Quartz began with a philosophy that goes against today's publishing tropes: Instead of running banners, it would run advertising content; instead of a homepage, it would have a continuous stream of content. In the last eight months, the company has grown its staff, advertiser base,audience and revenue.
dieses qz.com (quartz) ist auf jeden fall einen blick wert. für meinen geschmack etwas viel javascript-zaubereien, die auf den ersten blick aber ganz gut funktionieren. die werbung wird von meinem installierten ghostery ausgeblendet, ist aber (ohne blocker) ziemlich auffällig, aber nicht störend, in den flow der seiten eingebaut. fast nativ als seitenbreite banner mit integrierter navigation oder als artikel-lange advertorials.
ich mag den etwas gewöhnungsbedürftigen fancy minimalismus von quartz.
wie immer sehr erhellend was randall munroe schreibt:
Earth's most powerful radio signal is the beam from the Arecibo telescope. This massive dish in Puerto Rico can function as a radar transmitter, bouncing a signal off nearby targets like Mercury and the asteroid belt. It's essentially a flashlight which we shine on planets to see them better. (This is just as crazy as it sounds.)
wir haben immer noch keine ordentliche dokumentation oder anleitung für reclaim social media veröffentlicht (ich arbeite dran), aber ich habe zwischendurch mal eine frage beantwortet und mir rebelmouse angeguckt, die sowas ähnliches wie reclaim macht. nur ganz anders.
Da wird häufig mit einer gedanklichen Brechstange rangegangen - und geschraubt sind bei mir die Sachen sowieso, das kommt aus der Tatsache, dass ich kein aus dem Gefühl heraus Arbeitender bin. Ich halte Kunst auch für ungeeignet, um mit ihr persönliche Befindlichkeiten auszudrücken.
Ich sehe mich da eher als ein Klein-Künstler mit begrenztem Ehrgeiz. Aber mit einer gewissen Aufmerksamkeit, auch mit Vorurteilen gucke ich auf andere Künstler und finde da Gesinnungsgenossen. Ich mag Kunst, die mit Humor arbeitet, und die sich selbst nicht in den Vordergrund stellt, die den Zweifel, das Misslingen und menschliche Schwächen subtil thematisiert.
ich finde nicht nur die tatsache angenehm, dass tilman knop keine doppelbuchstaben in seinem namen trägt, sondern ich bin auch sehr angetan, wie tilman knop seine und kunst allgemein erklärt. ganz unprätentiös, geerdet, suchend, neugierig, klug und gelassen.
ungefähr das genaue gegenteil kann man in diesem videoportrait des momentan ziemlich angesagten künstlers tjorg beer sehen. leider kommt der künstler in diesem portrait recht viel zu wort, was dem portrait nicht besonders gut tut.
über manche künstler sollte man schreiben oder sprechen, statt sie neben ihrer arbeit selbst sprechen zu lassen. jetzt weiss ich immerhin, was schauspieler und bildende künstler — so als gruppen — gemein haben.
hach, der spiegel. was für spacken. aber mal im ernst, da bringt der spiegel nach 635 hitler-titeln endlich mal ein relevantes thema auf den titel, dreht es dann aber so sehr, dass es selbst der redaktion ganz schwindelig wird. carmen amicitiae:
Der SPIEGEL hätte die Möglichkeit gehabt, eine seriöse, ausgewogene Berichterstattung zu machen, in der alle Seiten mit ihren Argumenten zu Wort kommen und ernst genommen werden. Stattdessen leuchtet er mein Dekolleté aus!
sehr gespannt bin ich auch, ob sven becker seine ankündigung wahr macht, „eine Gegendarstellung“ zu courtisane's „Gegendarstellung“ zu bloggen. da is leider nicht viel los, im spiegel-blog. /@jensscholz
[nachtrag 31.05.2013]
sven becker schreibt im spiegel-blog, dass die „Ecort-Dame Carmen“ — im gegenteil zu ihm selbst — „nicht bei der Wahrheit“ bleibe. nicht besonders überzeugend. im prinzip weist er lediglich darauf hin, dass carmen in ihrem blogartikel nicht darauf hingewiesen habe, dass nach einer diskussion letztendlich alle wörtlichen zitate von ihr in hochdeutsch erschienen seien und warum der spiegel ihr bild bearbeitet hätte (privatshäre!). auf das hauptproblem, dass er etwas anderes versprochen hat, als er geliefert hat, geht sven becker nicht ein. dafür aber der presseschauer.
ich habe mich ja immer gefragt was mit diesen „zulassungsproblemen“ der bundeswehr-drohnen gemeint sei. ich frage mich dann manchmal ob kampfeinsätze der bundeswehr künftig scheitern könnten, weil deren panzer keinen TÜV haben oder die bundeswehrunterhosen kein fair-trade-siegel haben.
