links vom 06.01.2012

felix schwenzel, in wirres.net    

* zeit.de: Sicherungsverwahrung: Unter Menschen

Fast dreißig Jahre hat der Sicherungsverwahrte Hans-Peter Müller im Gefängnis gesessen. Dann brachte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte ihm und siebzig anderen Verwahrten die Freiheit. In Hamburg versucht Müller seither, in die Gesellschaft zurückzukehren. Aber die will ihn nicht.

* faz.net: Japanische Architektur als Vorbild: Der Fluch des Eigenheims
niklas maak:

Die Lebensplanungen ändern sich, die sozialen Rituale, die ökonomischen Bedingungen ändern sich - nur die architektonische Hülle bleibt. Nicht nur Wulff ist Opfer dieser Diskrepanz geworden. Dass keine Alternativen in Sicht scheinen, hat seine Gründe auch in den kommerziellen Interessen einer Bauindustrie, die gut an den Einfamilienhauswürfeln auf der Wiese und den deprimierenden Apartmentriegeln in der Stadt verdient und nichts mehr fürchtet als die Frage: Wie könnten wir noch wohnen?

sehr gute gedanken zur spiessigkeit unserer architektur (visualisiert am symbol für spiessig- und verklemmtheit schlechthin: christian wulff) und dass es nötig ist das verhältnis von öffentlichkeit, öffentlichem raum, privatheit und intimität nicht nur im virtuellen, sondern auch im stadtraum neu zu denken.

* t3n.de: Mega-Trends 2012: Das sagen Experten voraus
kosmar sagt die zukunft voraus:

Der Trend zu Responsive Design und Progressive Enhancement wird übertragen von der rein technischen Laufzeitumgebung auf die Nutzungssitaution des Menschen. Sensoren, dynamische und statische Parameter und Erkenntnisse aus Targetting-Daten werden auf Inhalt und Funktion von Angeboten, Apps, Diensten Einfluß nehmen. Warum einem Nutzer Videos anbieten, der gerade im (z.B.) O2-Netz in der Großstadt ist, wenn man doch aus den Sensorendaten und Erfahrung weiß, dass sie das Video nicht sehen will oder kann. Das passiert natürlich schon heute, wenn ein Shop einer Rentnerin abends ein anderes Angebot macht, als einem Teenager am Vormittag. Doch es wird eine neue Dimension erreichen und durch nun zunehmend individualisierte SERPs wird sich SEO gründlich neu erfinden müssen.

eine wunschvorstellung. eine wunderschöne. „responsive design“ ist die beste erfindung seit CSS. „progressive enhancement“ habe ich noch nie vorher gehört, wenn es aber das ist, was ich glaube (wozu recherchieren wenn man sich alles zusammenreimen kann), ist es das beste seit „degradation in grace“.

andererseits: seit mich die apple-kino-trailer-seite gestern fragte, ob sie meinen standort erfahren dürfe, um mir kinos mit dem film in der nähe anzuzeigen, habe ich kurz geglaubt, dass das mit dem passenden targeting vielleicht doch kein wunschtraum bleibt. als die kinoanzeige dann aber einen fehler meldete merkte ich: das dauert noch.

auch wunderschön formuliert sind kosmars followups:

Apple erfindet Google TV neu und mischt TV und Hollywood komplett auf.

links vom 05.01.2012

felix schwenzel, in wirres.net    

* dondahlmann.de: Best of Twitter - 2011

* stuttmann-karikaturen.de: Glatteis

* stuttmann-karikaturen.de: Wullf ruft an
wulff ruft an

* hackr.de: Pinnwand.me
markus spath trifft den nagel auf dem avos-zeh:

was avos tun hätte sollen: delicious als dropbox für bookmarks zu reetablieren; ein rocksolides backend und eine hochperformante API, mehr hätte es nicht gebraucht; auf der webseite hätten sie sich austoben können, für die traditionalisten hätten sie ja das alte interface als option behalten können, für die geeks hätten sie scripts zum diy von interfaces bereitstellen können; und mit ein wenig zucker für entwickler und geduld hätten sie vl. den delicious button überall dorthin gebracht, wo jetzt send to twitter oder instapaper lauert, und zwar als universeller schaltkreis im strom, wofür es sich aufgrund der offenen struktur ja seit jahren aufdrängt, das hat ja nur yahoo versemmelt

API, schnittstellen, entwicklerfreundlichkeit hinten, klicki-bunti vorne. das wärs gewesen. jetzt isses pinboard. fehlt eigentlich kaum noch einer von den üblichen verdächtigen.

