peer schader über die idee die lebensmittelproduktion in die städte zu holen:
So gut sich die Idee, die Lebensmittelproduktion zurück in die Städte zu holen, auch anhört: Auf absehbare Zeit werden die Cityfarmer wohl nur eine Zusatzversorgung leisten können. Bis es überhaupt soweit ist, braucht ECF zunächst einmal ein Startkapital, um auf dem Gelände der Malzfabrik ein "Showcase" zu bauen: eine richtig große Farm, das sich interessierte Unternehmen ansehen können, um sich überzeugen zu lassen, dass das System in großem Stil funktioniert.
der spiegelfechter hat eine liste von „sponsoren“ der kostenlos-ausgabe der bild-zeitung zusammengestellt, falls jemand über boykottabsichten gegen bild-unterstützer nachdenkt. traurig aber wahr: wer einen einen telekommunikationsanbieter sucht der keine millionen in die bild-eigenwerbungs-ausgabe gesteckt hat, müsste zu e-plus gehen. nur: wer will das denn?
[W]e have lowered the online price from US $4 per 1,000 map loads to 50¢ per 1,000 map loads.
nachdem google die kosten für die API-nutzung der google-karten massiv hochgewuchert hatte, sprangen einigewebdienste um auf alternativen wie openstreetmap oder bing. jetzt merkt google, dass sie wohl doch nicht ausreichend marktbeherrschend für unkalkulierbare wucherpreise sind und senkt die preise kräftig. google schreibt: „we've been listening carefully to feedback“ meint aber: „ach kommt leute, wir wollten nur mal schauen wie weit wir gehen können. war nicht so gemeint. ihr könnt jetzt zurückkommen. arschlöcher.“
angenehmes gespräch von ronnie grob mit constantin seibt, über medien, journalismus, politik, sein blog und dings. auch sehr beachtenswert: wie und was ronni grob im interviewtext verlinkt.
constantin seibt:
Das Erstaunliche ist, dass die Branche das Gefühl hat, nur weil sie die ersten Schockwellen der Krise überlebt hat, wird sie alles überleben. Ich sehe die Leute nicht, die sich Gedanken machen, wie es weiter geht, ausser natürlich: Wie legt man Zeitungen zusammen und wie schafft man Synergien. Und dann gibt es noch ein paar Experimente online. Es hat keiner das Rezept, es hat aber auch keiner die Melancholie, dass etwas Wichtiges fehlt. Etwa das Rezept.
norbert kuls über computer und hochfrequenzhändler an den börsen:
Das Telekommunikationsunternehmen Spread Networks hat vor zwei Jahren ein Glasfaserkabel von einem Nasdaq-Computerzentrum in New Jersey auf direktem Weg in ein Datenzentrum nach Chicago verlegt, wo die Terminbörse Chicago Mercantile Exchange und die Firma Getco, der größte der schnellen Computerhändler, ihren Sitz haben - 825 Meilen Luftlinie durch Berge, über Farmland und Flüsse. In der Regel werden solche Kabel entlang von bestehenden Eisenbahnstrecken verlegt, um Dynamit zu sparen. In Luftlinie wurde die Datenübertragung von New Jersey nach Chicago und zurück aber verkürzt - um ganze drei Millisekunden auf nunmehr 13,3 Millisekunden. Es war eine gute Investition. Die Handelsfirmen rissen sich um einen Platz auf dem Kabel.
wolfgang michal widerspricht thomas knüwer (ohne ihn namentlich zu erwähnen) und anderen „nicht ganz unbekannten Bloggern“ und behauptet, dass verlage sehr wohl zukunfts- und innovationsfähig seien. die umsätze und renditen mögen michal recht geben, in dem sinne, als dass die verlage es in den letzten jahren durchaus geschafft haben, ihr wegbrechendes (klein-) anzeigengeschäft auszugleichen und umsätze in gebieten zu machen, die nichts mit journalismus zu tun haben, ihn aber teilweise querfinanzieren. und auch hier mag er recht haben:
Die Presseverlage sind heute innovativer als sämtliche Blogger zusammen. Ihre neuen Geschäftsmodelle funktionieren (!!), ihre Zukunft sieht rosig aus. Sie verfügen über ein exzellentes Change Management. Sie bauen ihre Häuser zielstrebig zu internationalen Serviceagenturen um: zu Handelshäusern, Gemischtwarenläden, Event-Dienstleistern und Volksbildungsheimen.