damit würde ja der traum aller pazifisten wahrwerden, das militär einfach zulassungsbedingt auflösen oder zumindest bürokratisch lähmen. make zulassungsformulare, not war.
aber tatsächlich geht es bei den kampfdrohnen, die die bundeswehr gerne hätte, wohl darum, dass die dinger nicht im „zivilen luftraum“ fliegen dürfen:
Als es darum ging, ein Exemplar nach Deutschland zu bringen, stellte sich heraus: Nicht mal die Amerikaner trauen ihrer Drohne - der Überflug wurde verboten, sie musste einen Umweg über Kanada und Grönland nehmen.
ich verstehe das nicht. will die bundeswehr die scheissdinger über europa fliegen lassen? wozu? um problembären zu eliminieren? um beim hamburger hafengeburtstag flugshows über dem stadtgebiet zu absolvieren? warum sollen die dinger überhaupt in deutschland oder europa eingesetzt (und dafür zugelassen) werden?
ein ehemaliger kommilitone, der zeitweilig auch in athen lebt, schlenderte vorbei. die nase offenbar grosszügig gepudert erzählte er etwas wirr über seine wahnsinns projekte. er hätte so viele ausstellungen, er hätte völlig den überblick verloren. er sässe quasi nur noch im flieger.
ich: „wow! ich musste extra nochmal nachlesen, wie einchecken geht.“
Denn Olli Schulz ist immer noch ein Unfall, ein Versehen, etwas, das es im Fernsehen eigentlich nicht geben darf. Aber jetzt, wo er schon mal da ist, kann er auch einfach weitermachen.
man kann das auch anders sehen und über den bahnhof südkreuz positives sagen:
er ist hell, er schützt vor regen, er ist barrierefrei, obwohl er über sehr viele verschiedene ebenen geht, es wurden viele farbige kabel verlegt, teilweise sichtbar, er führt umsteiger nicht durch lange dunkle tunnel, wie der der alte bahnhof. die auf effektivität getrimmte bauart ist teilweise in der tat etwas lieblos und nackt, aber auf eine ziemlich deutsche art auch ehrlich und aufrichtig; man sieht wo und wie die lasten abgetragen werden, auf unnötiges und dekor wurde verzichtet.
nichts interessiert mich weniger als musik und der „Eurovision Song Contest“. aber wenn stefan niggemeier drüber schreibt, wirds plötzlich spannend, politisch und auf ne art auch relevant.
geschichte wird von den siegern geschrieben und interpretiert und eben nicht nur nicht von den verlierern, sondern auch nicht von armen, analphabeten, unterpriviligierten — und erst recht nicht von armen, unterpriviligierten, des schreibens nicht mächtigen frauen. trotzdem hinterlassen sie manchmal spuren; unter anderem, dass die armen im 18. jahrhundert bunt trugen. katherine boyle in der washington post:
The men who chronicled life in London rarely described the attire of poor women; when they did, the colors of smut and sewage seemed to cloud their eyes and words. But the women, by and large illiterate, lived life in florals, needlepoint and intricately dyed fabrics. John Styles, curator of the exhibition, said 18th-century textiles of the poor were rarely preserved, because most peasants sold old fabrics and clothes to be made into paper. ...
stephan wiehler hat mit seiner familie eine eigentumswohnung auf kredit gekauft. einige meinen nun aber: „Wer sich als Teil der antisozialen Stadtumstrukturierung hervortut, kommt auf die Liste.“ also steht das haus auf dem stephan wiehler mit seiner familie lebt jetzt auf irgendeiner liste im internet:
Bloß nicht übertreiben! Ist ja nur eine kleine Minderheit, die uns bedroht, und noch kleiner ist die Gruppe militanter Extremisten. Aber es ist eine mächtige Minderheit, die längst bestimmt, wo Guggenheim kein Lab errichtet, wo Investoren bauen dürfen und Neuberliner besser nicht schwäbisch schwätzen. Sie vergiftet das Lebensgefühl in einer Stadt, die sich so gerne als weltoffen und tolerant ausgibt.
man erkennt arschlöcher immer daran, dass es ihnen um eine sache geht, hinter der einzelschicksale oder einzelne menschen eben zurückstehen müssen. deshalb würde ich auch weniger von radikalisierung sprechen, als von arschlochisierung.
mir fällt auch kein grund ein, warum die tagesschau nicht auch in zukunft so funktionieren sollte wie vor 20 jahren. aber ich bin auch alt.
abgesehen davon weiss ich dass das frühstücksfernseh-getue, das ich in den 19-uhr-nachrichten im 2DF hin und wieder sehe, ganz sicher die jüngere generation anspricht. klebers moderationsstil finde ich erträglich, aber die meisten nachrichten-, sport- oder sonstwassprecher bekommen das nicht unverkrampft hin. und verkrampfte lockerheit ist neben carmen nebel das schlimmste was einem fernsehsender passieren kann.
