marcel-andré casasola merkle mit einer schönen analogie zu DRM-gedöns:
Vor dem ersten Losfahren musste ich den Hersteller anrufen und ihm erzählen, in welchen drei Stadtteilen ich das Fahrrad nutzen will. Wenn ich in einen unautorisierten Stadtteil fahre, schlägt automatisch die Bremse an. Da muss ich selbst gar nichts tun. Das ist Service. Ich kann dann bei dem Hersteller anrufen und das Fahrrad umbuchen. So komme ich durch die ganze Stadt.
The 8-year-old twins love their iPad. They draw, play games and expand their vocabulary. Their family's teenagers also like the hand-held computer tablets, too, but the clan's elders show no interest.
Orangutans are extremely intelligent but limited by their physical inability to talk, she said.
“They are sort of trapped in those bodies," Jacobs said. “They have the intelligence that they need to communicate, but they don't have the right equipment, because they don't have voice boxes or vocal cords. So this gives them a way to let us know what they know, what they are capable of, what they would like to have."
Die re:publica hat sich zu einem selbstgefälligen Nerdolymp ohne wirklichen Einfluss entwickelt, der weit weg von der Mehrheit der deutschen und auch internationalen Internetnutzer agiert und in einer Welt voller Memes, Datentarife und Semirebellionen lebt. Abzüglich der pulsierenden Kreativität, der wirklichen Neuerungen und der magischen Momente, die einen Menschen formen, definieren, und das ganze Leben lang begleiten werden. Und ich habe Angst, dass diese professionalisierte Langeweile die Zukunft des hiesigen Netzes ist.
Intellekt ist in der Politik nur eine kleine Münze. Wichtiger sind soziale Kompetenz, also Umgang mit Menschen, Leidenschaft, Mut, Risikobereitschaft und Ziele, die über den eigenen Karrierehorizont hinausreichen. An allem mangelt es Röttgen.
gerald angerer (@lokalreporter) hat alle 4000 teilnehmer der republica fotografiert und etwas zu ihnen geschrieben. na gut, nicht alle, aber viele. durch diesen blogeintrag vom lokalreporter hab ich mehr leute kennengelernt als in drei tagen republica.
sascha lobo über facebooks börsengang und eins meiner absoluten lieblingsbücher (das einen nicht unerheblichen anteil an meiner art zu schreiben hat und einer der gründe ist, warum ich mein architektur-studium durchgehalten habe):
Der Designer Otl Aicher, der das Nachkriegsdeutschland gestaltete, veröffentlichte in seinem Todesjahr 1991 ein Buch namens "analog und digital". Konsequent in Kleinbuchstaben gedruckt und damit kaum lesbar; selbst Genies versagen im eigenen Fach ab und an ja völlig.
und ich wette hiermit mit mir selbst um ein sixpack schloss-pils, dass sascha lobo den grimme online-award (erneut) gewinnt. warum? weil er es verdient.
Ob wir das Internet brauchen, ist nicht mehr die Frage. Es geht nur noch darum, das Urheberrecht allgemeinverträglich neu zu regeln. Einige Vorschläge zur Güte.
reportage von michael finkel über den amerikaner george wright, der nach 40 jahren auf der flucht auf betreiben des FBI in portugal festgenommen wurde. /kottke.org
netzpolitik-interview mit marcel-andré casasola merkle (@zeitweise), auf dessen vortrag ich mich (hoffentlich bald) auf youtube sehr freue. siehe auch dieses interview in der taz. was casasola merkle sagt, ist stellenweise sehr klug und faszinierend. jetzt verstehe ich auch, warum jens best ihm in der republica-akkreditierungsschlange sagte, er (casasola merkle) sei einer der wenigen piraten, die er (jens best) nicht „bashen“ würde.
Dieekt im Anschluss kam dann Felix Schwenzels Vortrag, „Soylent Green, äh, the internet is people!“, den ich zwar recht unterhaltsam fand, aber letztlich nicht lange durchhielt, zumal er auch keine Neuigkeiten enthielt. Bald wurde es für mich langweilig (wahrscheinlich lag es an der etwas leiernd-monotonen Vortragsart, die mir beim Versuch, ein Gähnen zu unterdrücken, fast das Trommelfell zerrissen hätte) und ich bin raus, ab in die Sonne.
bin fast ein bisschen froh, dass jemand auch mal was negatives zu meinem vortrag und vortragsstil sagt.
