marseille s01e02 (homme de paille)

felix schwenzel, , in gesehen    

schon besser als die erste folge, wenn auch nach wie vor mit schwächen. das tempo ist nicht mehr ganz so hektisch, aber die dialoge sind teilweise noch etwas arg hölzern. aber die geschichte spinnt sich auf interessante art und weise weiter. ein schlimmes weiteres alarmzeichen ist jedoch der gelegentliche einsatz von zeitlupe als dramaturgisches mittel. wenn ich das zu oft sehe, fang ich manchmal an, autoaggressiv zu werden.

was mir neben den hözernen dialogen missfällt, ist das frauenbild, das die serie transportiert. natürlich reden krokodile aus dem mittleren letzten jahrhundert, auch heute noch über frauen, als seien sie trophäen; natürlich gibt es nach wie vor jüngere männer, die sich für unwiderstehlich halten und sich frauen hemmungslos aufdrängen; natürlich gibt es nach wie vor männer, die sich ständig bemüssigt fühlen, ungefragt das äussere von frauen zu beurteilen. leider zeigt die serie dazu keine haltung und gönnt den frauenrollen auch kaum gelegenheit gespräche zu führen, die nicht von männern handeln. durch den bechdel-test dürfte marseille durchfallen. gerade mal nachgesehen, die autoren, der regiesseur und der produzent, scheinen alle männer zu sein — und leider merkt man das auch.

die serie scheint bei kritikern in frankreich nicht besonders gut anzukommen.

marseille s01e01 (20 ans)

felix schwenzel, , in gesehen    

marseille netflix

ich dachte gérard depardieu sei ein guter schauspieler. nach dem ansehen der ersten folge von marseille bin ich mir nicht mehr so sicher. er sieht fantastisch aus, wird toll ins bild gesetzt und wenn er in der totalen gefilmt wird, ist seine präsenz überzegend und stark. bei nahaufnahmen und dialogen bröckelt seine beherrschende präsenz ein bisschen und er wirkt dann nicht mehr wie ein mächtiger, gewiefter bürgermeister, sondern wie ein theaterschauspieler, der zu leise redet. sein gegenpart, gespielt von benoît magimel, steht ihm da fast nicht nach. er wirkt mit seiner aufgesetzten cowboy-mimik (zusammengekniffene augen, leicht geöffnete lippen) wie till schweiger, der lucky luke spielt.

vielleicht liegts aber auch am drehbuch und den dialogen. die wirken auf mich durchgehend so, als seien es keine gespräche, die die protagonisten miteinander führen, sondern erklärungen für die zuschauer, die klären sollen, was in marseille eigentlich los ist — und was in den letzten 20 jahren passiert ist. die autoren sind offenbar irre ungeduldig und stopfen alles an was sie für die geschichte wichtig halten in die dialoge in den ersten 40 minuten. die charakterzeichnungen fallen stereotyp und eher flach aus — und abgesehen davon kann sich jeder, der den marseille-trailer gesehen hat, denken was in dieser ersten folge passiert (mögliche spoiler folgen, der trailer verrät auch handlung).

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das ist jetzt nur ein halber spoiler und, wie gesagt, auch im trailer deutlich zu sehen, wenn ich kurz zusammenfasse, was in der serie zu sehen ist: das pimmelfechten zweier, zu allem entschlossener männer. das kann unterhaltsam und spannend sein, wie es gerade die serie billions gezeigt hat, kann aber auch in die stereotypen-hose gehen.

tatsächlich macht der trailer hoffnung darauf, dass sich die geschichte noch dramatisch entwickelt und depardieu noch warmläuft. was mir sorgen macht, ist das hektische hin und her schneiden zwischen den handlungssträngen. viele szenen dauern nicht viel länger als eine minute, dann wird in grosser eile zur nächsten geschnitten. richtig gute, immersive stimmung kommt dabei nicht auf. was mir hingegen sehr gefällt, ist die kamera, wie sie marseille einfängt, wie sie (in den totalen) depardieu einfängt. die musik ist anständig und passt weitesgehend, auch wenn mich der ganze sound sehr an house of cards erinnert.

ich weiss nicht ob es ein gutes zeichen ist, wenn ich den trailer besser fand als den piloten. für den piloten geb ich jedenfalls nur drei punkte. ein, zwei folgen schau ich noch, mal gucken ob mich marseille noch zu begeistern oder wenigsten nicht zu langweilen schafft.

