Microsoft wirbt übrigens seit Aptil mit “Your privacy is our priority" (Ihre Privatsphäre ist unsere Priorität). Das passt ja prima in die Enthüllungen.
henning sußebach mit einer enorm lesenswerten reportage über einen surfunfall, die am ende beinahe zu einer anklage unseres politischen systems und gesellschaftlichen fehlentwicklungen ausufert. trotzdem, oder gerade deshalb, fluffig zu lesen.
Dröhmer fährt Fahlbusch in den Neustädter Hafen, Fahlbusch tränkt Dröhmers Deck mit Blut. Diese eine, einzige Stunde sind die beiden Männer wortlos beieinander.
jared newman findet, dass google mit google+ vieles falsch macht. das hier deckt sich mit meinem persönlichen eindruck:
When you look at Google+ now, it's clear that Google wants it to be a hub of activity for communication, events, photos and local happenings. The problem is that outside of Google+, that type of activity already exists, through services like Gmail, Calendar, YouTube and Maps. Instead of using social circles to enrich those services, Google is just poaching the best features and shoving them into the Google+ website and app, where they'll be ignored or forgotten.
ich bin weltmeister im ignorieren von google+ features. bei dingen die mich interessieren, habe ich einen brennenden ehrgeiz jedes feature zu begreifen und auszuprobieren.
Nur die Uno - nicht deren Sicherheitsrat, aber deren Generalversammlung - kann die amerikanische Schnüffelei stoppen.
Der einzige Staat, der das erkannt hat, ist Brasilien. Die Regierung am andern Ende der Welt hat angekündigt, die Uno gegen die USA zu Hilfe zu rufen. In Deutschland versuchen sie es derweil noch immer mit Telefonaten ins Weiße Haus. Doch im Oval Office geht keiner ran.
Vor ziemlich genau einem Jahr, als The Newsroom gerade anlief, postete ich Sorkinisms - A Supercut, in dem Aaron Sorkins schreiberische Standards herausgearbeitet wurden. Dabei fehlten mir immer aktuellere Beispiele aus The Newsroom, weil mir das schon immer wie eine aufgewärmte West Wing / Sports Night Brühe vorkam, ich viele Versatzstücke aus seinem alten Schaffen kannte, aber nie wirklich in der Lage war ordentlich zu kommunizieren, was mich genau an The Newsroom stört. Das hat nun ein Ende, denn Kevin Porter hat nun ein Nachfolgevideo gebastelt, das all das hervorragend illustriert.
ich weiss nicht. dämlich ist das nicht, was burkhard schröder auf telepolis schreibt, allerdings mit fast über 500 kommentaren kräftig und kontrovers diskutiert. ebenso hat sich unter stefan plöchingers tweet ein reger kommentarstrang entwickelt
Es geht um die Frage, ab welchem Punkt sich ein Rechtsstaat durch systematische, heimliche Überwachung selbst pervertiert. Die Antwort darauf ist nicht trivial. Aber wer diese Frage angesichts der Enthüllungen durch Edward Snowden gar nicht erst diskutieren möchte, weiß entweder nicht, wie tief die digitale Vernetzung bereits in das Leben ausnahmslos aller Menschen eingreift. Oder er verhält sich antidemokratisch, indem er ohne umfassende Kenntnis der Vorgänge und Technologien vorauseilend Unbedenklichkeitsbescheinigungen ausstellt.
das offizielle symbolbild für neusprech ist jetzt offensichtlich der megafon-förmige aussenlautsprecher. auch wenn neusprech.org sein altes headerbild mittlerweile etwas entschlackt hat.
noch zwei sätze zum artikel: mich nerven leute die behaupten, die sprache würde wegen irgendeinem aktuellen sprachtrend degenerieren oder „entstellt“, so wie claudia wirz das in der NZZ behauptet. genauso wie mich leute nerven, die mir sagen wollen, wie ich mich ausdrücken solle. trotzdem bleibt die kritik von allen seiten in meinem kopf und formt meine sprache dann doch. und das ist ehrlichgesagt das tolle: egal wieviele leute an der sprache rumzerren, regeln, klagen, die sprache lebt dadurch erst richtig auf. denn genau dafür ist sie gemacht die sprache: agieren, reagieren. ausserdem ist sprache antiautoritär. sie lässt sich weder von oben, noch von unten oder links oder rechts regeln.
was aber trotzdem wichtig ist: aufmerksamkeit und hinweise und mahnungen zu sprachentwicklungen.
