fernsehen

felix schwenzel, in wirres.net    

nom24

ich werde heute abend mal wieder fernsehen. laut programm gucke ich um 20:15 uhr „verstehen sie spass?“ bei/mit bei nom24. verstanden habe ich das nicht ganz, aber möglicherweise ist das genau das, was auch den grand prix d’eurovision erträglich macht. das online-geplapper, bzw. -gezwittscher von vielen verschiedenen leuten.

24 Stunden Fernsehen!
Anne und Phil bloggen 24 Stunden Fernsehen live und werden dabei von wechselnden Gästen begleitet. Wenn Marcel Reich-Ranicki das noch erleben könnte!

D64 404

felix schwenzel, in wirres.net    

D64 404

huch. tina kulow ist bei D64 plötzlich 404. /via

tina kulow verlässt D64? oder wurde gelöscht? rausgeworfen? warum 404 und nicht einen kleinen hinweis — und sei es ein floskelhaftes „tina kulow hat aus persönlichen gründen D64 verlassen.“ nichts. kein tweet, keine news, kein hinweis auf facebook.

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vorbildlich find ix übrigens diese D64-seite.

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[nachtrag 10:04h]
nach einem hinweis von nico lumma in den kommentaren nochmal geguckt und dann doch gefunden: tina kulow wurde bereits vor vier tagen in aller form per twitter verabschiedet:


Tina Kulow hat sich entschieden, nicht bei D64 mitzumachen, da auch bereits eine Kollegin von ihr dabei ist.
@D64eV
D64

irgendwie eigenartig inkonsistent, die argumentation, dass ein paar pressesprecher oder lobbyisten privat bei D64 sind, es aber dann irgendwie auch reiche, wenn nur einer und nicht zwei von facebook bei D64 sind.

link doch!

felix schwenzel, in wirres.net    

tom könig fragt auf spiegel online beim „Twitter-Service der Deutschen Bahn“ nach, „ob das Laptop-Verbot [in Speisewagen] eine allgemeine Konzernrichtlinie ist - oder lediglich ein origineller Einfall des örtlichen Zugpersonals.“

laut könig antwortet der „Twitter-Service der deutschen Bahn“ (vermutlich @db_bahn):

Mit Rücksicht auf andere Reisende wurde die Nutzung von Laptops in der Bordgastronomie verboten. Viele Kunden fühlen sich durch das Tippgeräusch belästigt.

das problem ist nur, ein solcher tweet ist per suchmaschine nicht zu finden (möglicherweise bin ich aber auch zu blöd). was ich aber fand, war folgender tweet:


@ Auch im Bordbistro sind Laptops nicht generell verboten - auch hier hoffen wir auf gegenseitige Rücksichtnahme. /ja
@DB_Bahn
DB Bahn

ich neige mittlerweile dazu, journalisten, die nicht willens sind ihre quellen zu verlinken, als blutige amateure oder märchenonkel anzusehen.

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[nachtrag 10.12.2011]
das sind wohl die beiden originaltweets von @db_bahn in antwort auf @koenigistkunde (aus den kommentaren):
https://twitter.com/DB_Bahn/status/137130938667761664
https://twitter.com/DB_Bahn/status/137134247868772352

wahrscheinlich sind bei spiegel online gerade der linkbeauftragte und bei der bahn der konsistenzbeauftragte im urlaub.

watch later

felix schwenzel, in wirres.net    

im laufe des tages habe ich ein paar videos gesammelt, die ich mir heute abend ansehen wollte. noch hab ich sie nicht gesehen, hab mich aber gerade gefragt, warum ich sie nicht einfach veröffentliche. also bitte:

festival des nacherzählten films

felix schwenzel, in wirres.net    

seit ein paar tagen sind einige beiträge des festival des nacherzählten films online. den ersten platz und dritten platz hab ich mir bereits angesehen. beide sind sehr witzig, aber auch sehr langatmig. wobei die langatmigkeit, die erklärbärkeit auch gerade der witz an der ganzen veranstaltung ist. wenn man sich zuerst den ersten platz von christian brandes ansieht, der eine „Werbeunterbrechung aus den 90er“ jahren nacherzählt ansieht und danach (!) einen der werbespots die er nacherzählt, erkennt man das sehr deutlich. nacherzählt ist der spot irre witzig, in natura ist er nur erschütternd. wenn marcel und kosmar gleich aufgehört haben auf meinem computer zu sprechen, schau ich mir auch platz zwei an. /via