[nachtrag 07.05.2016]

  • folge zwei ist einen ticken spannender, hat aber immer noch enorme schwächen.

  

modern family s07e20 (promposal)

felix schwenzel, in gesehen    

drei erzählstränge in denen jeweils eine konkurenzsituation dargestellt wird, die am ende jeweils, leicht romatisch, aufgelöst werden. hört sich albern an? ja, ist aber relativ unterhaltsam.

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überlege grade, ob es vielleicht künftig auch reicht, die sendungen die ich sehe hier und auf watched.li als gesehen zu markieren. aber hier kann ich dann noch den trailer einbetten:

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silicon valley s03e02 (two in the box)

felix schwenzel, , in gesehen    

in dieser folge sehen wir ausführliches vertriebler-bashing, sehen wassermelonenstückchen gefüllt mit wassermelonen-gelee und werden ausführlich zeuge einer stuten-besamung, mit (fast) allen expliziten details. sowas dürfte sich nur HBO erlauben können und nicht so viele nachahmer finden, wie die nacktheitsversessenheit von game of thrones.

ich habe mehrfach lachen müssen, was in der regel ein ganz gutes zeichen ist. in dieser folge gab es leider kein binnen-happy-end.

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game of thrones s06e02 (home)

felix schwenzel, , in gesehen    

schön, langsam kommt schwung in die serie, auch wenn die meisten handlungsstränge eher vorhersehbar verlaufen. aber eben nicht alle. die folge habe ich sehr gerne gesehen, es ist ein bisschen wie alte bekannte zu besuchen. was a. wohl macht? ob er immer noch so ein arschloch ist? — oh ja. isser.

person of interest s05e01 (B.S.O.D.)

felix schwenzel, , in gesehen    

boah, ich hatte vergessen wie schlecht person of interest inszeniert ist. ganz grässliche darstellung von computer-bedienung, das absurdeste feuer-und-eis-theater (im wahrsten sinne des wortes), das ich seit langem gesehen habe. macgyver trifft proffesor hastig und alle spielen zusammen doom in new york. dieser staffel-pilot lässt mich vor mir selbst wie einen vollidioten erscheinen. ich fand diese serie mal richtig gut?

dazu kommt, dass in dieser folge eigentlich auch beinahe nichts passiert, ausser flucht und geballere und feuer-und-eis-computertechnikdarstellung. ganz übeles theater, dass auch das überragende schauspielerpaar michael emerson und carrie preston nicht retten können. ein zwei folgen werde ich aber noch gucken, bevor ich (wahrscheinlich) aufgebe.

the good wife s07e21 (verdict)

felix schwenzel, , in gesehen    

seit langem mal wieder mal eine richtig gute folge von the good wife, die die qualitäten, die die show eigentlich hat, voll ausspielt: tolles ensemble, tolle autoren und figuren, die jahrelang aufgebaut wurden und komplex und vielschichtig sind. die handlung war in dieser folge ebenso vielschichtig, wie ihre figuren, oder besser, sie brachte die vielschichtigkeit der figuren bestens zum ausdruck. oberflächlich geht es um den prozess gegen peter florick. im gerichtssaal gibt es einige der besten szenen die die autoren jemals für die serie geschrieben haben und die amorösen verwicklungen der hauptfiguren, die sich in den nebensträngen abspielen, sind erstaunlich nachvollziehbar und subtil — auch hier einige der besten dialoge, die ich seit langem im fernsehen gesehen habe.

