gewagter vergleich

felix schwenzel, , in wirres.net    

Der klassische A-Content ist beispielsweise als hochprofessionelle Filmproduktionen wie die Serie „GZSZ“ oder die Herr der Ringe Trilogie zu verstehen.

ibrahim evsan über die bedeutung von „a-content“ in der medienlandschaft”.

ibrahim evsan sagt dann weiter unten, dass im gegensatz zum „klassischen” der neue „a-content” eher aus der ecke aus einer „semi-professionellen bis professionellen Produktion” käme. irgendwie möchte ich da heftig widersprechen, auch wenn dass was er in dem artikel sonst noch so sagt durchaus auch plausibel ist. aber mir kommt das bemühen einen zusammenhang von neuen sehgewohnheiten (kürzer, schneller, zappiger, selbstbestimmter, wwwiger) oder neuen vertriebswegen (tauschbörsen, bittorrents, streaming via flash, youtube, sevenload, festplattenrekorderzeugs, tivogedöns) mit der art der produktion herstellen zu wollen doch sehr gewagt bis absurd vor. natürlich finden durch breitere vertriebswege plötzlich auch semi-professionelle (oder gar unprofessionelle) produktionen plötzlich ihr publikum, die aufmerksamkeitsverteilung streut sich und die angebotstiefe potenziert sich nahezu.

aber warum sollte das etwas mit den produktionskosten zu tun haben? oder der zahl der mitarbeiter? oder dem ort der produktion? das gzsz nicht auf neuen digitalen medien sendet hat doch nichts mit der produktionsweise zu tun, sondern der phantasielosigkeit der vertriebler zu tun, die einfach noch kein model gefunden haben mit dem sie sich vorstellen könnten geld zu verdienen. amazon produziert übrigens ausschliesslich und „hochprofessionell” für das internet eine show namens fishbowl und die tagesschau würde niemand der bei sinnen ist „semi-professionell” nennen und doch verteilt der NDR die schau als mpeg4 per rss-podcast und nicht nur über wackelige, schrottige, proprietäre streaminglösungen. a-content dem es egal ist wie er verteilt wird, hauptsache er erricht sein publikum. denkt jemand es sei absurd den elektrischen reporter sowohl als kleine und grosse quicktime-datei anzubieten, als wmv, mpg, flash-stream, als podcast und bei youtube und sevenload? wegen mir könnte das ding zusätzlich auch im ard-nachtprogram laufen und in 30 anderen formaten ausgeliefert werden. die vielfalt und qualität der vertriebswege ist wichtig, weil sie dem nutzer optionen bieten und potenziale erschliessen. das hat allerdings nichts mit den inhalten, a-, b- oder c-content oder der qualität zu tun.

natürlich können (bzw. müssen) sich dank neuen übbertragungswegen plötzlich teure produktionen mit billigen produktionen messen, alte formate mit neuen. aber ob sie gesehen werden entscheiden nicht der vertriebsweg, nicht die herstellungskosten, nicht irgendeine industrie, sondern ausschliesslich der zuschauer. findet der zuschauer qualität, macht er den content zu „a-content”. allerdings ist in diesem zusammenhang der begriff der qualität sehr dehnbar. grup tekkan beispielsweise hatten für millionen zuschauer durchaus qualität, auch wenn man diese qualität gemeinhin als „trash” oder spass an der schadenfreude bezeichnet wird.