the expanse s01e07

felix schwenzel, , in gesehen    

ich glaube in dieser folge ist nichts passiert. fühlt sich jedenfalls so an, jetzt wo sie vorbei ist. mal nachgucken, was in der sendungsbeschreibung steht:

Holden and his crew face a Martian military blockade. Miller finds a new reason to forge ahead. Avasarala visits Holden’s family.

stimmt, jetzt wo ich es lese. holden reist ja, wie letzte folge mit dem rebellenführer besprochen, mit dem marsianischem raumschiff irgendwo hin um irgendwen zu suchen. unterwegs kommt ihnen eine polizeipatrouille gefährlich nahe, aber, natürlich, schaffen sie es in letzter minute, die potenziell problematische kontrolle zu umgehen.

miller, der frisch entlassene bulle, verreist, um sich einen müllhaufen anzugucken und die frau mit der komisch gutteralen stimme, besucht holdens mutter um mit ihr über ihren sohn zu plaudern.

hört sich, so betrachtet, ein bisschen nach einer folge modern family an, allerdings nicht ganz so witzig.

oh je, das hört sich jetzt wiederum furchbar negativ an, ist aber gar nicht so gemeint. die folge war ein ganz okayes, etwas ereignisarmes kammerspiel. so wie auch enterprise, next generation und voyager ja im grunde genommen immer kleine kammerspiele waren — aber immerhin immer mit ner moral-von-der-geschicht-lernkurve. die fehlte bei dieser folge the expanse leider, aber nächste woche geht’s ja weiter. vielleicht passiert dann etwas, ausser charakterstudien.

wolf hall s01e01

felix schwenzel, , in gesehen    

britische mini-serie über den aufstieg von thomas cromwell ab ca. 1529, zur zeit des sturzes von kardinal wolsey.

mark rylance, der cromwell spielt, sieht ein bisschen wie ein abgemagerter peter maffay aus, aber er stellt cromwell angenehm menschlich dar, so dass man sich mit ihm, beim zusehen, gut identifizieren kann. heinrich der VIII wird von damian lewis gespielt, wolsey von jonathan pryce; das ensemble weicht also ein bisschen von der typischen BBC-historien-drama-besetzung ab.

wolf hall ist ein bisschen ein im 16ten jahrhundert spielendes west wing, komplett mit gesprächen im (langsamen) laufschritt, und konzentriert sich, genau wie west wing eher auf die mitarbeiter des königs, der fürsten und kardinäle.

die ausstattung, die kostüme, die kulissen sind wunderbar und aufwändig und auf den ersten blick authentisch, also scheinbar zum grossen teil an originalschauplätzen gedreht. bei den innenaufnahmen scheint zwar immer die sonne ins zimmer, morgens wie abends, immer aus der gleichen richtung, aber das ist auch schon der einzige goof die mir beim zuschauen aufgefallen ist. ich bin sicher es gibt noch mehr, aber nichts was das sehvergnügen grob stören würde.

die geschichte von wolsey und cromwell kann man sich in 10 minuten in der wikipedia anlesen/auffrischen, die von heinrich dem VIII kennt man ja schon ein bisschen, aber es macht spass sich das in dieser reich illustrierten und ausgestatetten form anzusehen.

schulz und böhmermann s01e02

felix schwenzel, , in gesehen    

ich mag es eigentlich ganz gerne, wenn sendungen eskalieren und aus der kontrolle geraten. aber wenn die eskalation von den moderatoren ausgeht, die zappeln, schreien, schimpfen oder drohen lebende goldfische zu pürieren und sich weder das publikum, noch die gäste mitreissen lassen, dann wirkt das gewollt und öde. in dieser sendung hat sich jan böhmermann bemüht, seine provokationen auf dem niveau des sendungsthemas (kindergeburtstag) zu halten. das war sehr schade und sehr flach.

dass in der sendung niemand jemals zuende sprechen konnte, entweder, weil einem der moderatoren gerade ein witz einfiel, er etwas wichtiges los werden wollte, oder er aus dem off kleine anweisungszettel bekam, zerhackte den fluss der sendung unangenehm. als einzigen liessen schulz und böhmermann einmal paul ronzheimer ausprechen — aber auch nur weil er weinerlich darauf bestand, auch mal was zuende sagen zu dürfen. das was er sagte, war, wie alles andere was er sagte, völlig uninteressant und irrelevant.

