„das parfum“ stinkt

felix schwenzel, , in wirres.net    

ich glaube anke gröner hat in allem was sie über „das parfum“ schreibt recht. ich glaube es deshalb, weil ich ihre kritiken ersten nie bevor ich den film gesehen habe lese und zweitens weil ich mich erstmal mit meinen eigenen worten auskotzen will, bevor ich ihre kritik lese. drittens habe ich vor dem film den ersten absatz ihrer kritik gelesen. dort steht, dass anke gröner findet, dass „das parfum“ von tom tykwer stinke.

ich sage, stinken ist gar kein ausdruck. ich habe schon lange nicht mehr so einen film voller mieser schauspielerei und mieser regie gesehen und mich so gelangweilt. schon die erste einstellung in der man grenouilles nase in einem lichtkegel sieht (und sonst nichts) legt den grundstein für die sülze die in den nächsten 140 minuten (gefühlte 4 stunden) zu betrachten ist: überinszenierter, amateurhafter stuss. wie aus einer teenager phantasie entsprungen kommt diese erste einstellung dahergestolpert. nase? geruch? wie inszeniere ich das? mit licht! einfach nur die nase beleuchten! die logik dahinter: „mach mal licht, ich riech was“. ebenso muss das casting für grenouilles lehrmeister, den parfümeur baldini gelaufen sein: „welcher amerkanische schauspieler hat die grösste nase?“ logisch, weil die nase ja ein riechkolben ist: dustin hoffman.

dann das licht und die maske: der ganze schmutz den der film gerne darstellen möchte wirkt aufgemalt, aufgeschminkt und überbeleuchtet wie in einem c&a werbespot. ausserdem besteht der film zu gefühlten 80 prozent aus extrem zähen zeitlupen, unterlegt mit noch zäherer esoterik-musik aus dem veganer-zubehör-laden. die einzigen schauspieler bei denen nicht die mühe beim spielen sand in die dramaturgie streute waren dustin hoffman und alan rickman. noch schlimmer die statisten, die man ständig in grosser zahl, miserabel geschminkt und teilweise nackt sieht. sie bewegten sich wie im eurythmie anfängerkurs in der antroposophen grundausbildung: teilweise peinlich berührt, leicht verkrampft udn komplett ahnungslos was sie da eigentlich tun.

es war einfach ein qual und sogar im englischen original teilweise ganz übel synkronisiert. dieser film ist so flop, dass sich bernd eichinger sicher bald freiwillig bei den goldenen hirschen bewirbt, um in einem neuen „raubkopierer sind verbrecher“-werbespot als chefankläger aufzutreten. denn so stolz wie der auf diesen schund ist, können nur noch raubkopierer seine ehre retten.

und jetzt les ix anke gröner.