D64, künftig dann total transparent und kritisch

felix schwenzel, in wirres.net    

irgendjemand der seinen namen nicht nennen will hat auf d-64.org auf „den vorwurf“ geantwortet, dass D64 lobbyarbeit betreiben würde. wo dieser vorwurf erhoben wurde wird nicht verrraten. ob der vorwurf irgendwo in irgendeiner twittertimeline oder in irgendwelchen kommentarspalten erhoben wurde bleibt im ungefähren. dort steht einfach:

Dennoch wurden wir mit dem Vorwurf konfrontiert, “Lobbyarbeit” zu betreiben.

möglicherweise bezieht sich der artikel auf d-64.org auf die fragen die ich gestern gestellt habe. vielleicht aber auch nicht, denn vorwürfe habe ich nicht erhoben, ich habe lediglich gefragt, wo bei D64 die grenze zwischen politischem engagement und lobbyismus verläuft und ob diese trennung erkennbar ist. ich habe auch gefragt, ob die pressesprecher von google und facebook sich bei D64 als privatleute oder vertreter ihrer firmen engagieren. das hätte man kurz und bündig beantworten können:

ja, stefan keuchel, tina kulow und alle anderen gründungsmitglieder engagieren sich vornehmlich als privatleute und nicht als vertreter ihrer firmen. wir wissen, dass der eindruck von interessenverquickung entstehen kann, werden aber daran arbeiten unsere arbeit möglichst transparent und nachvollziehbar dazustellen, um diesem eindruck entgegenzutreten.

stattdessen in 423 worte gefasste allgemeinplätze (wir schätzen die fachliche kompetenz von kompetenten menschen, man kann berufliches und privates heutzutage kaum noch trennen) und ausgeprägte pampigkeit:

Darf ein Mensch, der einen Internet-Job hat, im Internet kein politisches bürgerschaftliches Engagement zeigen, ohne automatisch zum gefährlichen Lobbyisten zu werden?

im nächsten satz dann die lösung: transparenz. alles künftig total transparent und kritisch werden wir auch sein. und

deswegen werden wir künftig bei allen persönlichen Texten, die von Mitgliedern für D64 geschrieben werden, natürlich auch den Absender veröffentlichen.

mit ausnahme dieses textes. der ist anonym mit dem autorenkürzel D64 gekennzeichnet.

diese etwas unsouveräne, aufgeblasene und intransparente art mit kritik umzugehen stärkt mein vertrauen in D64 nicht sonderlich. die professionalität die man von leute wie stefan keuchel oder tina kulow (zu recht) erwarten kann, reflektiert sich bisher nicht mal ansatzweise in diesem sermon.

D64

felix schwenzel, in wirres.net    

ich kenne mich mit lobbyismus, politik und public relations nicht besonders gut aus. aber wenn sich ein „think tank“ gründet (warum nicht „denkfabrik“?), der die digitalisierung unserer gesellschaft begleiten, bedenken und in die politik hineinwirken möchte, warum sind dann jeweils die presssprecher von facebook und google gründungsmitglieder? sind die da als privatleute drin? oder als vertreter ihrer firmen? wo verläuft die grenze zwischen politischem engagement und lobbyismus? ist diese trennung irgendwie gegeben? ach, eva-maria kirschsieper ist lobbyistin für facebook?

nichts gegen stefan keuchel, tina kulow und eva-maria kirschsieper, aber ist das abwegig sich darüber zu wundern, ob zwei presssprecher und eine lobbyistin von unternehmen mit massiven finanziellen interessen an der entwicklung der digitalisierung, sich am inhaltlichem „Kompass“ der „Grundwerte Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität“ (aus dem „mission staement“) orientieren oder vor allem am inhaltlichen kompass des wohlergehens ihrer firmen?