* blog-cj.de: Wie ich mal beim Karrierehelfer beinahe keinen Job fand
christian jakubetz suchte per social media eine neue berufliche herausforderung:

Falls Sie sich in den vergangenen Tagen etwas über meine penetranten Postings in diversen sozialen Netzwerken gewundert haben, würde ich Sie jetzt erstmal gerne beruhigen: Nein, ich suche keinen Job, ich will mich beruflich nicht verändern. Lieb von Ihnen, wenn Sie an mich gedacht haben -- und sorry, wenn ich Ihnen ggf. etwas Mühe bereitet haben sollte, aber das war ein Fake. Ein Selbstversuch. Über die Wunderwirkungen von Social Media, Networking und die Versprechungen, man müsse beinahe nichts mehr tun, weil durch soziale Netze alles von alleine zu uns kommt.

mit dem feedback war er nicht zufrieden:

Ausbeute an halbwegs ernsthaften Jobs: null.

ich habe meine frau, meinen job und vorgestern ein wirklich interessantes wohnungsangebot über social media das internet gefunden. und ein paar sehr gute freunde auch. oder sie mich. und ich kenne viele, denen es ähnlich ergangen ist oder ergeht. das internet ist eine soziale wundertüte.

mir fiel zu christian jakubetz' artikel spontan ein alter witz ein:

erzählt ein mercedes-fahrer einem manta-fahrer in ner kneipe, dass er sich für das amaturenbrett ne kristallkugel gekauft hat. die sei super, immer wenn er ne anhalterin mitnähme, würde die irgendwann fragen, was das denn für eine kugel sei, man käme ins gespräch und meistens lande man dann später zusammen im bett.

der manta-fahrer in begeistert und kauft sich die gleiche kristallkugel, montiert sie aufs amaturenbrett und wartet auf die nächste gelegenheit. irgendwann nimmt er tatsächlich eine anhalterin mit. betretenes schweigen. minutenlang. irgendwann, nach 10, 20 minuten räuspert sich die anhalterin und fragt: „was ist denn das für ne kugel?“. der manta-fahrer entgegnet: „willste ficken?“

ja, man kann abends ausgehen und manche finden jedesmal jemanden zum one-night-standen. ist mir nie passiert, obwohl ichs manchmal probiert habe. trotzdem würde ich kneipen und alkohol nicht ihre potenzielle one-night-stand-fördernde wirkung absprechen. im gegenteil.

oder anders gesagt: wer es nicht schafft mit nem hammer einen nagel in die wand zu kloppen, sollte weder dem hammer, noch der wand die schuld daran geben.

links vom 04.01.2012

felix schwenzel, in wirres.net    

* blog.rivva.de: Ein neues Jahr
j sei dank! ein weiteres jahr rivva!
* heise.de/tr: Wie Europa beinahe das Internet erfand
behörden und staatliche regulierung sind gift für innovation. notiz an mich selbst: gute argumente für staatliche regulation des internets suchen.
(der technology-review-artikel ist aber sehr lesenswert.)
* blog.koehntopp.de: Datenschutztheater: Die informierte Zustimmung
kristian köhntopp, wie immer sehr lesenswert über sein lieblingsthema „datenschutztheater“:

Wie man sieht geht es also beim Datenschutz nicht wirklich um den Schutz irgendwelcher Daten, sondern um Verwaltung derselben.

* thenextweb.com: Wendi Murdoch's verified Twitter account was a fake
medienkompetenz ist ein wunschtraum.

links vom 03.01.2012

felix schwenzel, in wirres.net    

* spiegel.de: Wulff und die "Bild"-Zeitung: Das Band ist zerschnitten
stefan niggemeier:

Mit bemerkenswerter Plumpheit machte "Bild" Reklame für Wulff und fragte: "Regierungschef, Vater, Geliebter und Noch-Ehemann - wie kriegt Christian Wulff das bloß so prima hin?" Wulff dankte es dem Blatt mit Exklusiv-Informationen und Homestorys. Im Sommer 2006 öffnete er den Reportern seine "schneeweiße Jugendstil-Villa": "Liebes-Glück unterm Dach: CDU-Wulff und seine schöne Bettina". Ende 2007 konnte "Bild" jubeln: "Baby! Und jetzt wird geheiratet. In BILD lüften Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) und seine Freundin Bettina ihr schönstes Geheimnis." (Zu diesem Zeitpunkt war Wulff immer noch mit seiner ersten Ehefrau verheiratet.)