besonders beeindruckend finde ich aber die herangehensweise an das thema wahrheit und strafprozessordnung. über die letzten folgen hinweg haben wir gesehen, wie die staatsanwaltschaft und das FBI indizien gegen peter florick sammelte und dabei die verteidigung (und die zuschauer) zu grossen teilen im dunklen liess. diese indizien werden in dieser folge vor gericht verhandelt und wie die wahrheitsfindung dargestellt wird, wie sehr die wahrheit von der wahrnehmung und dem kontext abhängt, wird glänzend vor den augen der zuschauer seziert und analysiert — ohne das das eine sekunde langweilig oder überdehnt wirkt.

am ende ein schmerzhafter cliffhanger, der mir grossen appetit auf die letzte folge nächste woche macht.

volle punktzahl, so will ich fern sehen.

randall munroe’s sorgfältige radikalität

felix schwenzel, , in gesehen    

randall munroe bild: republica/jan zappner CC BY 2.0

randall munroe’s vortrag gestern abend war, in gewisser weise, der radikalste vortrag den ich auf der republica je gesehen habe. der vortrag war den comics, die randall munroe auf xkcd.com veröffentlicht, nicht ganz unähnlich. diese comics handeln ausschliesslich von dingen, die randall munroe interessieren. sie halten sich an keine konventionen, ausser denen, die er sich selbst ausgedacht hat. das ist an sich nicht wirklich radikal, sondern eine haltung, die ich mir eigentlich von jedem blogger, jeder publizierenden wünsche: dem massengeschmack, trends, nicht nur nicht zu folgen, sondern den massengeschmack und trends gar nicht erst beachten. nicht nur „bloggen als würde niemand zusehen“, sondern publizieren, als wären alle so wie ich. das klingt hermetisch, ist es aber nicht, denn das jeweilige ich ist ja der welt zugewandt, aber eben fokussiert. wird diese haltung leidenschaftlich und konsequent durchgezogen, können wunderbare untrendige, unoptimierte, eigene werke entstehen, die vielleicht nicht jedem gefallen, aber wenigen dann um so mehr.

das ist, so ungefähr, die radikalität von xkcd.com. nicht jeder versteht auf den ersten blick um was es geht, viele interessiert es erst gar nicht, aber wenn man sich doch interessiert und sich mit den dingen beschäftigt, zur not mit hilfe von hilfreichen erklärungen, entdeckt man wunderbare welten, gedanken, leidenschaft und — bei xkcd ganz besonders — sorgfalt.

diese radikalität hat randall munroe in seinem vortrag eins zu eins vom netz auf die stage 1 der republica übertragen. munroe kümmert sich um so gut wie keine regel für erfolgreiches, engagierendes öffentliches reden, er klebt hinter dem pult, die folien fliessen über mit unlesbaren informationen und er widmet sich den details, die ihn faszinieren, bis ins wirklich allerkleinste element. in diesem fall, sogar im wahrsten sinne des wortes.

(gefühlt) eine dreiviertel stunde widmet er sich der frage, was passieren würde, wenn man aus den elementen des periodensystems eine mauer bauen würde. er geht die einzelnen elemente und reihen sorgfältig durch, begeistert sich über einzelheiten und macht keinerlei anstalten irgendetwas zusammenzufassen.

das ist radikal, aber nicht mal ansatzweise elitär oder feindselig. es ist einfach das, was randall munroe begeistert, und wer ihm folgen möchte, bitte schön, kann das tun, und wer ihm nicht folgen möchte, kann das unterlassen.

die zweite (gefühlte) dreiviertelstunde beschäftigt sich munroe mit drei unübersichtlichen zeichnungen, in denen er komplexe zusammenhänge mit den 1000 meistbenutzten wörtern der englischen sprache erklärt. auch hier geht er ausführlich auf jedes noch so kleine detail ein und verzichtet auf jede art von zusammenfassung oder metaebene.

randall munroe kann sich das erlauben, sein publikum mit details zu langweilen, weil seine details eben (für viele, sehr viele) nicht langweilig sind. sie sind geladen mit witz und humor, aber eben randall munroes, ganz eigenem, sehr speziellen, subtilen humor, der sich eben nicht um irgendwelche humor-richtlinien oder -trends kümmert.