interessant jedenfalls ist, dass michal das wort „journalismus“ nur zweimal benutzt, nämlich einmal in einer überschrift und einml in einem zitat aus (wahrscheinlich) dem geschäftsbericht der FAZ gmbh. und da ist vielleicht auch eins der hauptprobleme der zukunft der (zeitungs-) verlage: beim journalismus, bei der fairen vergütung von journalisten, bei den formaten hapert es, trotz einiger positiver beispiele noch gehörig. wenn ich mir die langen und beeindruckenden reportagen der letzten wochen ansehe, die ich mit begeisterung gelesen habe, waren die alle nicht von deutschen verlagen, sondern von der new york times, wired.com, dem guardian, dem economist oder dem independent.
und, nur mal so als beispiel: studivz und der holzbrinck-verlag ist auch nicht gerade eine erfolgsgeschichte. nicht alles was die verleger anfassen wird zu gold. wobei das auch oft bei yahoo und google so ist.
erster teil eines zweiteiligen interviews (teil 2) von christopher lesko mit alan posener. ich mag weder poseners arbeitgeber, noch meedia sonderlich, aber das interview ist lesenswert. alan posener:
Ich pflege meine Vorurteile. Gegen Iren, gegen Franzosen. Höre ich Iren im Radio reden, stellen sich mir die Nackenhaare auf. Obwohl ich kaum Iren kenne und die einzigen Iren, die ich kenne, sehr nette Leute sind. Ich habe das von meiner Mutter. Die sagte immer, die Iren seien die Letzten. Ich pflege das und gleichzeitig weiß ich, dass es Quatsch ist. Wenn irgendjemand sagt, er habe keine Vorurteile, spinnt er. Das heißt, man muss wissen, wie man tickt. Und gleichzeitig muss man wissen, dass es Quatsch ist.
Echovar wieder einmal sehr schön über die Unterschiede zwischen Facebook (ein lebender Organismus bestehend aus lebenden und likenden Suborganismen, der in seinem Charakter als Farm aber auch anfällig für Krankheiten und Seuchen ist) und Google (ein Bot, der die Fussspuren und Exkremente der lebenden Organismen untersucht, der jetzt aber auch leben will, aber weder weiß, was das bedeutet, noch die Probleme sieht, die damit verbunden sind)
Facebook is alive, it's made of living things. Without those lives within the digital communications platform, there is no Facebook. On the other hand, Google is dead. Google operates on the traces left by living things, but not on the entities themselves. It's the footprints in the sand that Google uses to predict the next set of footprints in the sand.
schon etwas ältere ausgabe der daily show mit michelle obama die über ihr gartenbuch redet und einem gransiosen ersten teil, in dem jon stewart das obama-is-a-socialist-gerede grandios auseinandernimmt.
Die These der Autorin zerläuft sich etwas. Hartz4, Anti-Atom, Managergehälter und Gentechnik. Diese ganzen Offline-Themen mit vielen Menschen auf der Straße bringen (zum Glück? fragt man sich) nichts, weil die Politiker “Traute haben". Aber diese große anonyme Masse, die es schafft, die Politiker vor sich her zu treiben, weil die Angst vor einem schlechten Google-Ranking haben, die sind gefährlich:
Ein Protestzug zerstreut sich schnell wieder. Ein vernichtender Blog-Eintrag bleibt für die Ewigkeit.Es steht zu befürchten, dass sich die Politik in dem wichtigsten Zukunftsthema unserer Zeit, dem Internet, dauerhaft von einer dröhnenden, anonymen Masse treiben lässt.
ich finde, politiker und journalisten die das wort „shitstorm“ ohne augenzwinkern oder aufstossen verwenden, sollten sowieso nachhilfe-unterricht im differenzieren nehmen.
ich muss euch einfach darauf hinweisen, dass die Gefahr besteht, dass Politiker sich in Zukunft von der Macht einflussreicher Minderheiten zu unüberlegten Entscheidungen verleiten lassen könnten, die sich nicht immer am Wohl der gesamten Gesellschaft orientieren, sondern vor allem an dem Wunsch, in der Öffentlichkeit gut dazustehen.
What we will do with our personal drones? That question is just as unanswerable—but just as tantalizing—as the same question about personal computers back in 1977. When the Apple II came out, the answer was not much more than “Program it!" But over time, as regular people found uses for PCs in their own lives, they came up with better answers: word processors, spreadsheets, videogames, email, and, eventually, the web. Today we know what personal computers are for, but it took the liberation of the technology to show us.