ich weiss nicht wie man nach diesem artikel nicht zu einem stefan niggemeier fanboy werden kann.
* behindertenparkplatz.de: Was ich mir für 2012 von den Medien wünsche

* blog.nestoria.co.uk: Why (and how) we've switched away from Google Maps
/via
* faz.net: Wulffs Drohung: Der Anruf des Bundespräsidenten
nils minkmar:

Für alle, die keine Fans der „Bild“ sind, ist es schon schwer erträglich zu lernen, dass der Bundespräsident das Blatt als eine Art Verfassungsorgan behandelt. Besonders deprimierend aber ist der Umstand, dass er auch in dieser einseitigen und insgesamt übersichtlichen Kommunikation zu keinem klaren Wort fähig ist.

Das Deprimierende an der ganzen Kredit-von-Edith-Geschichte ist der völlige Mangel an politischem Instinkt und symbolischem Gespür. Darin gleicht Wulff dem früheren Verteidigungsminister zu Guttenberg. Beide versuchten, sich trotz unzureichender Mittel einen bürgerlichen Aufstiegstraum zu verwirklichen. Guttenberg fehlte die Zeit für eine Dissertation, Wulff fehlte das Geld für sein Haus.

nils minkmar bringt das ganze elend des bundespräsidenten-darstellers wulff auf den punkt. das hauptproblem ist meiner meinung nach aber gar nicht der „Mangel an politischem Instinkt und symbolischem Gespür“ bei wulff, sondern seine kleingeistigkeit. es sind gar nicht die unzureichenden finanziellen mittel, es ist wulffs unfähigkeit selbstbewusstsein ohne machtinsignien zu spüren. es ist nicht die macht (seiner) worte oder oder seiner taten oder seines könnens die ihm selbstbewusstsein verleihen, sondern seine ämter, sein haus, seine frau, seine vermeintliche stellung. dahinter verschanzt er sich und verklagt oder bedroht kritiker.

er merkt nicht, dass das amt ihm keine würde verleiht, sondern die art in der er es ausfüllt. und da er das amt nicht ausfüllt, ist da auch kein würde.
* kottke.org: Why is Sergey Brin so good at Angry Birds?
gute frage.
* taz.de: Patent 0745254 und das Ehepaar Bednarski: Die teure Lizenz des Philips-Konzerns
warum der begriff des geistigen eigentums ein kampfbegriff ist, teil 932842. oder genauer: warum der angebliche schutz von angeblichem geistigem eigentum oft in den totalen irrsinn führt. /via dondahlmanns facebook-dings
* tagesspiegel.de: "Das Parlament ist doch nicht der Ort, um schöne Blumen zu zeigen"
interessante einsichten in das kunst- und geschichtsverständnis unserer parlamentarier. besonders bemerkenswert, mit dem künstler redet niemand, von der beschädigung der arbeit (und der reparatur) hat er vom tagesspiegel erfahren.

links vom 02.01.2012

felix schwenzel, in wirres.net    

* dieliebenessy.wordpress.com: Silvester

* thingsorganizedneatly.tumblr.com: State funeral organised neatly...
State funeral organised neatly (Pyongyang)
eigenartig faszinierend, dieses foto.

* suratlozowick.com: An interview with Notational Velocity developer Zachary Schneirov
zachary schneirov:

The ”cloud“ model is becoming popular first and foremost because it enables new forms of profit. However with just a tiny amount of work and responsibility, we can make the Cloud’s few advantages redundant, re-possess our information, and finally move to an era of worldwide, decentralized, participatory digital democracy.

ich glaube tatsächlich, dass sich technische entwicklungen und was wir von technik erwarten, in kreisbahnen bewegt (unbedingt lesen was dave winer dazu sagt). das heisst, die jetzige bewegung hin zu intransparenten cloud-diensten die einfach funktionieren („idiotensicher“) wird spätestens dann enden, wenn die ersten grossen datenpannen passieren (fukuchima-effekt). dann heisst es in der welt der technik für ein paar jahre: leck mich, kontrollverlust. /via

* stripesandplanes.tumblr.com: hügeldings
hügel
eigenartig faszinierndes gebilde. leider auch mit etwas zu grossen überhängen und zu viel grün im dunkeln, um echt zu sein.