dass randall munroe überhaupt so eine grosse folgschaft, so viele fans seiner arbeit gefunden hat, verdankt er (und wir) in erster linie dem netz. er hat seinen eigenen stil und seine folgschaft über etwa ein jahrzehnt aufgebaut, über seine website und sehr, sehr viel detailversessene, kleinteilige, liebevolle und sorgfältige arbeit. kein verlag hätte diese aufbauarbeit leisten können oder wollen, vor allem aber hätte kein verlag munroes talent und leidenschaft erkennen können. so funktioniert das wohl nur im internet, dass winzige ein-personen-echokammern sich über jahrzehnte langsam füllen, bis plötzlich millionen menschen in ihr stehen und sich plötzlich die echo-qualitäten, auch in anderen echokammern, herumsprechen.

randall munroes thematische klammer im vortrag war (neben fluor) das kindlich, naive fragen. mir gefiel die aufforderung sehr gut, darauf hinzuarbeiten sich nicht für dinge zu schämen die man nicht weiss und schamlos danach zu fragen. neugier, naivität sei wichtiger als bildungsprotzerei, das war so ungefähr das fazit von munroe’s vortrag.

mein fazit von munroes vortrag ist: tu das was dich interessiert, publiziere das mit leidenschaft, detailliebe und sorgfalt, entwickle dich immer weiter, arbeite an deinem stil und bleib dir treu.

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den talk wollte randall munroe nicht aufgezeichnet sehen, es gibt aber eine aufzeichnung, wo er über die mauer aus elementen aus dem periodensystem redet:

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the age of trotzdem

felix schwenzel, , in gesehen    

sascha lobo nahm sich dieses jahr die freiheit, seine grundsatzreden-themen nicht auf der republica-seite anzukündigen, sondern in diversen interviews. ich hab zwar nur das wired-interview dazu gefunden, aber es gibt bestimmt noch andere. in der wired kündigte er an, dieses jahr auf die publikumsbeschimpfung zu verzichten, was er im vortrag aber schnell als lüge bezeichnete. natürlich beschimpfte er sein publikum, und sich selbst gleich mit. er versuchte dieses jahr die ihr-und-ich-dualität aufzulösen, die sich thematisch durch seine vorträge der letzten jahren zog, als er betonte, dass die vorwürfe die er „uns“ in den letzten jahren machte, eigentlich projektionen seiner eigenen unzulänglichkeiten gewesen seien.

andererseits funktionieren die meisten seiner gags eben nur mit einer klaren trennung des lobo-ichs und des publikum-ihrs, weshalb der vorsatz der selbstbeschimpfung im laufe der vierstündigen predigt der andertalbstündigen grundsatzrede (natürlich) versandete. rhetorisch war das alles ziemlich brilliant und geschliffen und ich mag den leicht pastoralen ton, den sacha lobo auf seinen republica-reden anschlägt. mir gefällt es auch von sascha lobo beschimpft zu werden, einerseits weil er meist recht hat und andererseits, weil das (eben) rhetorisch meist brilliant ist und seine analysen (natürlich) das ergebnis langen nachdenkens sind und (leider) meist auf den punkt sind. trotzdem neige ich traditionsgemäss dazu, ihm in seinen schlussfolgerungen zu widersprechen, weil ich im gegenteil zu ihm, nie bereit war meinen internetoptimismus (oder genauer, weltoptimismus) aufzugeben.

das wollte er, mit ankündigung, in diesem jahr ändern, und seinen (unseren?) internetoptimismus wiederfinden. leider gelang ihm das nur so halb, mit dem halbironischen schlagwort TROTZDEM. ganz schlimm gescheitert ist sein versuch „uns“, das publikum beim TROTZDEMen miteinzubeziehen, auch wenn es zu mindestens einer guten überleitung zum thema müdigkeit führte. als rhetorisches werkzeug war das „TROTZDEM“ ziemlich gut geeignet, wenn sascha lobo es alleine von der bühne rief, als kollektiver aufschrei, als publikums- oder gemeindeecho, gings in die hose.

