das thema ist nicht wichtig

felix schwenzel, , in wirres.net    

wladimir kaminer in der galore 02, über das schreiben:

ein freund sagte mir „mensch schreib weiter“. ich wusste gar nicht worüber ich schreiben sollte, aber er sagte damals einen prophetischen satz: „das thema ist egal. bald ist weihnachten, schreib doch darüber, wie russen weihnachten feiern.“ das war dann meine zweite geschichte, sie hiess auch so: „wie russen weihnachten feiern“. ich weiss gar nicht wo sie jetzt gelandet ist. wahrscheinlich nirgendwo. die russen feiern ja auch gar nicht weihnachten. aber dass das thema egal ist, habe ich später mehrmals begriffen das war eine grossartige erfahrung. wenn man die richtigen sätze, die richtigen worte, finden kann, um seine gefühle — es geht immer um gefühle, es geht nicht um das thema — weiterzugeben und zwar so, dass fremde menschen sie als ihre eigenen aufnehmen, dann ist das ein berauschendes gefühl.

wie wahr! ich spendiere für dieses zitat sogar ein ausrufezeichen! zwei!

auch bei weblogs geht es nicht ums thema. es geht um die person die dahinter steht, um ihr gefühl, ihre authentizität und auch ein bisschen ob sie schreiben kann. nebenbei gesagt.

die person hinter einem weblog, ihre glaubwürdigkeit und das vertrauen das sie sich erschrieben hat steht am anfang. jedes blog ist durch links, link-hubs und link-zähler, aggregatoren, blogrolls und kommentarfunktionen in eine art soziales netz von vertrauen, empfehlungen und bewertungen eingebettet. dieses soziale netz geht jetzt schon über systeme wie „frienster“ hinaus. es funktioniert vor allem jetzt schon.

wie und wo die personen hinter den weblogs arbeiten, kann man im übrigen bald hier (ipeep.vactory.de) sehen, wenn alle fleissig bilder von ihrem arbeitsplatz einschicken. was für ein bogenschläger ich doch bin.

ix sein „arbeitsplatz“