* zeit.de: Stimmt's? Wird der Ton beim Rühren im Cappuccino immer höher?
aha! gut erklärt warum der ton variiert.

was aber nicht erklärt (oder ich habs nicht kapiert), warum, wenn der ton ganz hoch ist und viel luft entwichen ist, einmal umrühren den ton wieder tief macht.

kann ich mit einer rührbewegung so viel luft in die flüssigkeit bringen? ich glaub ja eher, dass es etwas mit der grösse der eingeschlossenen luftblasen zu tun hat. klopfen lässt die luft nicht „entweichen“, sondern zerstört luftblasen in kleinere fragmente (die höher klingen). rühren bildet wieder grössere lufteinschlüsse.

links vom 01.01.2012

felix schwenzel, in wirres.net    

* wirres.net: jahresendzeitfragebogen 2011
jahresendzeitfragebogen für 2011 von mir.
* ankegroener.de: 2011 revisited
jahresendfragebogen für 2011 von anke gröner.
* misscaro.blogspot.com: jahresendstatistik, zweitausendelf edition.
jahresendzeitfragebogen für 2011 von misscaro.
* dondahlmann.de: 2011
jahresendzeitfragebogen für 2011 von don dahlmann.
* dasnuf.de: 2011
jahresendzeitfragebogen für 2011 vom nuf.
* journelle.de: Jahresendzeitbogen 2011
jahresendzeitfragebogen für 2011 von elle.
* ruhepuls.ws: Chronologische Ode an 2011
rückblick auf 2011 von ruhepuls.

links vom 31.12.2011

felix schwenzel, in wirres.net    

* rogerebert.com: I'll tell you why movie revenue is dropping...
gute gründe warum die einnahmen der filmindustrie dieses jahr zurückgegangen sind. allerdings sollte man diese gründe nicht von google-translate ins deutsche übersetzen lassen. dabei kommen keine guten gründe raus:

2. Eintrittspreise sind zu hoch. Die Menschen haben immer Diese Beschwerde gemacht, aber die Filme sind historisch günstig zu Knochen-Konzerte, Major League-Sportarten und Restaurants verglichen. Nicht so viel mehr. Egal, was Ihre Meinung zu 3D ist, hat den Charme der Zahlung einer saftigen Aufpreis off für das hypothetische vierköpfige Familie getragen.

/via
* wanken.com: Playboy Land Yacht Concept
Playboy Land Yacht Concept
* sprechblase.wordpress.com: Mittendrin
cem basman:

Wir werden diese Welt nach den kommenden fünf Jahren nicht mehr wiedererkennen. Ob es zu mehr Demokratie oder ob es zu einer Atomisierung und Balkanisierung der Gesellschaft führt, oder ob sich wieder neue Herrschaftsstrukturen bilden, liegt auch entscheidend an uns.

ich glaube wir werden die welt auch in fünf jahren ganz gut wiedererkennen. es wird sich sicher einiges ändern, aber sehr vieles auch nicht.

was ich mir allerdings vorstellen kann: wir werden sascha lobo in fünf jahren nicht mehr wiedererkennen.
* blog.stuttgarter-zeitung.de: Wie man eine Katze faltet
hab mich immer gefragt wie das geht. jetzt weiss ich es.
* wilwheaton.typepad.com: I still don't know very much about brain scans...
wil wheaton:

Here are three Star Trek-themed things that have come up recently. All of them made me laugh so hard I pooped a little, so they need to be preserved here for the ages.

* mirror.fem-net.de: Index of /CCC/28C3/mp4-h264-HQ

* boingboing.net: Why we shouldn't let Google (or anyone else) claim their private services are public spaces
rob beschizza:

Just because lots of people are somewhere, that does not make it public.

links vom 30.12.2011

felix schwenzel, in wirres.net    

* zeit.de: Martenstein: „Der Satz war in den Kritiken ausdrücklich gelobt worden“
harald martensteins redakteur:

Harald Martenstein über Kabarettisten, die aus dem Internet abschreiben.

harald martenstein:

Mein Vorsatz für 2012: Ich lerne den Konjunktiv.

* boingboing.net: The golden age of journalists noticing new blogs is over
brillante überschrift.

* crackajack.de: A cubic Lightyear of Cheese
rené walter:

Das hier ist wahrscheinlich das grandioseste, das ich jemals im Internet gelesen habe.

* flickr.com: Viktor Hertz's Photostream
previews suck
/via

* netzpiloten.de: Der Gralshüter-Kongress und warum er so wichtig ist
andreas weck über die „wichtigkeit“ des 28. chaos communications congress (28c3), links zu einem artikel von kai bierman über den 28c3 und ganz vielen videomitschnitten der vorträge.

