notizen

felix schwenzel, , in notiert    

ich dachte dieses jahr geht der krug an mir vorbei, aber letzte woche hat mich die grippe dann doch ein grippaler infekt erwischt. erstaunlich ist die vorhersehbarkeit des krankheitsverlaufs. es ist immer gleich. zuerst bekomme ich schlechte laune und ein kleines jucken im rechten nasenloch. dann wird mein hals empfindlich und ich rede noch weniger gerne als ohnehin. darauf folgt eine nacht mit sehr gereiztem hals, ich kann meist wegen des extrem unangenehmen kratzens nur mit hustenbonbon im mund einschlafen, schlafe dann aber eigentümlicherweise die nacht durch. beim aufstehen fühle ich mich geheilt, bis ich kurz nach dem aufstehen merke, dass ich nicht mehr konzentriert denken kann und leicht fiebrig und irre schläfrig bin. den tag über füllt sich dann sie nase und der hals beruhigt sich langsam. mein bedürfnis zu schlafen steigt, der husten wandelt sich vom gereizten husten zum schleimigen husten. nach exakt zwei tagen kann ich mich wieder einigermassen konzentrieren, bin aber immer noch schläfrig. nach einem weiteren tag schlaf, riesigem appetit und extremen unwillen das haus zu verlassen, bin ich wieder der alte.

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in den letzten tagen vor meiner grippe habe ich (fast) alle sieben esp8266 (node mcu) die hier in unserer wohnung sensoren-dienste verrichten auf esp-easy umgestellt. mein lieblingskollege hatte mir die schon vor monaten empfohlen, ich hatte die firmware aber nie richtig verstanden. vorletzte woche hab ich’s dann gerafft. fast alle meine sensoren agieren wie schalter, weshalb sie auch zusammen mit dem esp-easy-system funktionieren, auch wenn sie nicht in der hardware-sektion aufgeführt sind. die bewegungsmelder melden lediglich an/aus, die lichtsensoren die ich nutze ebenfalls und die DHT22 temperatur und feuchtesensoren werden nativ unterstützt. seitdem die mini-arduinos mit esp-easy laufen, funktionieren sie sehr viel stabiler, liefern dank eingebautem debouncing und mqtt zuverlässigere werte, sind pflegeleichter und besser überwachbar.

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weil ich seit kurzem (micro-) schalter zur hand hatte, dachte ich, baue ich mir schnell ein kleines schaltbrett zusammen, dass über esp-easy und mqtt den schaltzustand an den home-assistant übermittelt. das war dann doch komplizierter als gedacht, weil ein schalter nicht einfach nur mit zwei kabeln angeschlossen werden will, sondern mit dreien und einem überbrückungs-widerstand. die schalter funktionieren besser als ein dash-button, nämlich sofort, und machen sich unter dem küchentisch sehr gut unsichtbar.

drei buttons unter dem tisch, die per mqtt mit dem home assistant sprechen

der rechte schalter macht das zusatzlicht in der küche an (oder aus), der mittlere schaltet die anlage im wohnzimmer ein, schaltet die zone B (küche) ein und stellt deutschlandradio als sender ein und der linke schalter bedient künftig den mechanischen gong, der noch in arbeit ist. ersatzweise, als platzhalter, spielt jetzt bei einem tastendruck ein gong aus der konserve (mp3) seinen gong im flur ab.

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der unkommunikativen spülmaschine, die uns nie verraten wollte ob sie noch läuft oder schon fertig ist, habe ich jetzt das sprechen beigebracht. wenn sie fertig ist, trötet sie und scheint grün, wenn sie läuft, leuchtet sie rot. wieder was von der bucket-list (eimer-liste? löffeliste?) gestrichen.

spülmaschine läuft
spülmaschine fertig

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erste fortschritte beim projekt gong-mit-motor-schlagen (nach diesem vorbild): den schrittmotor kann ich steuern, auch wenn die leistung des motors trotz eigentlich gar nicht mal so schlechtem drehmoments eher enttäuschend ist. der motor schafft es leider nur den klöppel hängend zu beschleunigen. gegen die schwerkraft wirkt die kombination von schwerkraft und trägheit der klöppelmasse leider zu stark. jetzt fehlt nur noch eine wandhalterung für gong, motor und klöppel, sowie eine einigermassen ausgefeilte steuersoftware. esp-easy hat sich trotz eines benutzbaren plugins als unbrauchbar (zu langsam) herausgestellt. oder ich als zu doof.

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ich habe der beifahrerin ein puppenhaus gebaut und sie hat (unter anderem) aufgeschrieben, wie sie damit arbeitet. ja, arbeitet.

