wahrnehmungsstörungen

felix schwenzel, , in wirres.net    

ich stand an der tür der überfüllten u-8 als links von mir zwei
eltern mit einem kinderwagen und drei kindern die bahn am
alexanderplatz verliessen. in der ecke aus der die fünf und der
kinderwagen kamen, haben normalerweise nur vier personen ohne
kinderwagen platz. für mich war ohne nachdenken und -gucken klar
dass dort keiner mehr sitzen konnte und begann mich zu setzen.

ich spürte eine hand an meinem hintern und eine leise stimme:
"heeey!". ich hatte mich beinahe auf eine oma gesetzt. wie
peinlich. sie lächelte mich freundlich an, als ich mich
entschuldigte. mir war das ein bisschen unangenehm, es gehört sich
ja schlieslich nicht, sich auf fremde menschen zu setzen.

als ich dann neben der oma wieder in mein buch blickte, fing sie an
wild mit dem kopf zu wackeln. wackeln nicht im sinne von "so ein
arsch, wollte sich auf mich drauf setzten", sondern eher im sinne
von parkinson. ein schütteln das ihr selber unangenehm zu sein
schien.

ich blickte weiter in mein buch und versuchte beim lesen meine
augenwinkel zu verschliessen.