* notes.computernotizen.de: “Schreit das nicht nach der Vorratsdatenspeicherung?"
torsten kleinz:

Eine Vorratsdatenspeicherung würde mit Sicherheit die Anzahl der Verdächtigen erhöhen. Dass sie auch die Aufklärungsquote verbessern würde, steht bisher als Behauptung dahin. Sicherheit bedeutet nicht, mehr Verdächtige zu produzieren.

links vom 29.12.2011

felix schwenzel, in wirres.net    

* newdream.org: Five Years After Banning Outdoor Ads, Brazil's Largest City Is More Vibrant Than Ever
fünf jahre lebt sao paolo jetzt ohne öffentliche werbung. eigenartige geschichte, voller widersprüche. ein konservativer, wirtschaftsfreundlicher (und cholerischer) bürgermeister, der das von einem linken erdachte verbot durchsetzte. mittlerweile finden das werbeverbot 70% der einwohner gut.

In today's synthetically colored cities, people assume that vibrancy derives from neon lights and advertising campaigns. The ban in São Paulo reminds the world that it's a city's inhabitants and cultural heritage that bring the true flavor.

/via
* freecabinporn.com: Cabin Porn
hütten und holz.
(eigenartige gefühlsmischung die sich beim betrachten der hütten-bilder bei mir auftut; so ne mischung aus deppenromantik, bewunderung und abscheu vor dem primitiven.)
* fischmarkt.de: Was aus meinen Prognosen für 2011 wurde
find ich gut: martin recke wirft einen blick zurück auf seine prognosen für das vergangene jahr.
* konnexus.net: Container
konstantin weiss denkt über container nach. obwohl, nein, er beschreibt die funktion und die auswirkungen von frachtcontainern. und stellt danach die naheliegende frage, wie man auch andere bereiche der welt mit der unbändigen effizienz und dynamik der containerisierung infizieren könnte.
* tagesspiegel.de: Den städtischen Wandel Berlins als Chance betrachten!
murat tebatebai über den wandel und den mangel an wandelschätzung:

Zweitens erhalten die bislang vernachlässigten Randbezirke wie Spandau oder Marzahn eine Chance. Es wird keineswegs so kommen, dass nur sozial schwache Bewohner in die Randbezirke ziehen. Ebenfalls Studenten, Künstler und kleinere Kreativunternehmen suchen in Zukunft nach neuen Standorten. Ist der Zug erst einmal losgefahren, ziehen die Kneipen, Clubs und Galerien hinterher. Die Sanierung der Innenbezirke in Madrid führte beispielsweise dazu, dass die Ränder wie Vallecas einen ungeahnten Boom zum Wohle der Stadt erfuhren.

ich frage mich immer, was soll die alternative zu wandel sein? einzelne stadtteile zu freilichtmuseen erklären? verbindliche, von anerkannten stadt-soziologen erstellte 5-jahres-pläne, die dem ziel dienen die bevölkerungsstruktur von vor 10, 20 jahren wiederherzustellen? studenten-zuzugs-verbote? hipster-polizei?

bei mosen und flechten ist das übrigens ganz ähnlich. diese pionier-pflanzen werden auch von büschen und bäumen weggentrifiziert (verbuschung, verwaldung), nachdem sie eher unwirtliche ökosysteme für andere lebenswert gemacht haben. echt wahr; die verbuschung vertreibt flechten und mose!
* wiegold.wordpress.com: Ausgeflattrt: Nur was für Amateure - oder Großverdiener
thomas wiegold löst zum anfang des jahres sein flattr-account auf. gute idee. ich überlege schon länger, den flattr-button zu den anderen anderen web-wanzen zu stecken und per link oder zwei-klick-dings zugänglich zu machen.

links vom 28.12.2011

felix schwenzel, in wirres.net    

* taz.de: Schnüffeltechnik für die Welt
hanno burmester, john goetz, jasmin klofta und anne ruprecht:

Deutsche Technik ist gefragt. Deutsche Überwachungstechnik auch. Vor allem das Geschäft mit Schnüffelsoft- und -hardware ist in den vergangenen Jahren gewachsen. Zu den eifrigen Abnehmern gehörten und gehören Länder wie Syrien, Iran oder Mubaraks Ägypten. Länder, die der Meinungsfreiheit den Kampf angesagt haben.

