russell brand hat eine neue DVD mit seiner live-show veröffentlicht und lädt seine fans ein, sie auch per piratebay zu laden. darüber scheinen nicht alle glücklich zu sein. aber dieser tweet gefällt mir dann doch sehr:
“@IamTheStin: @rustyrockets If i download this illegally will that make you sad?" I don't mind as long as you watch it.
wie alles von astra, natürlich, voll ironisch. offenbar ist der astra banner blocker nichts weiter als ein spezielle adblock-plus regelset, dass banner dann mit astra-werbung austauscht. soetwas habe ich werbern vor kurzem auch vorgeschlagen. hätte die werbeindustrie benutzern bereits vor 10 jahren effektive werbeblocker angeboten sässe sie jetzt auf einen potenziellen datenschatz, hätte die kontrolle über einen effektiven whitelisting-prozess und würde so einiges über die werbevorlieben der benutzer wissen.
so erfährt astra jetzt eben allerhand über hipster, die deren adblock-variante installiert bekommen.
wobei man natürlich ein bisschen einschränken muss: in diesem fall wurden kameras ältere in älteren macbooks untersucht und einfach ist das heimliche aktivieren der macbookkamera auch nicht.
jason kottke fragt sich ob das der beste werbespot von apple jemals wäre.
wenn so viel pathos in 90 sekunden bei mir nicht zu heftigen abwehrreaktionen führt, dann ist das für mich zumindest ein ganz guter qualitätsindikator. es zeigt, dass hier leute am werk waren, die ihr handwerk beherrschen.
abgesehen davon ist der spot, denkt man ihn zuende, auch eine eindringliche werbung für google glasses. oder differenzierter ausgedrückt: das wir zum festhalten und speichern von dingen die wir erleben, immer noch durch plastik-, metal- oder glasblöcke durchgucken müssen ist ganz offenbar aus verschiedenen gründen extrem störend. man sieht mit diesen geräten aus wie ein arschloch oder ein gestörter. nach diesem video wird einem klar wohin die technologie marschiert: diese geräte müssen verschwinden. ob ihre aufnahme- oder tracking-funktionen dann ans handgelenk, den kopf, über die augen oder ins knopfloch wandern ist egal — hauptsache aus der hand.
moritz von uslar stellt barbara schöneberger 99 fragen und merkt zwischendurch (gegenüber dem leser) immer wieder an, wie toll er sie, ihren humor, ihre schlagfertigkeit und ihren busen findet. ich finde die adresse des artikels sehr schön, weil sie auf barbara-schoeneberger/komplettansicht endet.
kai biermann plaudert mit thomas urmann, der „Tausende Abmahnungen an Redtube-Nutzer“ verschickt, über abmahnungen.
ich finde solche interviews aus verschiedenen gründen sehr augenöffnend. einerseits erkennt man, wenn man juristen zuhört, dass der geist (oder ursprüngliche zweck) eines gesetzes nicht unbedingt etwas mit der interpretation oder ausführung eines gesetzes zu tun haben muss. andererseits stört juristen das (oder die sinnlosigkeit ihres tuns) nicht im geringsten.
snowden trug bei der arbeit für die NSA gegelegentlich EFF-kapuzenpullover und hatte eine ausgabe der US-verfassung auf dem schreibtisch. spätestens bei der verfassung auf dem schreibtisch, hätte die NSA aber verdacht schöpfen müssen.
flat design flachere gestaltung jetzt auch bei warsteiner:
ich finde das ja erfreulich, dass schatten und reflektionen und pseudo-3D-elemente langsam wieder aus den aufgeblasenen markenzeichen verschwinden. vielleicht verflacht sich ja beispielsweise das UPS-logo auch wieder? in etwa so (von mir gefaked):
Selbst wenn man versucht, die jeweilgen Entwicklungen nicht zu beurteilen, springt ein Fakt ganz sicher ins Auge. In allen Bereichen haben wir versucht, es besser hinzubekommen. Wir zeichnen an den Plänen, die noch nie perfekt waren und noch lange nicht perfekt sein werden. Eines war für diese Entwicklungen jedoch immer unabdingbar. Schon immer mussten die Menschen sich für etwas neues öffnen, das sie teils ängstigte, sie meist überforderte und selten reibungslos von statten ging. Bis jetzt haben wir dabei aber immer nur gewonnen und eine Menge dazu gelernt.
george monbiot über den politischen willen zur selbstkastration. die leute die uns repräsentieren haben offenbar den willen oder die fähigkeit verloren die geheimdienste, die finanzmärkte oder grosse unternehmen zu kontrollieren. ich neige ja nicht zu alarmismus, aber angesichts so zahnloser politischer institutionen kann einem schon angst und bange werden. /holger schulze
Vielleicht ist das auch der Grund, warum ich nie so ein Zusammengehörigkeitsgefühl entwickelt habe, wie es auf Barcamps und Treffen wie der re:publica zelebriert wird.
aha. dieser mann meint also, er könne schwer zusammengehörigkeitsgefühle entwickeln:
„It took a man like [Mandela] to show that you must trust others so that they may trust you“, sagt der Mann, dessen Geheimdienste die Bürger der ganzen Welt abhören. Der Gebärdendolmetscher übersetzte diese Passage vielleicht mit „RGzbml#frgk?“ oder vielleicht hielt er in diesem Moment auch still. Was immer er aus diesem Satz machte, es kann kaum unechter sein, als die Worte, die Obamas Mund verließen. Denn Vertrauen ist sicher nichts, wodurch sich Obama und seine Geheimdienste auszeichnen. Vertrauen ist auch sicher nicht der Grund für die starke Absicherung der amerikanischen Territorialgrenzen. Wem traut dieser Mann, der uns erklärt, dass wir mit dem Vertrauen erst einmal in Vorleistung gehen müssten?
