deutschland 83 s01e01

felix schwenzel, , in gesehen    

hm, nicht total schlecht aber auch nicht wirklich gut. die geschichte ist relativ flüssig erzählt, enthält aber fiese zeitsprünge und diverse ausreisser ins absurde. die produktion, die ausstattung, das licht, die kamera sind total OK, guter industriestandard, den man aus amerikanischen serien gewohnt ist.

schauspielerisch ist deutschland 83 auch ganz OK, wobei ich mir einbilde zu erkennen, wer ’ne theaterausbildung genossen hat und wer nicht. (gerade nachgeguckt und zu meinem erschrecken festgestellt, dass es gerade die theaterschauspieler waren, die ich gut fand. ich dachte es sei umgekehrt. maria schrader, die ein lange theater-karriere hinter sich hat, fand ich zum beispiel viel überzeugender als alexander beyer, der vor allem fersehen und kino gemacht hat. möönsch!)

der soundtrack besteht zum grossen teil aus dem abnudeln von 80er-jahre-hits, die meistens passen, aber irgendwie auch nicht. es wird mir schwerfallen, mich auf die zweite folge zu freuen, fühlt sich ein bisschen wie pflichtprogramm an.

the martian

felix schwenzel, , in gesehen    

gute unterhaltung, allerdings ein bisschen lang (andererseits war von der quälenden länge der marsreise und des marsaufenthalts kaum etwas zu bemerken). dankenswerter weise wurde der hurra-patriotismus („wir sind die grösste raumfahrer-nation“) durch fiktionale, internationale kooperation ein bisschen abgeschwächt.

colony s01e01

felix schwenzel, , in gesehen    

die erste folge nicht zuende gesehen, weil die geschichte stumpfsinniger scheiss ist, die schauspieler schon in der ersten szene abkacken und mich dieser amerika-hurra-patriotismus kirre macht, auch wenn er mit überwachungskritischen aussagen versehen ist. guck ich definitiv nicht weiter.

spectre

felix schwenzel, , in gesehen    

ich fand spectre extrem scheisse. der trailer gefiel mir komischerweise. unter die kurzkritik habe ich unter anderem das hier geschrieben:

eigenartigerweise gefielen mir die craig-bonds davor ganz gut. entweder wurden bei spectre die bond-klischees überreizt oder ich hatte einfach die schnauze voll von der stumpfen art, die geschichte voranzubringen und bond jede explosion, jeden faustkampf, jeden einsturz unverletzt und ohne schrammen überleben zu lassen.

all die nervigen klischees die mit den vorherigen craig-bonds reduziert oder ironisiert oder weggelassen wurden, feierten in spectre ein wiedersehen. ich weiss jetzt auch was mich besonders störte: spectre war im prinzip ein revival der roger-moore-bond-filme aus den 80ern: hauptsache bond sieht gut/entspannt aus und fickt (aus unerfindlichen gründen) alles was in sachen BMI für ihn in frage kommt. ähnlich absurd war bisher in sachen aberwitz nur moonraker, wobei mir der „beisser“ in spectre besser gefiel, weil stoischer.

der andere witz ist, dass die spectre-story schlecht aus anderen agentenfilmen zusammengeklaut war. ein bisschen mission impossible rouge nation, ein bisschen avengers und bourne, ne prise RED, ein hauch expandables.

MI rouge nation fand ich übrigens super; mehr ironie und witz, weniger drama, weniger eitelkeit und selbstgefälligkeit, eine weniger absurd wirkende geschichte, besser dargestellte emotionen, kein spionfilm-traditionsficken.

the knick staffel 2

felix schwenzel, , in gesehen    

wie schon in der staffel eins, ist the knick eine als unterhaltsame krankenhaus-soap getarnte dokumentation des lebens um die 1900er jahre, die relativ ungeschönt den damals vorherrschenden rassismus, fremden- und frauenhass zeigt. die korruption, die ungerechtigkeit, die gesellschaftliche zwänge und grausamem pseudo-medizinische behandlungsmethoden die die serie zeigt, sind vielfach ekliger als die blutigen und explizit gezeigten chirurgischen operationen. im prinzip steht die serie in der der tradition von mad men: ein portrait der zeit als roter faden, dadrin protagonisten mit denen man sich mal mehr und mal weniger identifizieren kann. das alles ist detailverliebt ausgestattet, ganz ordentlich recherchiert und auf den ersten blick historisch recht akkurat.

mir hat die serie grossen spass gemacht, obwohl ich in der mitte der zweiten staffel mal nen hänger hatte und keinen bock mehr hatte weiterzugucken, weil die geschichten so vorhersehbar und frustrierend waren. als ich les revenants zuende gesehen hatte, gings dann wieder.

the ridiculous 6

felix schwenzel, , in artikel    

das ist glaube ich der schlechteste film, den ich seit 20 jahren zu ende gesehen habe. der film wird zusammengehalten von überdehnten kacka-, pipi- und pimmelwitzen. ich bin ja ein grosser fan von absurden geschichten und von fäkalhumor. aber gerade fäkalhumor sollte ein bisschen halt haben, oder ein paar gegengewichte. in the ridiculous 6 hängen die witze meisten einfach in der luft oder kommen aus dem nichts.

der film ist auch nur auf den ersten blick absurd. in wahrheit haben die drehbuchautoren tim herlihy und adam sandler einfach nur ein paar genreregeln, western-stereotypen, kacka-, pipi- und analhumor in eine kiste geworfen, wild geschüttelt und die bruchstücke in der kiste dann verfilmt.

erstaunlich ist die teilweise hochkarätige besetzung in den nebenrollen: ein erstaunlich frischer harvey keitel, ein aufgedunsener, zungengelähmter nick nolte und ein lustlos ass-to-mouth-gags runterspielender steve buscemi.

die einzige verteidigungslinie die mir für den film einfällt wäre ironie-trash. das funktioniert aber nicht, weil gags, ironie und trash nicht mit faul hingeworfenen bruchstücken funktionieren, sondern mühsam zusammengepuzzelt und in einen kontext gehängt werden müssen. der einzige kontext in the ridiculous 6 waren blödsinnige western-klischees.

um in die ehrenvolle kategorie des trashs gehoben zu werden, fehlt dem film die sorgfalt und ernsthaftigkeit, die guten trash ausmacht.

aber immerhin ein gutes hat der film. man erkennt, dass die beteuerungen von netflix, ihren künstlern, produzenten oder drehbuchautoren nicht in ihre arbeit zu pfuschen, wahr sind. einmal unter vertrag, scheinen filmemacher in der tat machen zu können, was sie wollen.

bei rotten tomatoes hat der film von den kritiker nur verrisse geerntet, unverständliche 33% der zuschauer mochten den film. zu sehen ist der film bei netflix. ich würde das aber niemandem empfehlen.