was mir in diesem jahr mehr als sonst auffiel, war das recycling von vorhandenem material. neben etlichen themen aus seinen spiegel-online-kolumnen, kam mir auch sein ausflug zum thema snap cash bekannt vor, den pia kleine wiesenkamp vor ein paar wochen von einer oracle-veranstaltung ins internet geströmt hatte. diese wiederverwendung ist natürlich mehr als legitim, zumal das material von lobo fast ausnahmslos brilliant ist (keine ironie). allein für seinen hinweis darauf, dass fast alle identifizierten islamistischen attentäter bereits polizeibekannt waren oder auf antiterrorlisten standen, verdient sascha lobo einen journalistenpreis (oder mindestens einen kolumnistenpreis). was mir aber, trotz aller mühen, die sich sascha lobo ganz offensichtlich gemacht hat, fehlte, war eine inhaltliche klammer, die aus all den schrecklichen erkenntnissen und hiobsanalysen, die er über die jahre brilliant herausarbeitet, tatsächlichen optimismus oder lösungsansätze aufzeigt.

aber da ist sascha lobo wieder bei uns oder bei seinem „ihr“, und genauso suchend und ratlos wie alle anderen.

natürlich ist sein lösungsansatz, etwas zu unternehmen, wirtschaftlich erfolgreich etwas gutes, hilfreiches, weltverbessererndes zu machen, ein pragmatischer, gangbarer weg (von vielen), aber andererseits hat er das (leicht variiert) bereits vor zwei und vor drei und wahrscheinlich auch vor vier jahren gefordert. das macht nichts von dem was er sagt falsch, aber es macht deutlich, dass sascha lobo’s weg zum optimisten noch sehr weit ist. sein weg zu jemandem, der, trotz all der verkommenheit und niedertracht sigmar gabriels der welt, optimismus verbreiten kann, ist noch viel weiter.

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andere über sascha lobos vortrag:

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bild von re:publica/jan zappner CC BY 2.0

white house correspondents’ dinner 2016

felix schwenzel, , in gesehen    

barack obama war am samstag auf dem jährlichen korrespondenten diner im weissen haus, wie schon im jahr 2014 und 2015 wieder sehr, sehr witzig. das hier ist die aufzeichnung seiner rede.

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den einspieler gegen ende der rede, hat das weisse haus auf twitter separat veröffentlicht:

alex matzkeit meint (zu recht), er sei immer wieder erstaunt, was für „ein passabler Schauspieler“ barack obama sei. obamas timing beim witzeln, seine art, die witze nebenbei fallen zu lassen ist wirklich bewunderswert professionell. besonders deutlich wurde das, als ein wirklicher profi nach ihm das mikro ergriff, larry wilmore, der als gastgeber die sendung The Nightly Show with Larry Wilmore auf comedy central moderiert. dessen gags zündeten nicht nur überhaupt nicht, sie wirkten gegen obamas relativ elaborierte witze unfassbar flach und abgelutscht. leider liess er sich von der ablehnung im saal auch ziemlich aus der ruhe bringen und erst als er etwas ernster wurde, und das thema rassismus ohne eingeschobene flache witzchen thematisierte, bekam er ein bisschen traktion. von obama, glaube ich, kann man in sachen humor einiges lernen, das wurde durch den kontrast obama-wilmore deutlich: wer ernst ist und witze macht, wirkt viel, viel witziger, als jemand der witzig zu wirken versucht und witze macht.

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nur zur erinnerung, wie grandios ein komiker auf dem correspondents’ diner sein kann, hier nochmal stephen colberts auftritt 2006.

der eigentliche witz war übrigens, wie ezra klein auf vox schreibt, dass obama das meiste was er sagte, wohl tatsächlich ernst meinte.

wenn ich bundeskanzlerin werde, würde ich so ein korrespondenten-abendessen als erste amtshandlung in deutschland einführen.