Es lief in diesem Fall, glaube ich, gleich wie mit den Mädchen in unglaublich kurzen Miniröcken, die nachmittags um drei das Tram betreten, geschminkt und gekleidet, als kämen sie von der Kokainparty eines Milliardärs. Sie sehen verruchter und eleganter aus, als du je sein wirst. Aber sobald sie den Mund aufmachen, hört man an ihren Gesprächen: Es sind noch Kinder.
Hier geht es so wenig um Sex wie vorher um Gewalt. Sondern um etwas anderes: Sie haben ein paar Effekte entdeckt, die sie einsetzen müssen, damit seriöse Herren Würde und Autorität verlieren. Während sie ihre Augen auf dem Fussboden zusammensuchen müssen.
unten in den kommentaren reagiert constantin seibt mit folgenden worten auf leise kritik („sie sind narzisstisch!“):
Bitte. Das ist der berühmte Blick in die Restaurantküche. Es gibt einen guten Grund, warum man Gäste selten dort hinführt.
und damit nennt er auch einen grund, warum blogs niemals massenkompatibel werden: sie zeigen sehr, sehr oft den blick in die küche, wie und warum sachen entstehen — und das ist nicht jedermanns sache. aber umgekehrt ist das genau der grund, warum ich blogs oft so grossartig finde.
aus irgendeinem grund habe ich den futurefeeder.com abonniert. und aus irgendeinem anderen grund verlinkt der futurefeeder weder eine quelle, noch die projektseite der architekten des sogenannten „strawscrapers“ in stockholm. die strohhalme oder haare des haarigen wolkenkratzers sollen aus winzigen bewegungen eletrische energie erzeugen.
ich vermute das gebäude würde sehr eigenartige geräusche von sich geben, aber bestimmt auch ein super vine-motiv abgeben.
schönes video zum 150sten geburtstag von hans-jochen vogel.
aber mal im ernst, dafür dass er fast 90 jahre alt ist, ist hans-jochen vogel noch ganz schon auf zack. und keinen humor hatte er vermutlich schon als 30igjähriger. aber er hat etwas, was ich bei allen jüngeren politikern aller parteien vermisse: überzeugungen die er vehement und überzeugend vertritt und verteidigt. und angriffslust.
gut gemachter spot, aber bin ich der einzige, den das geflimmer auf dem windows-startbildschirm wahnsinnig macht? warum muss sich das alles bewegen und flimmern?
johannes scheller kann kurze petitionstexte formulieren. hier das vollzitat:
Der Deutsche Bundestag möge ein Gesetz beschließen, das Internetanbieter („Provider“) verpflichtet, alle Datenpakete von Nutzern unabhängig von Ihrem Inhalt und Ihrer Herkunft gleich zu behandeln. Insbesondere sollen keine Inhalte, Dienste oder Dienstanbieter durch diese Provider benachteiligt, künstlich verlangsamt oder gar blockiert werden dürfen.
heute dürfte die petition die 50k-marke überschreiten. trotzdem sollte die jetzt alle unterzeichnen, die es noch nicht getan haben.
ich fasse das mal kurz zusammen: teenager posten sehr viele private informationen online, sind sich aber auch gleichzeitig sehr bewusst darüber was sie da tun und wie sie ihre überwacher (eltern, lehrer, zulassungsbehörden, personalchefs) im dunkeln lassen. unter anderem benutzen sie dazu „soziale steganographie“, verschlüsseln also teile ihrer nachrichten mit insiderwitzen und -andeutungen, bzw. indem sie die wahre bedeutung eines bildes oder einer nachricht hinter der vermeintlich offensichtlichen bedeutung verstecken.
ich habe mir lange zeit wenig sorgen um überwachung und daten-bergbau gemacht, weil ich der meinung war, dass ich algorithmen und neugierige ausreichend mit widersprüchlichen aussagen über mich, undurchdringbaren ironie- und sarkasmusgeflechten und tatsächlichen oder potenziellen falschinformationen aus dem tritt bringen könnte. ich bin mir mittlerweile nicht mehr so sicher, wie weit das trägt oder funktioniert. aber darüber würde ich gerne etwas mehr nachdenken und ich glaube dieses thema taugte für einen ziemlich interessanten republica-vortrag.
Blogging is a way of editing the world and presenting it to my community, and that means everything from photos, links, tweets and videos, in addition to sharing my raw thoughts and fully packaged features, scoops and even basic news. Every act of sharing tells you what I am interested in and what I am willing to learn and talk about.
weigert, rösler, diekmann, keese. alle treiben sich in der bay-area rum und glauben das es ihnen bei irgendwas nützen würde. ich glaube das ist ein irrglaube.
tolle fotos von einem verlassenen freizeitpark. ursprünglich stammen die bilder von diesem tumblr, aber ich kapier das mit dem rebloggen auf tumblr wahrscheinlich nie.