* theeuropean.de: Christian Wulffs Weihnachtsansprache: Ein Präsident dankt ab
alexander kissler:

Die vielen Neuerungen des ehrwürdigen Formats - Volk zu Besuch, Kinder krabbeln und geben Laut, die Gattin führt den Sohn der Kamera zu - fügten sich in Christian Wulffs Auftrag, ein neues Deutschland zu repräsentieren. Ganz altbacken, hölzern, maximal uncool war aber der Vortrag der schlichten Sätze. Christian Wulff setzte eigenwillige Betonungen und Pausen, rettete sich von Einstellungswechsel zu Einstellungswechsel, indem er mal die Fäuste ballte und mal die Daumen drückte, mal abgebrochene Halbkreise beschrieb und mal den Kopf ruckhaft aus der schnurgeraden Senkrechten nach links riss. Mehr Einfall war nicht. Leidenschaft heißt das Gegenteil.

als ich mir die weihnachtsansprache ansah fragte ich mich die ganze zeit: warum ist der so verklemmt, was klemmt da? hülfe es ihm auf den rücken zu klopfen? hat er nen quersitzenden furz — oder was?

* buzzfeed.com: 30 Amazing Photographs And The Stories Behind Them
vorhang

buzzfeed:

Reuters released a year-end round up of their best photographs and had the photographers provide a sort of director's commentary. Compelling stuff.

via

* telegraph.co.uk: Review of the year: the cutest animal pictures of 2011
eisbär
eine schrillion niedliche tierbilder. mit bildunterschriften. nüüüdlich!

* freitag.de: Folterverhöre: „Wir machen weiter, bis Sie reden“
mikael krogerus:

Inzwischen bezeichnet die Obama-Regierung die unrühmlichen Folterverhöre als „nebensächlich“ in der Jagd auf bin Laden. Sie bestätigt damit eines der ältesten Argumente von Foltergegnern: Wenn Kommunikation unter einem so extremen Macht­ungleichgewicht wie bei der Folter stattfindet, folgt das Gesagte nicht mehr der Logik von wahr und falsch - selbst wenn der „Befrager“ wirklich nur die Wahrheit hören will.

* surfguard.wordpress.com: Kurz reingeschaut in neue (Staffeln von) US-Serien: Homeland, Boss, Dexter, The Walking Dead, The League und Breaking Bad

  • homeland: 9/10 (sehe ix auch so)
  • boss: 8/10 (bin ix neugierig geworden, seh ich mir an)
  • dexter, staffel 6: 6/10 (nee, will ich nicht gucken)
  • the walking dead, staffel 2, erster teil: 8/10 (nee, will ich nicht gucken)
  • the league, staffel 3: 8/10 (nee, will ich nicht gucken)
  • breaking bad, staffel 4: 10/10 (sehe ix auch so: „beste. serie. ever.“)

* handelsblatt.com: Anonymous-Hack: „Die Website war schlicht schlecht gesichert“
andreas bogk vom chaos computer club beantwortet fragen vom handelsblatt zu rgendeinem hack und „anonymous“:

Wie wird Anonymous in der deutschen Hacker-Szene, insbesondere beim Chaos Computer Club, gesehen?
Es ist ja keine einheitliche Organisation. Ein großer Vorteil von Anonymous ist die Anonymität. Wenn man sich beispielsweise Projekte wie Wikileaks ansieht, erkennt man, dass diese letztlich daran zerbrochen sind, dass Leute im Rampenlicht standen und deren Ego ihnen im Weg stand. Auch der mutmaßliche Wikileaks-Informant Bradley Manning wurde letztlich gefasst, weil sein Ego zu groß war und er mit seinen Informationen protzen musste. Aktionen einfach als Anonymous durchzuführen und auf den Ruhm als Privatperson zu verzichten, erhöht die Chance mit politisch brisanten Aktionen auch erfolgreich zu sein.

* zeit.de: Netzfilter: Kinderporno-Fahndung bei allen Internetnutzern
kai biermann:

White-IT ist eine gut gemeinte Initiative gegen Kinderpornos. Doch die Betreiber haben gefährliche Pläne: Sie wollen das gesamte Netz ohne Anlass und Verdacht überwachen.

* taz.de/popblog: Schmähkritik (470): Honig
aus der titanic:

Honig? Fuck you! Nicht fest, nicht flüssig, immer so wachsweich opportunistisch aus dem Glas schleimend - Honig ist echt das Allerletzte. Schon seine Herstellung ist widerlich: Bienen erbrechen ihn!