reinhard bingener und timo frasch über eine „denkwürdige Reise durch eine absolute Spitzenregion“ mit dem CSU-abgeordneten ernst hingsen:
Der Pflege des Andenkens an den „Mühlhiasl“ widmet sich zum Beispiel die „Gläserne Scheune“ oberhalb von Viechtach, zu der Hinsken seine Besucher führt. „Das ist einzigartig. Das kam auch schon im Fernsehen weltweit“, schwärmt Hinsken über die Glasmalereien von Rudolf Schmid senior, der „ein Künstler durch und durch“ sei. Überhaupt sei der Bayerische Wald die „bedeutendste Glasregion in Deutschland“. Am Erhalt dieses Erbes hat augenscheinlich auch Ernst Hinsken Anteil. Auf einem etwa fünf Meter hohen „Dankmal“ vor der „Gläsernen Scheune“ prangt das Konterfei des Trägers des „Ehrenpreises der Glasstraße 2012“. Wir kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus, stellt Hinsken fest.
michael spreng prophezeit der vorratsdatenspeicherung das ende und erklärt snowden quasi zum fukushima der anlasslosen datenspeicherung. ich glaubs nicht, bzw. ich glaube das hier noch gehörig viel mehr druck gemacht werden müsste. nebenbei fordert spreng auch das vor einem freihandelsabkommen mit den USA „ein Abkommen über die Datensicherheit der Bürger und Unternehmen Europas“ stehen müsse. auch das halte ich eher für wünschenswert, aber eben genau das: wunschdenken.
den text wollte ich gleich in der ubahn lesen. prima text. jetzt weiss ich, von peter glaser kann ich künftig alle text ungelesen verlinken. und dann lesen. oder umgekehrt.
wenn ich das richtig sehe, werden derzeit zwei modelle für die zukunft der vernetzung diskutiert: post-privacy, die irgendwie darauf setzt der nicht mehr vorhandenen oder erodierende privatshäre mit einem schulterzucken zu begegnen oder das was devon coldewy hier formuliert, indem er die entwicklung von neuen werkzeugen zur privatshärenwahrung prophezeit:
Great. If it isn’t illegal, it isn’t strong enough. If the government doesn’t denounce it, it isn’t good enough. Tools for treason are the only tools that will suffice for our protection from now on.
wobei mir beide noch mit einigen logischen und letzteres mit einigen rechtlichen problemen zu kämpfen haben werden.
zu dem thema sagt auf hacker news ein kommentator, dass das problem hier vor allem bei der wettbewerbsfähigkeit läge. niemand könne wegen der übermacht der google-suche bei textanzeigen mit google mithalten, weshalb das gekaufte whitelisting von google adwords besonders schlecht sei. in deutschland ein klassischer fall für das kartellamt — das in 3-5 jahren sicherlich aktiv wird.
(link zu dem hacker news-kommentar via guardiantech@pinboard, ein pinboard account dem zu folgen (per pinboard oder RSS) sich sehr lohnt.)
johannes gernert fragt sich warum er bestimmte werbung sieht:
Ich bin also gar nicht persönlich gemeint?
„Nein“, schreibt die Sprecherin, „personalisierte Werbung (z.B. persönliche Anrede, Adresse etc.) ist mit Targeting nicht möglich.“ Targeting erfolge nicht auf Basis eines direkten Personenbezugs, sondern auf Basis einer anonymen Zielgruppenzugehörigkeit. „Frauen erhalten für gewöhnlich keine Erotikwerbung eingeblendet.“
Das wirkt alles erst mal reichlich grobkörnig.
ich empfehle der online werbeindustrie das abwerben von ein paar NSA-spezialisten.
As we spoke on that warm summer evening I listened to Mr. Engelbart tell me that the advent of the personal computer marked the end of his work on personal computer systems, and how he then was unable to find any funding over the following decades.
I was shocked. How was it that seminal work of such stature and importance, work that had been lauded so highly and eloquently at the Xerox PARC event a few hours ago, resulted in the exile of its originator, leaving him fund-less for decades?
Yet that's what happened. Hearing his story, the story of the PC "revolution" became more like a story of Pol Pot in Cambodia turning back the calendar to the year zero and we then had to reinvent so much that we already had.