Da war's hinterher richtig erholsam, sich Felix Schwenzel anzuhören, den Meister der Gemeinplatzveredelung. Natürlich weiß jeder, daß das Internet aus Leuten besteht, aber es so brilliant erklärt zu kriegen, hat wahrlich Spaß gemacht! Zu dumm, daß ich seine Hysteriekurve nicht fotografieren konnte, die war genial. Und wahr.
Besorgte Fragen wie 2008, ob man denn die kritische Masse erreicht habe, werden längst nicht mehr gestellt. Eher gilt die Sorge den Ausgeschlossenen, den Verlierern im Modernisierungwettbewerb, wenn Sascha Lobo in seinem Vortrag halb ironisch einen Weg forderte, wie man dauerhaft mit 30 Millionen Internet-Nichtnutzern umzugehen habe.
Mit ihrer Art, die Station Berlin zu bespielen, dürfte der Kontrast (und die Konkurrenz) dann sichtbar werden, wenn in der nächsten Woche die Next 2012 an gleicher Stelle all die Startup-Stars und Investoren-Schleckermäuler versammelt.
Gutes hat seinen Preis - diese Faustregel existiert wohl, seit es Geld gibt. Wir haben sie verinnerlicht und stellen sie kaum noch infrage, weil sie sich in den meisten Fällen bewährt hat. Doch die Gleichsetzung von Qualität und Preis hat einen gravierenden Nachteil. Unterbewusst ziehen wir zugleich den Gegenschluss: Wenn Gutes seinen Preis hat, dann muss Teures auch gut sein.
Das aber ist eine Fehleinschätzung, für die wir vor allem bezahlen, wenn wir von einem Produkt nichts oder nur wenig verstehen. Und mal ehrlich, das kommt ziemlich oft vor, nicht nur bei Spirituosen. Kaum ein Verkäufer hat ein Interesse daran, dass wir alles verstehen. In unserer Unsicherheit orientieren wir uns zwangsläufig am Preis - als Qualitätssignal.
das perfide an werbung ist glaube ich auch, dass sei uns durch ihre oft miserable qualität suggeriert, dass wir ihr widerstehen könnten, sie ignorieren könnten. wir sind aber nicht imun, nicht mal ansatzweise. werber sind wie hacker und spammer; sie finden immer lücken und löcher in unserer software und wir kommen mit dem patchen nicht hinterher.
duckduckgo wird immer toller, ist immer noch meine default-suchmaschine.
That's why today we're announcing DuckDuckHack: an open source platform to create instant answer plugins for DuckDuckGo. Think of them like add-ons for Firefox.
Wenn wir, die Facebook- und Internetnutzer, ihren Ansatz ernst nehmen und uns zugleich der Gefahren des Netzes bewusst sind, die Eli Pariser schildert, wenn wir die Sorgen nicht ausblenden, von denen Sherry Turkle berichtet, dann können wir uns im Vernetztsein austoben und das Internet als das sehen, was es im besten Falle ist: als größten und aufregendsten Weltentwurf unserer Zeit.
puh. ich dachte die kolumnen die kathrin passig in den merkur schreibt verschwänden im netz. hier sind sie aber alle versammelt: 1, 2, 3, 4, 5.
der text „Standardsituationen der Technologiekritik“ ist schon etwas älter (2009), aber nichtsdesto trotz grossartig. noch grossartiger ist aber, dass kathrin passig das fehlende gegenstück des textes, „Standardsituationen der Technonoliebegeisterung“ am letzten tag der republica um 17 Uhr referieren wird:
Ob Eisenbahn, Maschinengewehr, Radio, Telefon, Fernsehen oder Internet: Es findet sich immer jemand, der Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit und Weltfrieden für quasi automatisch eintretende Folgen der neuen Technologie hält. Wir machen uns gemeinsam über diese Gestalten lustig und tun so, als hätten wir nicht selbst schon das halbe Internet mit solchen Behauptungen gefüllt.
warum raul krauthausens blog auszeichnungswürdig ist und „Menschen mit Behinderung genauso liebenswerte und vielleicht auch arschige Wesen sind (wie alle anderen) und [...] Behinderung nur eine von vielen Eigenschaften ist und eben nicht die prägende“ erklärt das nuf sehr nachvollziehbar.
obwohl, eigentlich erklärt sie das mit der inklusion und der zugänglichkeit und dass es eigentlich gar nicht um inklusion oder zugänglichkeit, sondern um denkweisen geht in ihrem text über wheelmap.org noch viel besser.
