wirnennenesarbeit

felix schwenzel, , in wirres.net    

wir nennen es arbeit

wenn man einen liter milch kauft und eine weile stehen lässt, wird sie schlecht. mir gelingt das sogar mit h-milch. so ist das auch mit texten fürs internet. wenn man sie zu lange lagert, werden sie schlecht. denn eigentlich wollte ich die ultimative lobhuddelei auf dieses buch verfassen. nur so eine lobhuddelei schreibt sich nicht von alleine. ix schob sie also vor mir her, die lobhuddelei und wusste tief im innern, das wird nix. also rotze ich hier einfach ein wenig lobenden schleim ab, ohne doll in die tiefe zu gehen, wie man das im internet ja so gerne macht.

denn dieses buch hat schleim verdient. viel schleim. weil es, ganz kurz gesagt, das was was ich die letzten sechs, sieben jahr tat, zuerst mit einem schlüssigen theoretischen fundament erklärt und danach anhnd praktischen beispielen vertieft. mir erklärt, meinen eltern erklärt, meinen freunden erklärt. nur wenn man es kurz zusammenzufassen versucht beleiben schmierige schlagwörter übrig: digitale bohème, digitales prekariat, generation praktikum, sankt oberholz, laptop, urbane penner. bei oberflächlicher wahrnehmung bleibt fast ein neoliberaler schmutzrand am zeitungsleser zurück, der sich aber meiner meinung in wohlgefallen auflöst, wenn man das buch liest oder die beiden autoren auf einer lesung erlebt.

so genial auch die reduktion auf diese schlagworte marketingtechnisch funktioniert, sie greift zu kurz. das wort „digitale bohème” kann man bereits nach der dritten rezension nicht mehr hören, aber es funktioniert, jeder benutzt es, wie man hört redet selbst hubert burda von nichts anderem mehr. aber es ist ein marketing schlagwort, der zaunpfahl um das buch im gespräch zu halten.

man sollte es einfach lesen und nicht nur darüber lesen. ausserdem ist es das erste buch, in dem ich in der danksagung zweimal vorkomme.

eigentlich wollte ich, dass mein gastautor georg das buch niedermacht und darüber ablästert. leider fand er es auch gut. isses aber auch. wiederhole ich mich?

[das oben gesagte gilt vollumfänglich übrigens auch für diese buch, das ebenso wie das oben genannte ein lesenswertes blog zum buch hat.]