Das Fahren eines solchen Autos kann spektakulär sein, denn es gibt eine Art Kickdown, die maximales Drehmoment ab der ersten Sekunde bereitstellt, so dass die kleine Karre besser antritt und noch besser aus entspannter Fahrweise durchzieht, als es meine Barchetta jemals konnte.
stimmt. ich muss immer an autoscooter denken, wenn ich in einem dieser dinger sitze.
ich habe den ganzen artikel gelesen in der erwartung, dass an irgendeiner stelle vorurteile über autismus breitgetreten oder olle kamellen aufgewärmt werden. in meiner limitierten wahrnehmung scheint der artikel dann aber doch ziemlich fundiert und differenziert zu sein. die autorin maia szalavitz nennt sich auf twitter neuroscience journalist und schreibt hauptberuflich für time.com.
wie gesagt: sehr lang (mediums algorithmus meint 32 minuten lesezeit), aber lesenswert und differenziert:
He adds, “Biologically, autism is not a unitary condition. Asking at the biological level 'What causes autism?' makes about as much sense as asking a mechanic 'Why does my car not start?' There are many possible reasons." Belmonte believes that the intense world may account for some forms of autism, but not others.
Research shows, in fact, that everyone learns best when receiving just the right dose of challenge--not so little that they're bored, not so much that they're overwhelmed; not in the comfort zone, and not in the panic zone, either. That sweet spot may be different in autism. But according to the Markrams, it is different in degree, not kind.
das ist wunderschön, was man da bekommt, wenn man geschmolzenes alumnium in einen ameisenbau giesst, aber in deutschland würde man dafür, wahrscheinlich zu recht, den ameisen zum frass vorgeworfen. hügel bauende waldameisen stehen offenbar seit 200 jahren unter schutz.
nein. das ist nicht das grossartigste fahrrad-video aller zeiten, sondern ein video in dem man ein paar fahrradfahrer sieht, die ein paar tricks zeigen.
Es gibt eine simple Ökonomie dieses boomenden Kunstmarktes, der bereits too big is to fail: Das überschüssige Kapital schafft sich ein Spielfeld, auf dem es vollkommen losgelöst walten kann. Eine kleine Clique von superreichen Sammlern treibt sich gegenseitig die Preise in die Höhe. Davon profitiert ein global vernetztes und immer enger mit Banken verflochtenes Kunstbusiness. Kunstkonsum ist zum Schwanzvergleich der Oligarchen geworden. Der Kunstmarkt ist eine böse Karikatur des Kapitalmarkts geworden. Die Banken werden Sammler, die Banken organisieren Kunstanleihen und liefern schließlich die Expertisen darüber, was Kunstwerke wert sind.
diese ökonomisierung und privatisierung eines teils der zeitgenössischen kunst habe eine schwerwiegende folge für „uns normale Menschen“:
Die Kunst verliert ihren eigentlichen Adressaten, den nach Freiheit, Schönheit und Fantasie verlangenden Menschen, eine Gesellschaft, die sich traut, ästhetische Experimente zu treiben. Sie verliert genau die Leute, die sie weder haben noch konsumieren, sondern verstehen wollen. Wie man Kunst eben so "verstehen" kann.
langer, klug erscheinender text von daniel brockmeier:
Ich habe einen sehr langen Blogpost zur Demut geschrieben, in dem ich die Texte zur Demut von Haltungsturnen, wirres.net und anmut und demut analysiere. Am Ende gebe ich dann noch meinen eigenen Senf dazu. Das ganze ist so episch lang, dass ihr auch nur das Fazit lesen könnt, falls euch die Zeit fehlt ...
das hier sind bilder vom anwalt @fritzclapp, der hier die hells angels in warenzeichen-angelegenheiten vertritt und offensichtlich schonmal was von frisuren-marketing gehört hat. den nyt-artikel um den es eigentlich geht, „Despite Outlaw Image, Hells Angels Sue Often“, kann man auf jeden fall lesen.
das ist wirklich unfassbar realistisch und angsteinflössend.
[nachtrag 21.12.2013]
die roboter sind dann vielleicht doch keine bots, sondern von menschen gesteuerte automaten. möglicherweise. mich beruhigt das vorerst nochmal ein bisschen. dank an fennek.