Ich wollte ja eigentlich nur Wäsche aus dem Keller holen gehen, wir sind nämlich eines der wenigen noch nicht gentrifizierten Häuser im Prenzlauer Berg, haben weder Strom noch fließend warmes Licht oder Wasser aus der Wand und deshalb haben wir so eine Waschküche in unserem Keller, für die wir das Wasser immer aus einem Brunnen in Eberswalde holen müssen, mit dem Regionalzug.
November 5, 1975, me and six other men were leaving work in a remote forrest and we encountered an unidentified flying object and I was taken aboard. My co-workers were accused of murdering me and making up a story to cover up for why I was missing. The state police gave them a lie detector test, but even though they passed ever since then it's been one sort of attempt to explain it away anyway they could. If you're going to pass judgement on it get the facts first.
der autor boris fust zerpflückt das programm der piraten arbeitet sich am programm der piraten ab. das liest sich teilweise ganz unterhaltsam, teilweise aber auch wie im spiegel (boah ey sind die doof!). grösstenteils ist es mir aber zu detailiert, so dass ich es mir auf readlater gestellt habe.
rené walther reagiert erstaunlich gelassen auf eine enorm peinliche e-mail, in der ein google adsense mitarbeiter zeigt, dass er ein krudes verständnis von jugendschutz und anstössigkeit hat und rené eine „Problem-ID-Nr.“ zuweist.
5.) Ich wundere mich auch ein bisschen, warum die erst jetzt mit dem Kram ankommen. Ich mach' schließlich seit sieben Jahren antößigen und unflätigen Kram hier. Ich unterstelle Google ja vieles, aber als Lahmärsche hatte ich die bislang nicht auf'm Schirm.
50 Konzerte als Schlagzeuger gespielt, ein Open Air mit 5000 Besuchern organisiert: Der Gladbecker Punkmusiker Alex Schwers erzählt, wovon seine Familie im Jahr 2011 gelebt hat - und warum ihm Wind, Regen, Bauanträge und die Gema Sorgen machen.
wenn geldstrafen und gefängnis nicht reichen, kann man zum schutz des geistigen eigentums ja vielleicht die scharia einführen? irgendwie muss man der jugend doch auch wieder respekt vor eigentümern, hausmeistern und krimiautoren beibringen!
wer sich bei quote.fm noch nicht angemeldet hat, sollte das jetzt machen. finde ich. ich habe ein paar lieblingsblogger per rss aboniert, zum beispiel anke gröner, maximilian buddenbohm oder journelle, was mir immer wieder wunderbaren lesestoff in den reader spült. aber auch konservativ, ohne RSS-gedöns lässt sich quote.fm bestens nutzen. ix bin hier und hier.
Wir Internetpeople (wie wir Internetpeople uns nennen) kennen natürlich öffentlichen Druck, wir ahnen, wie er sich aufbaut, wir kennen die, sagen wir: unappetitlichen Nebeneffekte öffentlichen Drucks, die Shitstorms.
Dem folgend wurde ein vollständiger Satz, der nicht einmal im Ansatz von mir stammte, hineinredigiert: “Ich meine mein Smartphone!" Ein solch hysterischer Ausrufesatz ist niemals meinem Kopf entsprungen und durch meine Finger geflossen. In meinem Blog gäbe es so etwas nicht, ich distanziere mich von diesem Satz.
das unique-magazin über „die Unsitte der Filmsynchronisation in Deutschland“:
Während in den Niederlanden und im skandinavischen Raum die meisten Filme untertitelt in Originalsprache - also „OmU“ - gezeigt werden, etablierte sich nach dem Zweiten Weltkrieg in ganz Deutschland die Synchronisation als dominierende Form der Übersetzung nicht-deutschsprachiger Filme. Alle waren glücklich: Das deutsche Publikum war seit Anfang der 1930er Jahre daran gewöhnt, die Alliierten konnten die Marktdominanz ihrer eigenen Filmindustrie in Deutschland dadurch leichter durchsetzen, und Zensoren hatten neben der Schere und dem Verbot ein weiteres Mittel, um sicher zu stellen, dass subversive Inhalte die deutschen Zuschauer nie erreichen würden.
