte Wirtschaftsanwälte und andere Lobbyisten sitzen eher in den Reihen der CDU/CSU und FDP. 92 Abgeordnete von Schwarz-Gelb beziehen monatlich mehr als 7.000 Euro nebenher, bei SPD und Grünen sind es 16.
mir fällt kein grund ein, warum die SPD das diesmal nicht verkacken sollte.
jon stewart und bill o'reilly debattieren sehr unterhaltsam an ihrer moderatorin vorbei. malte lehming spoilert die debatte ohne spoilerwarnungen und wer will kann für die aufzeichnung der debatte auch was bezahlen.
schönes portrait von céline lauer über monika scheele-knight, ihrem mann scott und ihren sohn john:
Keine Hektik, kein Sehenswürdigkeiten-Marathon - durch John haben die Knights eine Art des Reisens entdeckt, die den meisten Menschen längst abhanden gekommen ist: Aufbrechen, ankommen, sich umsehen. Johns Mutter sagt, ihr falle auf, dass viele Leute in Gedanken oft schon weiterdrängen, nach dem Danach streben. "Mit John kann man so nicht leben. Man muss immer in diesem Moment leben, im Jetzt."
(der morgenpost.de link leitet über google an der bezahlschranke vorbei.)
kathrin passig und sascha lobo teasern ihr neues buch auf spiegel online an. sehr schön:
Was Internetskeptiker sagen: „Wenn ein Dienst kostenfrei ist, dann bist du als Nutzer kein Kunde, sondern das Produkt.“
Was sie meinen: „Das gilt natürlich nur für ganz neu erfundene Dienste. Die überwiegend anzeigenfinanzierten Zeitungen und Zeitschriften, die ich lese, machen mich nicht zum Produkt, sondern zum mündigen Bürger.“
Während die New Yorker Stadtplaner sich darauf verlassen konnten, dass der Central Park trotz der Vertreibung von Menschen zu einem Symbol für Freiheit, Prosperität und Demokratie werden würde, der dem Aufbruchsgeist eines Landes entsprach, so ist die Lage in Berlin heute anders: Eine Umwandlung der Freifläche in Tempelhof würde als Landnahme durch die Eliten empfunden. Das würde die Auseinandersetzung darüber weiter verschärfen, wer über unsere Stadtviertel, unsere Parks, unsere Architekturwahrnehmung und nicht zuletzt über unsere Lebensverhältnisse verfügt. Die dahinter stehende Frage "Wir oder die?" ist ohnehin zu einem Grundmotiv des 21. Jahrhunderts geworden.
Das Tempelhofer Feld vermittelt derzeit den Eindruck, dass viele Berliner diese Frage einfach zu ihren Gunsten beantworten. Was auf den Flächen passiert, entwickeln sie gemeinschaftlich, ohne die Erlaubnis einer Institution einzuholen. Ein Akt individueller Freiheit und unmittelbarer, ziviler Teilhabe am öffentlichen Raum.
die antwort ist komplizierter als ix dachte, aber so gut erklärt dass sogar ich es kapiert habe. morgen habe ich es allerdings wieder vergessen. /boingboing.net
ix mag weder filme in denen gesungen wird, noch talkshows in denen die gäste anfangen zu singen (und dann auch noch a cappella), aber was anna kendrick bei letterman mit einem becher veranstaltete fand ich sehr ok.
Die kippen endgültig aus den Socken, wenn man ihnen das Einwohneramt erklärt — Deutsche müssen sich beim Staat melden, wenn sie umziehen? Aber nur früher im Osten, oder? Erfahrungsgemäß kommt irgendwann immer die Frage, ob die Nazis mit Hilfe der Einwohnermeldeämter damals die Goldbergs und Süsskinds gefunden haben. Sollte man diese Archive nicht abschaffen oder, äh, niederbrennen? Es hilft nicht, dass Amerikaner solche Vorschriften nur im Zusammenhang mit einer Gruppe von Menschen kennen: Verurteilte Sexualverbrecher. Aus ihrer wird damit die ganze deutsche Bevölkerung wie Kriminelle behandelt.
Am Ende stößt nur die Kirchensteuer auf mehr Unverständnis.
Auf Geburtstagspartys trat er gerne mit einem Mini-Casio auf und sang: „Immer wenn ich traurig bin, trink ich einen Korn. Wenn ich dann noch traurig bin, trink ich noch´n Korn. Und wenn ich dann noch traurig bin, dann fang ich an von vorn.“
Zwischen restreaktionären Anfeindungen und der speziellen Kölner Variante des Laisser Faire, die hier „Jeder Jeck es anders“ heißt, war Dirk - unbeirrt und gänzlich frei von Pose -genau das: anders. Anders auch als die Vertreter der kölschen Gemütlichkeit mit ihrem „Ein bisschen Schwund ist immer“-Credo um ihn herum. Für die war das ganze Leben, mindestens das ganze Nachtleben, ein einziger Anlauf für ein irgendwann mal beginnendes Künstlertum.