(ich finde das bloggen sich wirklich, wirklich gut dafür eignet (entstehungs-) prozesse abzubilden. es geht eben nicht nur ums präsentieren, sondern um das aufzeigen von wegen. entwicklungs- und lösungswege, aber auch irrwege. wege und prozesse die längere zeit in anspruch nehmen, nicht unbedingt jeden interessieren, aber viele dann eben doch.)

puppenhaus für die beifahrerin

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vor drei jahren habe ich mir eine aeropress-kaffeemaschine gekauft. ein jahr später habe ich nochmal drüber geschrieben und bis heute nutze ich sie nach wie vor jeden tag. ich muss sagen, dass war die beste 25-euro-kaffeemaschine die ich mir je gekauft habe. und auch die ersatzteile (papierfilter) halten ewig und sind günstig.

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zuerst haben wir die gluck-gluck-kanne zuhause bei den haeuslers gesehen. man füllt sie mit wasser und beim ausgiessen gluckert und rülpst sie. das fanden wir so toll, dass wir auch direkt eine kaufen wollten — bis wir die preise gesehen haben. 50 euro wollten wir dann doch nicht für ne kanne ausgeben. das kind hat der beifahrerin dann eine zu weihnachten geschenkt. seitdem vermissen wir eigentlich nur eine funktion an dem teil: leider lässt es sich nicht in den sodastream klemmen.

gluck-gluck-kanne

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vor ein paar wochen habe ich amazon angeschrieben und um ein rezensionsexemplar eines amazon echo dot gebeten. ich fand meinen grund eigentlich gut nachvollziehbar: ich werde das ding hassen und statt es regulär zu bestellen und nach einer woche zurückzuschicken, dachte ich es sei besser für alle, dass über eine art leihgerät zu machen. amazon hat promt reagiert und mir unmissverständlich zu verstehen gegeben, dass ich für sie irrelevant bin: „Ich bedaure Ihnen mitteilen zu müssen, dass wir Ihnen leider kein Testmuster des Amazon Echo Dot zur Verfügung stellen können.“ weil mein spieltrieb aber unermesslich ist, habe ich mir das teil jetzt zum geburtstag (mitte märz) gewünscht. vorbereitend habe ich meinen home-assistant über einen per letsencrypt-ssl-zertifikat gesicherten nginx-proxy der aussenwelt exponiert und lasse einen selbstgebauten skill (der nochmal über einen AWS lambda proxy geleitet wird) mit meiner heimsteuerung sprechen. worum es mir geht, und was in der simulation auch schon funktioniert, ist dass ich in der küche sagen können will: „es ist dunkel wie im bärenarsch“ und dass dann die extra-beleuchtung in der küche angeht.

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apropos extra-beleuchtung. bisher hatten wir in der küche einen leicht funzeligen, aber immer noch 30 watt fressenden halogen-srahler. der ist kürzlich durchgebrannt. also auch hier LED, aber ich wollte es nicht mehr funzelig haben. deshalb habe ich ziemlich lange gesucht um einen wirklich hellen LED-srahler zu finden und hier einen gefunden. mit knapp 700 lumen. nach dem einbau haben wir bemerkt: 700 lumen sind wirklich hell. also richtig. mit zwei klopapierrollen um den strahler liess sich das licht aber gut auf die spüle und die arbeitsfläche fokussieren, ohne die ganze küche in kaltes LED-licht zu hüllen.

bei knapp 700 lumen sieht man die klopapierrollen gar nicht mehr
bei knapp 700 lumen sieht man die klopapierrollen gar nicht mehr
700 lumen LED srahler für GU10 fassungen

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seit ein paar wochen habe ich ein macbook mit touchbar. ich habe eine regelrechte hassliebe zu dem teil entwickelt. ich finde es grossartig jetzt auch am schreibtisch leichten zugang zu emojis zu haben, der fingerabdrucksensor ist klasse und praktisch, in ein paar kontexten zeigen sich nützliche bedienelemente aber hauptsächlich löst der touchbar ungewollte tastendrücke aus. meine art zu tippen scheint zu ausladend für den touchbar zu sein. ich berühre ständig ungewollt irgendwelche funktionen auf dem teil. die grosse schwäche des touchbar ist der erste wortteil: touch. tasten reagieren nicht auf berührung, sondern auf druck. der touchbar reagiert auf berührung, egal ob die berührung mit druck oder ohne druck oder mit einem mikrometer abstand erfolgt.

das ist ein echter bruch, medienbruch ist wahrscheinlich das falsche wort, usability-bruch wahrscheinlich auch. würde der touchbar neben der druckauslösung auch haptisches feedback liefern können (was technisch ja durchaus möglich ist, wie aktuelle telefone von apple es zeigen), wäre der touchbar akzeptabel — oder zumindest kein bedienungshindernis und -ärgernis. die grundsätzliche idee von kontext-sensitiven tasten ist toll, wenn es tasten wären, im wörtlichen sinne von tasten — statt touchen.

in den ersten wochen mit touchbar habe ich ungefähr zwanzig unfertige mails abgeschickt, weil ich immer wieder — ausversehen — die sendetastefläche berührt habe, die direkt neben der escapetastefläche liegt. glücklichetrweise kann man das wegkonfigurieren, ist aber trotzdem scheisse.