So too for personal drones. Remember, the military created the Internet, but the people colonized it and created the web for their own purposes. The amateur UAV community is hoping to do the same with drones—demilitarize and democratize them so they can find their full potential. There will be good uses and bad ones, but the same is true of any tool, from a crowbar to an ultrasound machine. Ultimately the way society best figures out how to think about a powerful new technology is to set it free and watch where it flies.
Das Problem allerdings ist nicht das Verbergen von Informationen aus der sich immer weiter ausdehnenden Vergangenheit, sondern das Archivieren und Auffinden dieser Informationen. Das liegt nicht so sehr an dem immer weiter explodierenden Datenberg, [...] sondern - noch mal - an menschengemachten Problemen.
auch hier, beim rabbatz um die in alle briefkästen gestopfte bild-zeitung, liesse sich das problem sicher am besten durch ignorieren lösen. oder das altpapier, das einem die post ungefragt in den briefkasten stopft, einfach in einen gelben briefkasten zurückstopfen.
wir haben uns über die bild im briefkasten gefreut. die frau schwört auf zeitungspapier fürs fensterputzen. zeitungen sind aber mittlerweile mangelware bei uns. vor zwei wochen musste ich extra zum fensterputzen die FAS kaufen. jetzt haben wir wieder einen kleinen vorrat.
Aber heute muss man eben damit rechnen, dass nicht nur diese Männer, sondern auch die übrige geschätzte Öffentlichkeit von solcher Werbung etwas mitbekommt. Und nicht nur das - sondern die machen auch noch ordentlich Wirbel, diskutieren darüber, überzeugen andere, argumentieren. Damit ist ein Faktor dazu gekommen, der den Mehrwert, den sexistische Werbung auf der Einnahmenseite möglicherweise bringt, durch negatives Image auf der anderen Seite wieder zunichte macht.
das ist ja tatsächlich das zauberhafte am internet: auch kleine gruppen oder einzelne können sich sehr breites gehör verschaffen. das klappt allerdings nur unter zwei voraussetzungen: man muss gute argumente oder gute geschichten mitbringen und mindestens einen multiplikator erreichen. oder man ist ein begnadeter lügner und demagoge der die leute aufhetzen kann, bis ihm die lügen auf die füsse fallen.
das ist mal eine schöne zusammenfassung der unfassbaren charles carreon/funnyjunk vs. matthew inman/the oatmeal auseinandersetzung, in der carreon alle beteiligten zu verklagen scheint.
wirklich schnell.
[ich war ja lange jahre ziemlicher formel1-fan -- oder genauer zuschauer. wobei ich vermute, dass es vor allem das sonntags-ritual war, was mich am formel1-sehen faszinierte: um 14 uhr den fernseher mit ein paar freunden anmachen, bier trinken und während des rennens einschlafen. ersatzweise geht auch: aufwachen, fernseher anmachen, wieder einschlafen. mittlerweile schlaf ich bei formel1-rennen nicht mehr ein, ich langweile mich nur noch.]
When a brand becomes a bully, it loses something vital.
So much money, so many egos and so many governments are involved in the Olympics now (and they have so little competition) that it has become a sterling example of what happens when you let greed and lawyers run amok over common sense and generosity.
ich persönlich scheiss ja auf ignoriere diese verunstaltung veranstaltung nach kräften.
hans-martin tillack ist sicher nicht der einzige journalist der fleissig recherchiert und immer wieder nachbohrt. aber der einzige der regelmässig so darüber schreibt. auch wenn zwischen seinen blogeinträgen meistens monate liegen, ist jeder einzelne lesenswert.
Das beweist wieder, was altgediente Blogger natürlich längst wissen: Bloggen ist gesund und hält fit. Es macht schlank und schön, es ist nicht nur bio - kein Massencontent - alles sorgsam auf dem eigenen Mist gezogen - sondern auch regio. Es schon die Umwelt, schärft den Blick und garantiert seidiges Fell und feste Krallen. Blogger nehmen ihre Umgebung genauer als andere wahr, sehen schärfer hin, hören besser, riechen besser und stehen öfter im Weg. Kein Sport ohne Risiko.
Früher haben die Zeitungen nicht gefordert, dass ihre Blätter eingeschweißt unterm Ladentisch zu handeln seien, um Raublesern vorzubeugen; heute sollten sie daher nicht Ähnliches für ihre Online-Ausgaben fordern.
Um mit dem Internet reich zu werden, braucht man in Amerika ein abgebrochenes Informatikstudium, hierzulande ein abgschlossenes Jurastudium: Der Abmahnanwalt ist das deutsche Erfolgsmodell des Internetunternehmers.