"We had personal workstations that sent messages on a network, we could split a screen remotely, we had email, we had spreadsheets, word processor, applications," he said. This was in the early-70s well before we had the same capabilities on microcomputers from Apple, IBM, etc decades later.
dirk von gehlen verbreitet, nachdem die halbe digitale welt das kaputte internet und „unser“ versagen beklagt, digitalen optimismus per analogie zur umweltbewegung:
Die Umweltbewegung hat ihre Reaktion auf zwei Ebenen gezeigt: Sie hat den privaten Nutzer zum Umweltschützer gemacht, der auf seinen Konsum achtet und seinen Müll trennt. Sie hat aber vor allem ein politisches Feld eröffnet, auf dem Konzerne, Verbände und Parteien Verständnis für Ökosysteme lernen mussten. Beide Ebenen werden wir auch im Nachgang zu Prism erleben: Die aufkommende digitale Bürgerrechtsbewegung sorgt bereits dafür, dass Datenschutz und Netzpolitik nicht mehr nur als Thema für Randgruppen wahrgenommen wird (wie der Hippie-Umweltschutz anfangs auch). Und sobald der Sarkasmus des Erstaunens darüber abgeklungen ist, dass die Realität tatsächlich schlimmer ist als eine TV-Serie, wird sich auch ein privater Konsum herausbilden, der auf einen nachhaltigen Umgang mit Daten setzt. Ebenfalls zunächst kaum im Mainstream, aber in einer wachsenden Gruppe von merkwürdigen Spinnern, die heute nicht Ökos, sondern Nerds heißen.
den artikel hat wahrscheinlich jeder der facebook benutzt schon gesehen, ich verlinke ihn der vollständigkeit halber auch nochmal. jens balzer über rihanna in der mehrzweckhalle am ostbahnhof:
Im ersten Akt trug sie klobige schwarze Straßenstrichstiefel und sang technoid rhythmisierte Lieder von ihren jüngsten beiden Platten. Im zweiten Akt trug sie etwas weniger klobige weiße Straßenstrichstiefel und sang etwas ältere, von schunkelnden Reggaebeats beherrschte Stücke wie „Rude Boy“ oder „Man Down“.
die femen-aktivistin josephine witt die ende juni wegen ihrer entblössten brüste in tunis inhaftiert wurde im interview mit der zeit:
ZEIT: Wie haben Sie die Haft erlebt?
Witt: Bei der Festnahme wurden wir geschlagen, getreten und bedroht. Es gab eine Odyssee durch mehrere Gefängnisse, wir haben auf nacktem Steinboden geschlafen. Dort waren Blut, Urin, Erbrochenes. Später gab es eine medizinische Untersuchung, die ich als Körperverletzung bezeichnen würde. Schließlich waren wir mit knapp dreißig Frauen in einer Gemeinschaftszelle. Wir konnten uns in den vier Wochen einmal duschen, mussten uns anziehen wie Kleinkinder, ich bekam eine rosafarbene Hose und ein Comic-T-Shirt. Vor Gericht wurden wir zwangsverschleiert. Wir wurden ständig erniedrigt. Das hat einen komplett zerstört. Wenn ich jetzt lese, wie der Menschenrechtsbeauftragte Markus Löning die Haft verharmlost, werde ich wütend. Die Bundesregierung wollte sich möglichst raushalten. Uns blieb nur zu hoffen. Ich hasse Hoffnung inzwischen. Sie macht einem klar, wie hilflos man ist.
ZEIT: Sollte nicht zunächst der Grundsatz gelten, keinen Schaden anzurichten?
Witt: Ich glaube, meine Brüste schaden niemandem. Außer dem Patriarchat - und darüber bin ich froh.
patrick beuth über enno park und cyborg-definitionen:
Nicht-Cyborgs sollten vier Dinge verstehen, sagt Park. Erstens: Cyborgs sind Menschen. Zweitens: Die Technik von Cyborgs ist ein Körperteil. Drittens: Diese Technik zu konfiszieren oder zu beschädigen, ist Körperverletzung. Viertens: Es ist in Ordnung, die menschlichen Fähigkeiten durch Technik erweitern zu wollen - so wie es in Ordnung ist, das nicht zu wollen.
bewundernswert wie stefan niggemeier es schafft sachlich zu bleiben, bei all dem hetzigen zeug, das hans halter über die jahre in den spiegel geschrieben hat.