[nachtrag] offenbar hat das unique-magazin (durch einen link im bildblog) zuviel traffic abbekommen und wurde vom hoster deaktiviert. im google-cache ist der artikel noch zu finden.
franziska bulban versucht im internet ein t-shirt mit einem bild von walter benjamin zu drucken und stolpert übers urheberrecht.
Erst der Hinweis einer Online-T-Shirt-Druckerei, bei der ich das Bild hochladen will, macht mich stutzig: »Um ein Motiv verwenden zu können, musst Du die vollen Rechte an diesem Motiv besitzen«, steht da geschrieben. Folgende Formulierung soll ich per Mausklick bestätigen: »Mir ist bekannt, dass die unrechtmäßige Verwendung von durch Dritte geschützten Motiven kein Kavaliersdelikt ist und mit hohen Geldstrafen geahndet werden kann.«
[...]
Aber wo auf der Skala der Cyberkriminalität befinde ich mich, wenn ich es trotzdem auf ein T-Shirt drucke? Entspricht das mehr dem virtuellen Äquivalent einer Fahrerflucht oder einem Gang über die rote Ampel bei Nacht?
richtig und konsequent angewendet könnte das urheberrecht vielleicht tatsächlich zu einer verschönerung der welt führen: es würde die kreative betätigung all derer unterbinden, die keine künstlerische ausbildung oder keine rechtsabteilung haben.
konrad fischer hat versucht die piraten-partei zu infiltrieren und ist gescheitert:
Die Manipulation der Partei ist in zwei Wochen nicht gelungen, die Entzauberung der vermeintlichen Rationalität durch Transparenz auf Piratenart hingegen schon. Denn die Mechanismen, mit denen in der Partei Politik gemacht und Macht ausgeübt wird, sind am Ende ähnlich wie in traditionellen Organisationen. Nur dass die Kanäle subtiler funktionieren.
schöner text und gute fragen an die piraten-partei von michalis pantelouris. da steht viel gutes über politik im allgemeinen und speziellen drin, zum beispiel:
Transparenz an sich ist sicher richtig, aber wertvoll wird sie ja erst, wenn sie tatsächlich jemand nutzt und all das überprüft, das da transparent gemacht wird.
Das, was die Piraten aus meiner Sicht sein könnten ist also Anstoß geben zu einer neuen Kultur des Teilnehmens an politischen Prozessen. Ein neuer Anlauf in Demokratie, der Versuch, die “etablierten Parteien" ein Stück weit aus den einfahrenden Bahnen zu befreien.
und:
Ich glaube, in Wahrheit braucht es für die drei Kernforderungen Transparenz, Teilhabe und eine zeitgemäße Umsetzung von Rechten in der digitalen Welt wahrscheinlich nicht eine Partei, sondern alle. Piraten in allen Parteien sozusagen.
und:
Ich hätte aber trotzdem gerne Geld für mein Buch. Das war echt Arbeit.
ob das klappt oder nicht, hängt glaube ich weder mit den piraten, noch irgendwelchen tauschbörsen zusammen, sondern mit ein paar komplexeren zusammenhängen. eine komponente dürfte die aufmerksamkeit sein, die das buch bekommt -- und da ist es schonmal nicht doof (im gegenteil), das buch mit den piraten in zusammenhang zu bringen.
ich lese in letzer zeit mehr und mehr auf dem kindle. aulso nicht direkt, ich hab ja keinen, aber ix hab die kindle apps auf dem iphone und dem laptop. und was ich schon ein bisschen erschütternd finde ist, dass ich noch nicht mal absatzweise text kopieren kann. naja. mit ein bisschen tricksen dann doch. aber dieses DRM-gedöns ist sicher nicht der weisheit letzter schluss.
hätte sie statt des namens und der adresse des vermutlichen stalkers auf facebook das ihr zugesendete penisbild veröffentlicht wäre das sicher lustiger gewesen. aber facebook als penispranger geht ja leider nicht, wegen der AGBs. (mal im ernst, im spon steht, das foto der „genitalien“ sei von dem typen der ariane friedrich die email geschickt habe. hat das jemand überprüft?)