immerhin ist der D64-anspruch recht hoch gehängt:

Es gibt in Deutschland bisher keine Partei, Strömung oder Gruppierung, die in der Lage ist einen umfassenden netzpolitischen Gesellschaftsentwurf zu formulieren. Diese Lücke gilt es zu füllen.

wie will man sicherstellen, wenn die hälfte der mitglieder massive finanzielle interessen mit diesem „netzpolitischen Gesellschaftsentwurf“ verbinden, dass dieser entwurf der allgemeinheit dient und nicht nur ein paar unternehmen?

da gilt es wohl noch ein paar argumentative lücken zu füllen.

[D64 hat irgendwen auf irgendwelche „vorwürfe“ antworten lassen.]

klotzen und kleckern

felix schwenzel, in wirres.net    

hanno rauterberg findet in der zeit hamburg versinke in hässlichkeit: Schluss mit klotzig!

leider ist „hässlich“, wie ich finde, das ungeeigneteste wort um die qualitäten einer stadt zu beschreiben. warum hässlich schön sein kann, das hab ich hier schonmal aufgeschrieben. oder auch: die hässlichen, billigen zweckbauten im soho-stadtteil von new york gelten heute als schön. einige der zur DDR-zeit gebauten wohnhochhäuser in mitte gelten heute als irre schick. das centre pompedou wurde zur eröffnung einhellig als hässlicher, die stadt verschandelder klotz beschimpft und gilt jetzt als architektonischer meilenstein.

disneyland hingegegn ist hübsch und prachtvoll, aber eben nicht echt. und das ist auch oft das problem mit der modernen architektur. sie ist nicht mehr echt, nicht mehr originell, weil ihre funktion langweilig, unoriginell und gleichförmig ist: architektur schafft heute räume für menschen die am schreibtisch sitzen oder in schuhkartons wohnen.

früher hatten häuser eindeutige funktionen (lager, kontore, mühlen, werkstätten, röstereien) und spiegelten ihre funktion nach aussen. was soll ein gebäude das menschen an schreibtischen stapelt ausdrücken? unsere gesellschaft braucht klötze um menschen an schreibtischen zu stapeln — und so sehen die städte dann auch aus. insofern sind die klötze ehrlich und deshalb lässt sich das neue (und das alte) spiegel-verlagsgebäude nicht von dem einer versicherung oder bank unterscheiden. ihre funktion unterscheidet sich nicht. ein bürogebäude braucht keine tore oder warenaufzüge oder wachtürme.

andererseits hat rauterberg recht. es gibt kaum noch echte bauherren und kaum noch architekten die sich trauen dem enormen kosten- und zeitdruck engegenzustellen und qualität zu schaffen:

Warum Hamburg sich so bedingungslos selbst verschandelt? Es liegt vor allem an den drei Prinzipien, die diese Stadt regieren: erstens das Geld, zweitens das Geschäft, drittens die Rendite. Alles muss möglichst effizient, möglichst billig, möglichst schnell gehen. Schönheit aber rechnet sich nicht, sie lässt sich nicht in Zahlen fassen. Und Bauherren mit einem Sinn für hamburgische Eigenheiten sind rar. Nicht selten wechselt ein Bauprojekt, noch ehe es fertig ist, mehrfach den Besitzer. Eben gehörte es noch der einen Immobilien-Holding, jetzt schon der nächsten, und so ist es kein Zufall, dass viele der Neubauten ganz und gar bräsig in der Stadt herumstehen: Sie wurden so geplant, von anonymen Bauherren für anonyme Nutzer.

und gebaut wird dann von anonymen architekten, fleissige bienen, die die vorgaben einhalten müssen oder sich alternativ einen job in der gastronie suchen müssen.

was hingegen passieren kann, wenn ein echter bauherr mit einer vorstellung von qualität baut, kann man sich in hamburg am jungfernstieg ansehen, im neuen apple store.