Deshalb mag ich auch Emoticons nicht. Auch sie sind nichts für Profis. Also Zeichen der Unsicherheit. Sie spannen quasi ein Sicherheitsnetz hinter Scherze, Freundlichkeiten oder Angriffe. Nope.
auch toll, in den nächsten drei wochen bloggt seibt aus new york:
So - und hiermit wird dieser Blog für drei Wochen Form und Charakter ändern. Sonntag fliege ich nach New York, um eine 3-Wochen-Schnellbleiche in investigativem Journalismus zu bekommen. Von dort schreibe ich die neuesten Erkenntnisse hier öfter in ein Notizbuch - umredigiert, voller stilistischer Peinlichkeiten.
die SPD ist irgendwie gegen die vorratsdatenspeicherung obwohl sie sie eingeführt hat und die forderung danach im aktuellen parteiprogramm stehen hat. das was die SPD hier veranstaltet hat auch nichts mehr mit orwellscher sprachverwirrung zu tun, sondern mit wählerverachtung und -verwirrung.
constanze kurz mit einer angenehm geerdetern tirade:
Die Praxis der internationalen Kooperation der Geheimdienste einzuschränken oder auch nur anzutasten, traut sich kaum ein Politiker, zu viel Macht ist dort bereits konzentriert. Denn nicht nur Snowden und Greenwald wissen: Sich mit einem de facto allwissenden Schattenimperium anzulegen ist nicht sehr ratsam.
Über den Bundespräsidenten, für den Freiheit in der Tat ein großes Thema ist, fegt derzeit ein Internet-Sturm hinweg. Der Grund: Ein Interview, in dem er sich auch zu Edward Snowden äußert, wurde unter größtmöglicher Verkürzung zusammengefasst mit den Worten, Gauck halte den Ex-Mitarbeiter des US-Geheimdienstes vor allem für einen Verräter.
die CDU nennt vorratsdatenspeicherung jetzt mindestspeicherfristen für verbindungsdaten:
Mindestspeicherfristen für Verbindungsdaten sind notwendig, damit bei der Verfolgung von schweren Straftaten auf Anordnung eines Ermittlungsrichters oder zur Abwehr von erheblichen Gefahren für die öffentliche Sicherheit ein Datenzugriff erfolgen kann. Manche Straftaten, wie etwa die Verbreitung von Kinderpornographie im Netz, lassen sich nur darüber aufklären. Gerade auch im Kampf gegen Terroristen ist dies oftmals ein entscheidendes Mittel, um Anschläge verhindern zu konnen. CDU und CSU wollen daher eine entsprechende Richtlinie der Europäischen Union in nationales Recht umsetzen.
was genau ist das, wenn man die umsetzung einer richtlinie zur vorratsdatenspeicherung umsetzung von mindestspeicherfristen nennt?
peter müller nennt die umbennenung auf spiegel online einen „radikalen kursschwenk“:
Es geht um mehr als nur ein paar Worte im Wahlprogramm. CDU und CSU strecken nach jahrelangem Kampf mit den Liberalen die Waffen. Diese Interpretation verbreitete die CSU-Spitze am Donnerstag in Bayern.
naja, diese interpretation verbreitet jetzt vor allem auch peter müller in spiegel online, weil er offenbar meint, das das wohl so sein müsse, wenn die CSU sagt das sei jetzt ein kursschwenk.
irgendwer verarscht hier wen. ich bin nicht ganz sicher wer wen.
CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe hat Medienberichte zurückgewiesen, wonach die Union nicht mehr an der Vorratsdatenspeicherung festhält. "Das ist eine Ente und völlige Fehlinterpretation", sagte Gröhe.
hier kann man friedrich küppersbusch beobachten wie er gewagte theorien über geistiges eigentum aufstellt und privatshäre damit mixt. ziemlich verwegen. dann reisst er das ruder wieder rüber zum gesunden menschenverstand und basht bono und starbucks. kann man hier im tagesschaum-blog zusätzlich nachlesen.
[nachtrag]
dirk von gehlen hat zu küppersbuschs verständnis von geistigem eigentum auch etwas gesagt.
andreas von gunten erklärt warum der blick auf einzelne das system nicht erklärt und warum es keine a oder b oder leitblogger gibt:
Womit meine Behauptung, dass es eben nicht ein einzelner Verstärker ist, und sei er noch so laut, der dafür verantwortlich ist, dass ein Mem zu einem öffentlichen Thema wird, sondern die Häufigkeit in der das Mem kopiert und weiter geben wird. In diesem Prozess ist jeder Knoten manchmal wichtiger, manchmal weniger wichtig. Hauptsache er kopiert.
Mit "kopieren" meine ich natürlich nicht einfach, das simple duplizieren von Inhalten, sondern verstehe jede kreative Schöpfung als Kopierprozess mit mehr oder weniger Mutationen.
Wir brauchen also nicht nach Leitblogger und Leitbloggerinnen zu suchen, aber wir brauchen möglichst viele, die via Social Media kommunizieren.
analog, digital, scheissegal. hauptsache alles wird aufgezeichnet. wenn das ziel von terroristen lautet angst und schrecken zu verbreiten, bei den sicherheitsbehörden hatten sie in den letzten jahren durchschlagenden erfolg.