die meiste zeit schrien schulz und böhmermann rum oder fielen von ihren stühlen. so könnte ich die zweite folge der sendung eigentlich umfassend beschreiben und mit der rezension aufhören. allerdings waren die sachen die olli schulz schrie teilweise sehr witzig, vor allem zum ende der sendung hin, als er bereits gut mit whisky geladen war. da kamen plötzlich gute fragen aus ihm gekrochen und sätze wie:

was der internetpornografie fehlt, sind typen wie ich.

ich möchte paul ronzheimer lieber in pornos sehen, als in krisengebieten.

ansonsten würde ich vorschlagen mal til schweiger in die sendung einzuladen, weil die beiden wirklich jeden gast, der schonmal mit ihm gearbeitet hat, nach ihm ausfragen. dieses mal war nora tschirner dran, nachdem in der letzten sendung anika decker nach schweiger ausgefragt wurde.

egal wie sehr eine sendung aus dem ruder läuft, eines ist für gute unterhaltung unerlässlich: moderatoren (oder gäste) die hellwach sind und die auf feinste zwischentöne oder andeutungen der anderen anwesenden reagieren, vorzugsweise witzig oder klug. jan böhmermann war in dieser sendung so sehr mit seinen eigenen problemen beschäftigt, dass er zwar noch auf die erste frage von katrin göring-eckardt nach den komischen steinen auf dem tisch reagierte („das sind whiskykühlsteine, die hab ich aus amerika mitgebracht“), danach aber jede nachfrage, ob sie davon welche in ihr glas haben könnte, überhörte. ein moderator der seine gäste nicht hört, sollte in der tat, wie oliver schulz in der sendung mehrfach vorschlug, lieber trockene orgasmen üben, als zu moderieren. vielleicht kann das ZDF einen ersatzmoderator für jan böhmermann besorgen, falls der an bestimmten tagen mit kinderpflege und privaten problemen überfordert ist.

nora tschirner erzählte in der sendung irgendwas über das journalismus crowdfundingprojekt perspective-daily.de. sie nannte das, was dort geplant ist, mehrfach „ganzheitlichen journalismus“ und verwandelte sich von einer sympathischen, witzigen person, kurzzeitig in eine floskelauswurfmaschine, als sie das projekt beschrieb. j sei dank kommt das wort „ganzheitlich“ nicht einmal auf perspective-daily.de vor. einziges highlight der sendung waren übrigens ann-marlene henning (die viel zu wenig zu wort kam) und katrin göring-eckardt, die es schaffte all die negativen konnotationen abzuschütteln, die ich ihr in einer knapp fünfjährigen vorurteilsaufbauphase angehängt habe. sie kam als eine grüne, konservative religionstussi in die sendung und ging als sympathische, schlagfertige und uneitle frau hinaus.

(in der zdf mediathek)

billions s01e02

felix schwenzel, , in gesehen    

was ich an der serie mag, auch wenn es, wie gesagt, eine serie über das pimmelfechten zweier alphamännchen ist, sind genau diese beiden alphamännchen, die jeweils eine herde von alphamännchen und -weibchen zu ihren diensten haben.

die besten und klügsten hauen auf einander ein, mit aller kraft und inklusive haareziehen und kneifen. das macht leider spass beim zusehen. ich mag es sowieso, klugen menschen im fernsehen zuzuschauen, auch wenn sie von schaupielern gespielt werden und die worte aus dem writers room kommen.

kluge menschen in einer geschichte zu haben, macht das erzählen um einiges einfacher — vor allem kann man mit ihnen in der handlung die handlung abkürzen. kluge menschen erkennen nämlich, nach der serienerzähllogik, die vorhaben ihrer gegner, einfach indem sie kurz nachdenken oder ins leere blicken. ein dramaturgisches geschenk, quasi, das allen das leben erleichtert; den autoren, den zuschauern und den schauspielern, die so gelegenheit bekommen hin und wieder ins leere zu starren und nichts zu tun und keine texte auswendig zu lernen.

die story entwickelt sich trotzdem gut weiter, zum teil etwas zu leicht leicht vorhersehbar, aber immerhin relativ glaubwürdig. genauso werden die charkarktere der haupfiguren feiner gezeichnet, auch das macht spass beim zusehen. ein punkt mehr als letztes mal.