Zurückrudern ist noch nicht olympisch, aber Christoph Keese übt schon mal in der Disziplin Einer ohne Steuermann. Der Außenminister der Axel-Springer-AG behauptet in seinem privat betriebenen Dienst-Blog jetzt nicht mehr, dass das geplante Presse-Leistungsschutzrecht unproblematisch sei, sondern nur noch, dass es nicht unbedingt problematisch sein müsse, wenn die Rechteinhaber verantwortungsvoll damit umgingen.
hannah wolf, die von der bild-zeitung irrtümlich für tot erklärt wurde im interview bei spiegel-online:
Fehler passieren jedem. Was mich aufregt, ist die Methode. Nach einem so schlimmen Gewaltverbrechen private Fotos und Details aus dem Leben ohne Rücksprache mit Verwandten zu veröffentlichen, das ist einfach widerlich.
eigenartig finde ich, dass spiegel online das foto im faksimile des bild-artikels unkenntlich macht, daneben aber ein ähnliches bild von hannah wolf zeigt. whatever.
faszinierend wie man mit gen-soja milliarden verdienen kann: auch für gentechnik-freie sojabohnen, die beispielsweise von genetisch modifizierten pflanzen bestäubt wurden, hat monsanto in brasilien lizenzzahlungen verlangt. diese praxis hat ein gericht in brasilien jetzt aber für nicht OK erklärt, was dazu führen kann, dass monsanto ein paar milliarden dollar zurückzahlen muss.
[nachtrag 22.06.2012] martin ballaschk hat hierzu ein paar anmerkungen aufgeschrieben, die wahrscheinlich kenntnisreicher als meine anmerkungen sind, aber, wie ix finde, nicht ganz stimmen.
ausserdem habe ich die formulierung „gen-freie“ in „gentechnik-freie“ sojabohnen geändert, weil sie zwar jeder mensch versteht, aber natürlich trotzdem ungenau ist und wissenschaftlern wehtut.
torsten dewi antwortet auf eine antwort von zwei spiegel-autoren auf seine kritik an der spiegel-titelgeschichte zu angeblich „skrupellosen praktiken“ bei aldi (1/2):
Ihr Artikel versprach laut Titelbild die Aufdeckung “skrupelloser Praktiken". Nicht nur haben Sie keine skrupellosen Praktiken aufgedeckt - Sie haben nicht einmal welche benennen können. Ihr Artikel ist lediglich eine Ansammlung von - und da kommen wir wieder zum Kern meiner Kritik - Behauptungen, es gäbe solche Praktiken. Irgendwelche. Ganz bestimmt. Schlimme Sachen. Doch doch.
fazsinierende geschichte über die mexikanischen drogenkartelle:
There's a reason coke and heroin cost so much more on the street than at the farm gate: you're not paying for the drugs; you're compensating everyone along the distribution chain for the risks they assumed in getting them to you. Smugglers often negotiate, in actuarial detail, about who will be held liable in the event of lost inventory. After a bust, arrested traffickers have been known to demand a receipt from authorities, so that they can prove the loss was not because of their own negligence (which would mean they might have to pay for it) or their own thievery (which would mean they might have to die). Some Colombian cartels have actually offered insurance policies on narcotics, as a safeguard against loss or seizure.
It's not just the federales that the narcos fear; it's also one another. The brutal opportunism of the underworld economy means that most partnerships are temporary, and treachery abounds. For decades, Chapo worked closely with his childhood friend Arturo Beltrán Leyva, a fearsome trafficker who ran a profitable subsidiary of Sinaloa. But in 2008, the two men split, then went to war, and Beltrán Leyva's assassins were later blamed for murdering one of Chapo's sons. To reduce the likelihood of clashes like these, the cartel has revived an unlikely custom: the ancient art of dynastic marriage.
eigentlich eine geschichte für die brandeins: unternehmertum at it's best. oder so.
stefan niggemeier erklärt nochmal, was das leistungsschutzrecht nach dem vorliegenden gesetzentwurf bedeuten würde und dekonstruiert den gesetzentwurf über gefühlte 20 seiten:
Auf Twitter hat [Christoph Keese] eingeräumt, dass zum Beispiel schon eine bloße »Mehr zum Thema«-Liste mit verlinkten Überschriften unter einem Artikel für jeden nicht völligen Freizeitblogger gebührenpflichtig würde. »Rechteinhaber werden das aber wohl extrem billig anbieten«, fügte er hinzu.