Wir Menschen sind keine körperlosen Datensätze, sondern begrenzte Wesen aus Fleisch und Blut. Wir werden müde, kriegen Hunger, haben Migräne, müssen Scheißen.
Frauen sollten eingeladen werden, weil zu keinem beliebigen Thema der Welt sinnvoll diskutiert werden kann, wenn Männer dabei unter sich bleiben. Eine solche Veranstaltung ist ganz einfach nicht in der Lage, Allgemeinrelevantes hervorzubringen und wird deshalb unweigerlich eine schlechte Veranstaltung sein. Oder anders: Eine Gruppe, die (fast) ausschließlich aus Männern besteht, kann sinnvollerweise nur über das Thema “Männer in den Medien” diskutieren, aber nicht über “Medien” generell.
Das Argument “Wir haben keine Frauen gefunden und daher nur Männer eingeladen” ist für einen Kongress über Medien also in etwa so sinnvoll wie das Argument “Wir haben keine Ingenieure gefunden und daher lieber Stewardessen eingeladen” für einen Kongress über Maschinenbau.
Mit 10 hatte ich die Kinder -- und Jugendbuchabteilung unserer kleinen Bücherei durch. Es half dauernd in Wartezimmern sitzen zu müssen. Mein durchschnittlicher Buchverbrauch trieb anderen Leuten die Tränen in die Augen.
Mit 12 wollte ich Journalistin werden. Oder Anwältin. Wegen John Grisham. Durch Isolation in der Schule und regelmäßige Krankenhausaufenthalte hatte ich als Teenager alles gelesen was Agatha Christie, Erich Kästner, Christine Nöstlinger und Arthur Conan Doyle jemals veröffentlicht haben. Von Harry Potter mal ganz zu schweigen. Da mussten es dann die englischen Bände sein, weil: sofort.
das machen wir auch immer öfter. gemüse, vorzugsweise kartoffeln, aber auch auberginen, zwiebeln, tomaten, karotten, zuccinis, blumenkohl mit kräutern in den ofen werfen und nach 30-40 minuten mit kräuter-quark verspeisen. ich frage mich dann immer warum selbst gemüse dass ich normalerweise nicht mag plötzlich so köstlich schmeckt.
ex-handelsblatt.de-redakteur stephan dörner zerlegt einen artikel der „handelsblatt“-kampagne „Mein Kopf gehört mir“. da fragt man sich wie man das handelsblatt jemals als qualitätsmedium wahrnehmen konnte.
Oder wie es der Autor Andreas Föhr formuliert: „[...] Ohne den Schutz geistigen Eigentums gäbe es wahrscheinlich weder Computer noch Internet, aber das scheint bei den Piraten keinen zu interessieren.“
Man muss wirklich nicht jeden Unsinn zitieren - insbesondere nicht von einem Krimi-Autor, der schon durch das Wort “wahrscheinlich" offen zu erkennen gibt, dass er keine Ahnung hat, wovon er redet. Software war in den Ursprungstagen des Computers eine reine Zugabe, um die Hardware zu verkaufen. Erst Microsoft als eine der ersten Firmen machte aus Software in den 70er Jahren ein Geschäftsmodell. Es gibt eine ganze Bewegung innerhalb von Software-Autoren, die ihre Software vom strikten Urheberrecht freistellen - sogenannte Freie Software. Programmierer freier Software haben Linux geschaffen, das heute rund 18 Prozent aller Umsätze mit Servern ausmacht (Quelle: IDC) und auf dem u.a. Googles Smartphone- Betriebssystem Android basiert.
Das Internet ist aus dem staatlich finanzierten DARPA-Projekt ARPA hervorgegangen, das World Wide Web aus einem Projekt am staatlich finanzierten CERN. Der erste Webbrowser mit dem schlichten Namen WorldWideWeb (später Nexus) ließ sich kostenlos downloaden. Er ist bis heute gemeinfrei (Public Domain). Der IBM-Computer wurde vor allem deshalb ein weltweiter Erfolg, weil IBM nicht gegen Kopien aus Fernost vorgegangen ist. Erst das hat die PC-Revolution in Gang gesetzt. Davon abgesehen ist die gesamte Computergeschichte - von Microsoft bis Apple - eine Geschichte „geklauter Ideen“ (mal mit offizieller Lizenz von Xerox, wie bei Apple - mal ohne, wie bei Microsoft).
Die von mir wahrgenommene Einbindung der Eltern scheint also weder auf Faulheit oder Unbedachtheit von Lehrern zurückzuführen zu sein, sondern sie ist gewollt. Und natürlich wäre es tatsächlich schön, wenn es auch schulbezogene Dinge gäbe, die die Kinder gemeinsam mit den Eltern machen könnten, vor allem, wenn es eben ALLE Kinder könnten. Aber das ist aus offensichtlichen Gründen oft nicht der Fall. Kann man von Eltern, die nie eine deutsche Schule besucht und Deutsch selbständig als Zweitsprache erworben haben, erwarten, dass sie das deutsche Kasussystem in Tabellenform fassen können? Oder von Eltern, die Vollzeit oder im Schichtdienst arbeiten, außer der sowieso obligatorischen Kontrolle der Arbeitsmaterialien und Hausaufgaben stundenlang nach Fotos von Tante Sabine und deren drei geschiedenen Männern zu fahnden, die ihr die Cousinen beschert haben?
die sache mit dem poller in der eingangstüre in einem cafe im prenzlauer berg, der kinderwagen, aber angeblich keine behinderten draussen halten soll. von willsagen zusammengefasst und durchfotografiert.