the good wife s07e12

felix schwenzel, , in gesehen    

seltsame folge. besser als letzte woche, aber eigenartig abgehackt, sprunghaft, haltlos. es passieren zwar jede menge dinge, alle eher nebensächlich und relativ uninteressant und vor allem sinnlos: der episoden-klient (der musiker) gewinnt zuerst, dann verliert er. alicia scheint sich eli am ende wieder anzunähern, dann doch nicht, monica, die sozia von alicia, scheint eine beziehung zum musiker aufzubauen — und dann doch nicht („where are you going?“ — „back to real life“) — ein ewiges, richtungsloses hin und her.

auch zum ersten mal seit langem bei the good wife: die sendung fühlte sich überlang an. sonst fühlen sich die sendungen immer zu kurz an, sind viel zu schnell vorbei. heute nicht. entweder habe ich eine krise oder die sendung. oder die sendung will alicia krise so besonders eindrücklich rüberbringen, indem sie die ganze sendung in die krise taucht.

toll war wieder das spiel von julianna margulies. sie kann sehr, sehr viel sagen, ohne ein einziges wort zu sprechen. sie kann wut mit kleinster mikromimik ausdrücken, sie kann kurz wie vor einem tränenausbruch wirken, ohne, wie alle anderen schauspieler, ihr kinn vibrieren zu lassen, sie kann aufrichtig liebevoll gucken, ohne albern zu wirken. und das allerbeste: das alles funktioniert auch wenn sie spricht. ein stern extra für julianna margulies.

the tonight show starring jimmy fallon vom 11. januar 2016

felix schwenzel, , in gesehen    

(mit donald trump, ken jeong und cam)

ich frage mich, warum ich mir immer wieder sendungen mit donald trump ansehe. ich glaube es ist das bedürfnis zu verstehen. zu verstehen wer das eigentlich ist und was er will und wie er arbeitet. wie er (rhetorisch) arbeitet, hat nerdwriter1 kürzlich auf youtube gezeigt (hier verlinkt). und, wenig überraschend, trump hielt sich an seine bewährte strategie:

Trump's answers consist mainly of one-syllable words, and are at a forth grade reading level. He structures his sentences with a powerfully rhythmic cadence, and ends them on a strong word.

und: wiederholungen, wiederholungen und wiederholungen. eigentlich redet er auch nur stuss, aber eben mit einem ernsten gesicht vorgetragen und mit gelegentlicher, defensiver selbstironie ergänzt („i’m a very good looking guy“).

trump kann man nicht verstehen, weil er für nichts steht, ausser für floskeln, mit denen er ein einziges produkt verkauft: sich selbst. persil wäscht porentief, trump macht amerika wieder gross und bedeutend, colgate schützt gegen karies. alles ganz einfach.

faszinierend ist die orange hautfarbe von trump. aus seinem orangenen gesicht quellen zwei reinweisse augen heraus. obwohl: faszinierend ist nicht das richtge wort: beunruhigend passt hier besser.

ken jeong kam tanzend auf die bühne und sprangg dann auch die ganze sendung weiter herum wie ein quirliger gummiball. obwohl er ziemlich laut und eben quirlig war, wirkte er total ruhig, so wie er auch tanzt: der oberkörper verbleibt unbewegt, während die beine sich unten rhytmisch bewegen.

youtube-video
youtube
youtube-video
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sehr schön auch, dass ken jeong auch irgendwann bezug auf trump nahm, ohne ihn direkt zu nennen:

what makes america great is diversity.
— ken jeong

nachdem jimmy fallon trump im gespräch kein einziges mal unter druck setzte, widersprach oder sich über ihn lustig machte, war das sehr wohltuend.

musikalischer gast war die coutry-sängerin cam. ich mag country-musik ja gelegentlich, aber mit so einer theatralischen, aufgedonnerten stimme wie „cam“ das in dieser sendung vorführte, ist das leider auch nichts anderes als müllpop. country sollte, finde ich, mit gebrochenen stimmen — oder der fieps-stimme von dolly parton, vorgetragen werden. dann geht’s, so nicht.

weil der standup am anfang so schwach war und fallon trump nicht mal ansatzweise versuchte einzufangen nur 2 punkte.