Nicht die öffentlichen Aufrufe der Schriftsteller und Unternehmen werden dafür sorgen, dass die Überwachung eingeschränkt und besser kontrolliert wird. Das können wir nur selbst, indem wir uns entscheiden, keine Untertanen zu sein.
Tut nach wie vor ein bisschen weh, die Beasties in so 'nem Urheberrechtsblödsinn mit ansehen zu müssen.
fühlt sich alles sehr falsch und unentspannt an. möglciherweise summe ich heute den ganzen tag dieses bekannte beastie boys lied: „... you got to fight ... for your right ... to shake the pagoda tree ...“
caspar clemens mierau zeigt sehr schön den überwachungswahn der vierten gewalt:
Besonders lustig ist diese Tracker-Liste bei der FAZ, wenn man den FAZ-Service-Artikel “Wie wehre ich mich gegen Überwachung?" liest, in dem unter anderem die Frage aufgeworfen wird:
“Was wissen Google und Facebook denn über mich?"
Nun, in diesem Fall weiß Google zumindest, dass gerade der Artikel gelesen wird. Hätte man der Ehrlichkeit halber ja mal hinschreiben können. Statt dessen wird aber lieber mit dem Finger auf das Internet gezeigt - so als passiere es eben “dort" und nicht “hier und jetzt".
[I]n welcher verdammten Welt sind Journalisten Terroristen, in welcher verdammten Welt fühlt sich ein supergroßmächtiger Staat bedroht durch eine durchreisende, depressive Frau im Rollstuhl?
Die grausige Antwort: nur in einer Wahnwelt. Der Spähskandal ist das Symptom eines politischen Wahnsystems. Demokratien weltweit sind vergiftet von einer - man muss sie so nennen! - amtlichen Wahnvorstellung, in der jede Person eine potentielle Bedrohung ist. Und deshalb überwacht werden muss: Alle stehen immer unter Verdacht. Eine Wahnwelt, in der Demokratien nicht zu demokratisch werden dürfen - weil Transparenz und Kontrolle des Spähapparates als Machtbeschränkung gesehen werden. Das ist der Schlüssel zum Verständnis des Spähskandals.
erstaunlich, autoren die sich nicht über mangelnde urheberrechte beklagen, sondern über mangelnde grundrechte.
[nachtrag 14:00 uhr]
gegen solche kleingeistigen anmerkungen, wie meine oben, oder andere auf facebook, wendet sich sascha lobo, ziemlich zu recht:
Dieser Thread hier in seiner außerordentlich kleingeistigen Häme zeigt ungefähr 95% aller Gründe, warum die deutschsprachige “Netzgemeinde” so exzeptionell wirkungslos ist. Unter anderem, weil sie damit beschäftigt ist, die eigene Position am allergeilsten von allen zu finden, und in dieser Selbstgewissheit köchelnd jede Millimeterabweichung davon als schlimmste Sünde des Planeten zu brandmarken. Das allerwichtigste ist ja natürlich Abgrenzung – nicht gegen die Überwachung, sondern gegen Leute, die nicht auf die vorgeschriebene Art gegen Überwachung sind. Schon klar. Die Kommentare hier sind so unfassbar ernüchternd, so schrebergartig – und das wird Euch erschüttern – so urdeutsch, wie latenter Kulturpessimismus nur sein kann. Grauenvoll, egozentrisch, unklug.
uwe lenhart verrät wie man sich aus verkehrsdelikten herauswindet: durch schweigen:
Jeder, der von der Polizei - auch auf frischer Tat - angetroffen oder aufgesucht wird, sollte dieser gegenüber keinerlei Angaben machen, sondern konsequent schweigen. Schweige- und Akteneinsichtsrecht stellen das Kernstück der Verteidigung dar. Diese basieren auf verschiedenen rechtsstaatlichen Prinzipien. Nur wer den Vorwurf kennt und weiß, worauf dieser beruht und durch welche Beweismittel er gestützt werden soll, kann sich aktiv und effektiv verteidigen.
der artikel zeigt wunderbar, wie unser rechtsystem funktioniert: nach festen regeln, die dazu führen können, dass auch schuldige oder arschlöcher sich herauswinden können, wenn sie (oder ihr anwalt) die regeln beherrschen. dass deutschland und sehr viele andere staaten diese regeln unter dem vorwand der terrorbekämpfung aushöhlen ist dann umso verständlicher: diese regeln stören die staatsorgane bei der effektiven ausführung von staatlicher willkür.
wenn ich das richtig verstehe, haben manche katholiken einen fetisch, den sie mit einem lateinischen namen versehen: lactatio, also die nährung von erwachsenen mit muttermilch. der heilige bernhard hat die geschichte damals wohl am besten erzählt.
martin weigert zieht lesenswerte parallelen zwischen (von google abhängigen) „contentfarmen“ und (von facebook abhängigen) viralschleudern. martin weigert sich nicht zu differenzieren. (für den letzten satz möchte ich mich entschuldigen.)
As skeuomorphism fades from popularity, 'Skew' turns the idea on it's head: we re-made some well known skeuomorphic interface designs in the materials and objects they were trying to imitate; as well as subtly commenting on the mundane cycle of the digital day-to-day.