Hört auf, uns alles nur zu verbieten, das Fremde einzuzäunen und uns Warnhinweise nur per Unterschrift quittieren zu lassen. Macht uns vertraut. Bildet uns dazu in aller Ruhe. Lasst uns liebgewinnen. Das wäre wohl das, was Philosophen wirklich mit Aufklärung gemeint haben könnten. Es geht bei der Aufklärung darum, positiveres Karma zu erzeugen.
Wenn wir hier gezwungen sind, weltgemeinsam Öffentlichkeit zu spielen, ist doch die Frage, ob wir nach dem kleinsten gemeinsamen Nenner streben oder das größte gemeinsame Vielfache suchen. Wollen wir uns nach dem letzten ungebildeten Dorfidioten richten, der der Meinung ist, dass die Welt aus einem Kirschkern geschnitzt wurde und das Licht die Kotze eines vieläugigen Lemuren ist und jeder der etwas anderes glaubt, ein des Lebens nicht würdiger Ketzer ist? Oder wollen wir die Vielfalt der verschiedenen Meinungen zulassen und versuchen, jeder Meinung mit einem Mindestmaß an Würde zu begegnen, eine Begegnung, die bei einem ganzen Haufen Meinungen ja auch durch das Vorbeigehen mit einer gerümpften Nase sein kann?
Sie revolutionierten das südkoreanische Kino - und wurden dafür entführt: In den fünfziger Jahren waren Shin Sang Ok und Choi Eun Hee Stars. Weil das nordkoreanische Kino einfach nicht in Schwung kam, ließ Filmfan Kim Jong Il das Ehepaar kidnappen. Das lebte auf der Nordseite des Landes erst in Saus und Braus - und wagte am Ende doch die Flucht.
judith horchert portraitiert antje schrupp auf spon. und antje schrupp erklärt wie wobei bloggen extrem gut helfen kann: gedanken und ideen verdauen, so dass man nicht mehr auf ihnen „herum denken“ muss:
Seitdem schreibt sie dort, angeblich vor allem für sich selbst: "Ich blogge wirklich nicht, um Leute zu erreichen. Mir ist egal, wie viele das lesen", sagt sie. Habe sie einen interessanten Gedanken, schreibe sie ihn auf, damit sie nicht mehr darauf herum denken müsse. Vielleicht interessiert ja jemanden da draußen, was sie denkt - vielleicht auch nicht.
Hinter fast jeder Enthüllung, die Sie lesen, steht jemand, der gepetzt hat. Und das selten aus reiner Wahrheitsliebe.
Zur Frage der Käuflichkeit also ein deutliches, dezidiertes Ja. Einfach deshalb, weil diese Haltung wacher macht. Sie werden eh immer alles prüfen müssen. Nicht zuletzt sich selbst.
später in den kommentaren:
Ich glaube, je stärker man grad ist, desto mehr Einflussnahme lässt man zu. Nur wer keinen Kompass hat, braucht Konsequenz.
weise worte. das mit dem kompass gefällt mir besonders, auch wenn man natürlich einfach rumbehaupten kann, man habe einen kompass, auch wenn man gar keinen hat. was hilft ist aber ganz sicher seinen kompass soweit und so oft wie möglich zu zeigen. auch wenn der kompass sich so oder so bei dem was man über die jahre tut zeigt.
es gibt sicherlich viele gute gründe für die jährlichen relaunches von spd.de. man kann immer was verbessern. aber wie wärs denn mal, statt ständig neuzustarten sein ding kontinuierlich zu verbessern? wie wäre es an den inhalten zu arbeiten, statt an der präsentation? aber die drückenste frage die ix mir stelle lautet: lila purpur?
Eine ziemlich spannende, allerdings nicht unproblematische Entwicklung, die die SPD in Bezug auf ihr Erscheinungsbild in den vergangenen Jahren genommen hat. Erst wurde der 3D-Würfel eingeführt, dann wieder entfernt. Erst wurde Blau als Akzentfarbe forciert, nun ist es Purpur. Weitere Farbwechsel wären in Bezug auf das Branding kontraproduktiv.
Die in der 'Bild'-Zeitung vorgestellten Thesen sind tatsächlich im Buch zu finden. Es darf aber niemanden überraschen, dass gerade diese Zeitung sich große Mühe gegeben hat, die argumentierenden und einordnenden Passagen wohlweislich zu übersehen. Im Grunde ist es einfach: Wer Buschkowsky aufgrund der Auszüge in der 'Bild' als Rassisten oder Agitator schimpft, ist auf die boulevard'sche Darstellung der Bild-Zeitung reingefallen, nicht auf den Bürgermeister.