RSS represents the antithesis of this new world: it's completely open, decentralized, and owned by nobody, just like the web itself. It allows anyone, large or small, to build something new and disrupt anyone else they'd like because nobody has to fly six salespeople out first to work out a partnership with anyone else's salespeople.
That world formed the web's foundations -- without that world to build on, Google, Facebook, and Twitter couldn't exist. But they've now grown so large that everything from that web-native world is now a threat to them, and they want to shut it down. “Sunset" it. “Clean it up." “Retire" it. Get it out of the way so they can get even bigger and build even bigger proprietary barriers to anyone trying to claim their territory.
Well, fuck them, and fuck that.
und die lösung? natürlich weiter RSS überall wo möglich unterstützen und nutzen, werkzeuge bauen und nutzen die uns unabhängigkeit von den grossen fazkes machen und erhalten. offenheit und einfachheit.
Da die USA ein Rechtsstaat seien, könne Snowden aus Menschenrechtsgründen bzw. humanitären Gründen nicht aufgenommen werden. [Innenminister] Friedrich in der Tagesschau.
das ist sehr kaffkaesque argumentiert. mir brummt der kopf.
"Wen haben wir da nur gewählt, der glaubt ja, was er predigt!", tuschelt man in der Kurie. Die hatte Franziskus wieder einmal völlig überrumpelt. Geradezu demonstrativ lässt er den vatikanischen Apparat außen vor, wo immer es geht.
der kann einem ja fast sympathisch werden, der neue papst.
michael budde zieht parallelen von medizinischen massenuntersuchungen, die wegen der vielen möglichen falschen positiven quatsch sind, zu polizeilicher massenüberwachung, die aus dem gleichen grund quatsch ist:
Verdachtsunabhängige Massenuntersuchungen stürzen also viel mehr Menschen ins Unglück als sie retten.
Königs Verteidiger Johannes Eisenberg hat mittlerweile schon erklärt, die jetzt aufgetauchten Bilder sprächen für Manipulation. Die Polizei habe wohl eine “Fälscherwerkstatt" betrieben.
wenn im rechtsstaat nur noch undichte stellen helfen um zu gerechtigkeit zu kommen oder von illegalen tätigkeiten staatlicher organe zu erfahren, dann kann man schon überlegen ob das system der gewaltenteilung (checks and balances) noch funktioniert. und froh sein über menschen denen ihr gewissen wichtiger als ihr diensteid ist und unter umständen undicht werden — leute, für die unser bundespräsident so gar kein verständnis hat.
in deutschland wäre das wegen der gefährdung des luftverkehrs streng verboten. hier wäre die polizei — und wenn es nach dem innenminister geht sicher auch das militär — hart gegen die demonstranten vorgegegangen die sich mit laserpointern „bewaffnet“ hätten.
ich freu mich ja über jeden trüffel den schweine wie illsen aufstöbern (no offense), aber was zum fuck ist daran so schwer seine quellen zu verlinken? wir sind hier im internet, nicht im intranet.
ich klaue jetzt auch einen gag von andreas storm, den er auf facebook nur mit seinen freunden teilt: dieses bild ist so falsch ... schauspieler sollten in ihrer freizeit ihre feindschaften weiterpflegen.
terry eagleton bespricht das buch „The Frontman Bono“ von harry browne, das sich mit den politischen ambitionen von bono beschäftigt. ein gefundenes fressen für bono und bob geldof scheisse-finder wie mich. terry eagleton:
As a multimillionaire investor, world-class tax avoider, pal of Bush and Blair and crony of the bankers and neo-cons, Bono has lent credence to the global forces that wreak much of the havoc he is eager to mop up. His technocratic, west-centred, corporation-friendly campaigns have driven him into one false solution, unsavoury alliance and embarrassing debacle after another.
sehr lesenswert. via und einleitung geklaut von christian ihle.
tilo jung interviewt die rechtaussenhardlinerin erika steinbach und bringt sie schon am anfang fast aus dem tritt, als er sie frauenrechtlerin nennt — was sie natürlich weit von sich weist. ansonsten ist der drehort sensationell, das bild der hauptkamera ist der beste hintergrund den ich je für ein interview gesehen habe.
ich musste die sendung nach 16 minuten abbrechen weil mich das nervöse körper-gewackel von tilo jung nervös gemacht hat, genauso wie das nervöse gesichtszucken von erika steinbach. falls ich in den restlichen 15 minuten was verpasst habe, bitte kurz bescheid sagen.