sendung mit der maus vom 17. januar 2016

felix schwenzel, , in gesehen    

armin erlärt wie aus zuckerüben zucker wird, oder genauer, industreizucker, feinzucker und melasse. ausserdem erwähnt er am rande, dass beinahe überall zucker drin ist, zum beispiel auch in knststoff, damit er glänzt.

christoph lässt von evi seibert erklären, was ein krustimeter ist. nämlich: ein gerät mit dem man akkustisch die knusprigkeit von, beispielsweise, keksen messen kann. im film sah das verdächtig nach einem 1997er power macintosh 5000 (oder performa) mit dem mitgelieferten mikrofon aus. auch christoph sah irre jung aus, was wahrscheinlich daran liegt, dass der krustimeterfilm um 1997 gedreht wurde.

in shaun das schaf ging’s auch um zucker und süssigkeiten und pädagogisches gemüse.

ein extrapunkt wegen der klassisch guten zuckerrübensachgeschichte.

(noch bis zum 24. januar hier zu sehen)

making a murderer s01e06

felix schwenzel, , in gesehen    

im prinzip geht es die ganze folge um die beweise die die staatsanwaltschaft präsentiert und die verteidigung auseinanderzunehmen versucht und zu entkräften versucht. die beweise der staatsanwaltschaft kommen in dieser folge nicht gut weg und die staatsanwaltschaft ebenso. das dürfte einerseits daran liegen, dass die beweise in der tat wenig überzeugend und dünn sind, aber auch weil die filmemacher geschickt die widersprüche früheren aussagen der ermittler, die von erdrückenden und zahlreichen physischen beweisen sprachen, mit den vor gericht vorgebrahcten beweisen kontrastieren.

das war klassisches gerichtsfernsehen, wie man es eben aus dem fernsehen kennt. spannend wenn man hochkonzentriert zuhört, weniger spannend, wenn man nicht 100% auf zack ist. so gesehen eine gute, aber langweilige folge.

the big bang theory s09e13

felix schwenzel, , in gesehen    

sheldon verteilt t-shirts, auf denen steht „Sheldon Cooper Apologized To Me“. das fasst die sendung eigentlich ganz gut zusammen, zumal ich eh der meinung bin, dass man sich die big bang theory eigentlich nur noch wegen sheldons t-shirts angucken sollte. die geschichten sind meist eher mau, die witze rotieren um eine person (sheldon) und die charaktere die nicht sheldon sind lösen sich mehr und mehr auf.

trotzdem zweimal gelacht.

the graham norton show s18e14

felix schwenzel, , in gesehen    

(mit matthew perry, miriam margolyes, gemma arterton und jack savoretti)

etwas zäher anfang, aber die show entwickelt sich schnell zu einem paradebeispiel eines aufeinanderprallens britischer und amerikanischer talkshow-kultur. ziemlich früh sagt die britische schauspielerin miriam margolyes zum ex-friends-darsteller matthew perry what the fuck er denn wolle. sehr freundlich und jovial, aber mit „fuck“ und ohne piep.

etwas später erzählt miriam margolyes wie sie früher im theater autogramme sammelte und dass sie sich genau erinnere, als sie laurence oliver um ein autogram fragte: „i started to cream in my knickers. out of fear.“

das indignierte gesicht und die anschliessenden bemerkungen von matthew perry waren natürlich gespielt und alles andere als fassungslos, aber irritiert war er trotzdem.

aber auch er erzählte noch eine schöne geschichte und graham norton habe ich selten so viel und so laut in seiner eigenen sendung lachen gehört. aber, die freundliche alte dame miriam margolyes ist in der tat eine „force of nature“, wie graham norton bei ihrer vorstellung sagte. vor allem sehr witzig. als sie über ihre neue show sprach und erzählte, wie sie in indien war und ständig in schmutzigen toiletten landete, beschrieb sie die indischen toiletten als „dreckiges loch“ mit zwei fussabdrücken, vielen fliegen und scheisse an allen wänden.
matthew perry fragte nach: „why are there two footprints?“
miriam margolyes: „one for each foot“

ansonsten: matthew perry hat nen komischer mund, die zwei kandidaten im roten stuhl bestanden beide darauf, dass der hebel für sie umgelegt würde und ich kann mich an kein wort erinnern, das gemma arterton gesagt hat.

(auch auf youtube)