links vom 26.09.2015

felix schwenzel, in wirres.net    

* wired.com: 8 Cities That Show You What the Future Will Look Like

toller spezialartikel auf wired.com zur zukunft der städte. der einseitige artikel hat bei mir ungefähr 100 MB geladen, fühlt sich aber nicht übermässig schwer beim lesen an. im gegenteil, zu jeder stadt, los angeles, shangha, medellín, eindhoven, mekka, nairobi, san francisco und dubai gibt’s kleine, gut lesbare häppchen, mache zu ziemlich überraschenden projekten, zum beispiel den seilbahnen und öffentlichen bibliotheken mit parks in medellín, die vor allem den ärmeren bevölkerungsschichten zu gute kommen. sehr schön und sehr lesenswert.

links vom 25.09.2015

felix schwenzel, , in wirres.net    

links vom 24.09.2015

felix schwenzel, , in wirres.net    

* scripting.com: Facebook uses RSS for Instant Articles

dave winer:

Late yesterday Facebook released docs explaining how Instant Articles works for publishers. It's good news. They have, as I speculated earlier, built their system around RSS.

ich finde das, zurückhaltend gesagt, ziemlich sensationell. endlich eine möglichkeit, facebook semi- oder vollautomatisch und „multimedial“ mit inhalten zu füllen. die RSS-spezifikation ist natürlich ein bisschen an das instant-articles-format angepasst, was wiederum auf HTML5 basiert. mit ein paar kleinen drehs am RSS-format, lässt sich das aber leicht einrichten. technisch ist das alles vorbildlich gelöst. und: zum ersten mal seit langem, verstehe ich eine facebook-dokumentation überhaupt.

jetzt wird’s nur noch zeit, dass ausser ein paar grossen publishern auch blogger zugang zu den instant articles bekommen.

* katiakelm.de/blog: wie meine artweek war

was ich für die beifahrerin so bin:

im atelier. mich rumgeplagt mit nem neuen bild, mal wieder ein portrait meines mannes.
mein mann ist für meine malerei inzwischen das, was früher, zu knetmasse-zeiten, die ratten, kaninchen und tauben waren.

aber natürlich geht’s in dem text gar nicht um mich, sondern um die artweek, „connegge“ und kuratorische konzepte.

links vom 22.09.2015

felix schwenzel, , in wirres.net    

* wired.de: Johnny Haeusler kann eure schlauen Facebook-Sprüche nicht mehr sehen!

johnny haeusler mal extrem witzig. zwei seiten lang zerpflückt er lebensweisheiten, die auf bilder montiert werden und in sozialen netzwerken verteilt werden.

„Man ist immer so alt, wie man sich fühlt.“ Kompletter Bullshit. Man ist so alt, wie man alt ist. Andernfalls wäre ich gestern 72, vorgestern 13 und vorvorgestern 35 gewesen, wie soll man denn da Geburtstag feiern?

ralf heimann hat dann aber noch einen drauf gesetzt mit dieser montage:

man ist so alt, wie man alt ist

* theguardian.com: Are plants intelligent? New book says yes

faszinierender artikel von jeremy hance über das buch „Brilliant Green: the Surprising History and Science of Plant Intelligence“ vom pflanzen-neurobiologen (!) stefano mancuso und der journalistin alessandra viola über die intelligenz von pflanzen:

“Intelligence is the ability to solve problems and plants are amazingly good in solving their problems,” Mancuso noted.

Humans have five basic senses. But scientists have discovered that plants have at least 20 different senses used to monitor complex conditions in their environment.

“Plants are wonderful communicators: they share a lot of information with neighbouring plants or with other organisms such as insects or other animals. The scent of a rose, or something less fascinating as the stench of rotting meat produced by some flowers, is a message for pollinators.”

Mancuso and colleagues recorded the same signals given off from this part of the plant as those from neurons in the animal brain. One root apex may not be able to do much. But instead of having just one root, most plants have millions of individual roots, each with a single radicle.

So, instead of a single powerful brain, Mancuso argues that plants have a million tiny computing structures that work together in a complex network, which he compares to the Internet. The strength of this evolutionary choice is that it allows a plant to survive even after losing 90% or more of its biomass.

bei hoimar von ditfurt habe ich vor vielen jahren zuerst von der these gehört, dass organische systeme (also organismen) bei ausreichender komplexität mehr oder weniger zwangsläufig intelligenz nutzen (können). so als wäre intelligenz einfach da. peter möller fasst es auf philolex.de so zusammen:

Ditfurth kommt auf Basis seiner naturwissenschaftlichen Überlegungen zu der Auffassung, es gebe in der Natur Spuren der Wirksamkeit von Verstand, lange bevor Gehirne existierten. Es gebe Intelligenz in der Natur, ohne dass dafür ein Gehirn nötig sei, das sie beherbergt. Geist, Phantasie und Zielstrebigkeit habe es in der Natur von Anfang an gegeben. Nur deshalb konnte Leben, konnten Gehirne und letztlich das Bewusstsein entstehen. Es gebe lern-analoges oder intelligenz-analoges Verhalten bei sehr einfachen Organismen.

* * *

zurück zum guardian-artikel:

“This is why plants have no brain: not because they are not intelligent, but because they would be vulnerable,” Mancuso said.

aber pflanzen brauchen eben auch kein gehirn, weil sie sich (im sinne von bewussten ortswechseln) nicht bewegen. seescheiden zum beispiel haben im larvenstadium ein gering entwickeltes gehirn. sobald sie aber einen ort gefunden haben, an dem sie sich niederlassen wollen, verdauen sie ihr primitives auge und gehirn.

steve goodheart:

So, yes, in common parlance, the sea squirt “eats its own brain,” such as it is. But since the sea squirt no longer needs its brain to help it swim around or to see, this isn’t a great loss to the creature. It needs this use this now superfluous body material to help develop its digestive, reproductive, and circulatory organs.

der entscheidende punkt: gehirne (und augen) brauchen organismsmen offenbar vor allem zur bewegung. schnelle bewegung, laufen, flüchten waren möglicherweise die hauptursachen für die gehirnentwicklung. wer nicht besonders schnell reagieren muss oder weglaufen muss, braucht keins. (siehe auch bbc.com: Why would an animal lose its brain?)

nochmal jeremy hance:

Plants also largely live on a different timescale than animals, moving and acting so slowly that we hardly notice they are, indeed, reacting to outside stimuli.

das führt mich zur blödestmöglichen schlussfolgerung die man aus diesem möglicherweise grossartigen buch ableiten kann: wir essen pflanzen ohne schlechtes gewissen, weil wir die vielfalt ihres lebens und fühlens nicht erkennen können. so gesehen basiert vegetarismus, oder nahrungsauswahl nach ethischen massstäben, eigentlich auf einem wahrnehmungsproblem.

links vom 20.09.2015

felix schwenzel, , in wirres.net