[nachtrag 10:21]
die bilder stammen teilweise aus anderen freizeitparks als den aus new orleans. da hat wohl jemand die ergenisse seiner google-bildsuche getumblert. hat sven bemerkt.
peer schader über alnatura. einen zweiten teil gibts auch schon. wir kaufen das alnatura-zeug eigentlich immer im dm-markt oder budnikowski. abgesehen davon dass wir keinen alnatura-laden in der nähe haben, finde ich die läden auch ziemlich beunruhigend. vor lauter ocker und wohlfühlfarbtönen komme ich mir so manipuliert vor, dass sich mir immer alle gänsehaare sträuben, wenn ich in so nem laden bin. aber auf viele der alnatura-produkte mag ich mittlerweile nicht mehr verzichten. via peer schaders facebook, erinnert von maximilian buddenbohm
erklärbären-artikel für episode 8 der dritten staffel game of thrones. wenn das mal in dieser form mit einer deutschen fernsehserie passiert, sagt mir bitte bescheid.
ein mir nahestehender frauenarzt meinte kürzlich eine präventive brustamputation sei quatsch. die früherkennung per ultraschall sei vollkommen ausreichend, wenn man das regelmässig mache. wenn ich dann allerdings bei maike lese wie schwer es ist überhaupt einen termin für eine ultraschall-untersuchung zu bekommen — und dass die krankenkassen das auch nicht gerade bereitwillig präventiv bezahlen — dann weiss ich auch nicht mehr was ich darüber denken soll. wider die angst ist aber immer ein gutes motto.
ein neues news dings das sich retro report nennt, hat sich vorgenommen ältere nachrichten nochmal nüchtern und mit distanz zu betrachten. unter anderem ein weiteres beispiel der furchtbaren dinge die passieren können, wenn journalisten über wissenschaftliche studien berichten, wie zum beispiel berichte über sogenannte „crack babies“.
Ob diese Kinder jemals aufholen werden, was Crack ihnen im Mutterleib zugefügt hat, ist ungewiß; erste Studien stimmen pessimistisch. Und dann die Kosten: 100 000 Dollar und mehr kann die medizinische Betreuung eines Crack-Babys allein in den ersten Wochen nach der Geburt kosten.
ich finde übrigens, dass das was die zeit für mich vor 25 jahren war, heutzutage fast komplett fehlt; ein reflektierter, unhysterischer und verlässlicher rückblick auf die themen der letzten woche (und darüber hinaus). aktualität langweilt mich. ich will tiefe, vernunft und abgehangene analysen.
marco arment hat vor ein paar jahren mit david karp tumblr gegründet und programmiert. tumblr hat er schon länger verlassen, aber jetzt schreibt er ein bisschen aus dem nähkästchen. und ist offenbar sehr begeistert vom yahoo-tumblr-deal:
Buying Tumblr is a big enough deal for Yahoo that they clearly aren't intending to ruin it or shut it down -- like YouTube and Google, Tumblr will probably become an extremely important part of Yahoo indefinitely. And I believe they'll do a good job with it. Yahoo today is a very different company than the Yahoo that neglected Flickr for years -- it has extremely competent new leadership making bold changes. (Including fixing Flickr.)
2005 konnte man mit 1 gigabyte freiem emailspeicher noch (beinahe jeden) journalisten und blogger dazu bringen über das eigene produkt zu schreiben. 2013 braucht man dazu 1 terrabyte freien fotospeicher.
In erster Linie wirft [George R. R. Martin seine Figuren] in Verzweiflung. Jede einzelne von Ihnen. Eine Verzweiflung die weit über das Erträglich hinausgeht. Er konfrontiert sie mit Enttäuschung, Verlust, Frustration, Hass, Ungerechtigkeit, Ausweglosigkeit - kurz mit dem Absurden. Der zerschmettert sie regelrecht. Und obschon er als Autor seinen Figuren doch auch oft genug, und fast immer ohne große Vorwarnung den Tod bringt, läßt er doch die meisten weiterleben.
Diese Erfahrungen sind es, die die Figuren drehen (und ja, auch korrumpieren) und diese Bewegungen sind es, die ihnen mehr Plastik verleihen als es sonst im Genre üblich ist. Ich mag dieses Einsicht, weil sie mich ein wenig mit Martin versöhnt.
Aber ich habe so viel vermisst dieses Jahr: Das Gefühl, die Familie zu treffen wollte sich nicht einstellen. Ich habe so viele Menschen, die ich gerne mal wieder gesehen hätte schlicht nicht gefunden, obwohl ich wußte, dass sie da waren.