Als sei das Problem die Höhe des Preises. Und nicht ein Konstruktion, in der man diejenigen, deren Beiträge man mit einer Überschrift und einem Link bewirbt, vorher um Erlaubnis fragen und eine Lizenz erwerben muss.
Wie die Verleger glauben können, dass es ihnen nützen wird und nicht schaden, Hinweise auf ihre Artikel zu erschweren, ist eines der zentralen Rätsel dieser ganzen Angelegenheit und Ausweis des Irrsinns, in den sich die Branche in ihrem Überlebenskampf geflüchtet hat.
Referentenentwurf (eines der wenigen Wörter der deutschen Sprache, in denen die mir gerade sehr lustig erscheinende Zeichenfolge “Entenent" vorkommt!)
und ein paar tipps parat um verlagiger zu werden:
3. Mache Deine Quellen unkenntlich, so wie es die Leistungsgeschützten auch gerne tun. Sie schreiben “Quelle: Internet"? Du schreibst: “Quelle: Kiosk".
die dummy-bildredakteurin findet in der ausstellung „art and press“ ein von everhard havekost abgemaltes dummy-titelbild:
Dass es in unserem Magazin um Fäkalien und nicht um Sex ging, wurde nicht erwähnt. Stattdessen haben die Macher der Ausstellung unser in ein Gemälde verwandeltes Cover mit einem Erklärtext versehen, der so verschwurbelt ist, dass wir bis heute nicht ganz sicher sind, dass es sich da nicht womöglich doch um eine Parodie auf die Kunstanalyse im Allgemeinen handelt.
lukas heinser schrieb meinen persönlichen lieblingsartikel des monats zum urheber-dings und zu hinkenden vergleichen:
Zwar scheinen manche Journalisten und die meisten Verleger überzeugt, dass ihre Texte für die Menschheit so wichtig sind wie das tägliche Brot, aber das macht sie noch nicht zur Backware.
Ja, “geistiges Eigentum" ist schon ein solcher unglücklicher Begriff, weil der Geist ja eben so erfrischend unkörperlich ist. Das überfordert viele Vorstellungskräfte, weswegen die Katholische Kirche den Heiligen Geist kurzerhand in eine Taube gepackt hat. Das ist auch nur ein Bild, liebe Journalisten [...]: Wenn Euch eine Taube auf den Kopf kackt, ist das in den seltensten Fällen ein Zeichen Gottes
zuerst hab ich den artikel von carl bernstein und bob woodward zum 40jährigen jubiläum des watergate-skandals auf einestages angefangen zu lesen. abgesehen davon, dass der artikel in 5 teile zerschnitten ist, ist auch noch die seitennavigation dysfunktional und die übersetzung teilweise zweifelhaft*. ab seite 3 hab ich mich dann auf die suche nach dem original gemacht und wurde beim independant independent fündig. eins muss man dann aber auch dem einestages.spiegel.de-artikel zugute halten: viele fotos. punktabzug für die blödsinnige formulierung am artikelfuss:
Eingereicht von:
Carl Bernstein, Bob Woodward
Veröffentlicht am: 15.6.2012
wenn die beiden das bei spiegel-online „eingereicht“ haben, fress ich ein döner.
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*) original: „According to the Senate Watergate report and Liddy's 1980 autobiography, he used multicolored charts prepared by the CIA to describe elements of the plan.“
übersetzung: „Laut dem Watergate Report des Senats und Liddys Autobiografie von 1980 benutzte er farbige, von der CIA vorbereitete Karten, um die einzelnen Teile des Plans zu erläutern.“
ich würde „charts“ ja eher mit schaubildern oder „diagrammen“ übersetzen. aber was weiss ich schon?
das ist ja mal toll. auf twitter ein sternchen setzen und in der nacht flattrt SuperFav dann die gefavten twitterer. um das generischer zu machen wäre natürlich super, wenn man sowas mit beliebigen RSS-feeds machen könnte; wenn einmal ein RSS-feed mit dem eigenen flattr-konto verknüpft ist, wird alles im feed geflattert. das können dann twitter-favs sein, pinboard-bookmarks mit einem bestimmten tag oder wasauchimmer.
google hat toplevel-domains wie .blog oder .cloud beantragt. amazon versucht .search zu bekommen. und beide planen die generischen toplevel-domains exklusiv für ihre services zu benutzen. einerseits ist das natürlich empörend, andererseits auch sowas von. wer kümmert sich heutzutage noch um domains, in einer zeit in der viele inhalte im netz über facebook, twitter, domainkürzer oder einfache links erreicht werden?