aufgeschnappt

felix schwenzel, , in wirres.net    

es gibt sie noch, die serviceorientierten menschen: schnorrer schnorrt vor dem balzac inner schönhauser allee bei nem dreher ne zigarette und lässt die zigarette vom dreher drehen, dessen eigene zigarette derweil im aschenbecher wegbrennt. schnorrer bietet geld, dreher lehnt ab.

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ein zeitungsverkäufer kommt mit seinem hund in die ubahn. der zeitungsverkäufer leiert seinen spruch in ubahnzeitungsverkäufersingsang runter, währen der hund langsam mit der zeitung im maul durch den zug läuft und die fahrgäste sehr mitleidig anguckt. fühle mich nachdem ich dem zeitungsverkäufer geld gegeben habe schmutzig, weil ich auf die olle hundemitleidsmasche reingefallen bin. hatte mir eigentlich geschworen das unter allen umständen zu vermeiden.

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ein kampfhundartiger hund mit rotem gummiball im maul sieht irgendwie kindisch aus.

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im kaisers hatte ich die zusammengerollte „clap“ in der linken jackettasche, die ich vorher in der ubahn gelesen hatte (im telefon konnt ich nicht lesen, das war leer, ich hatte kein ladekabel mit im büro und nach zweieinhalb stunden lesen im reeder (andertalb morgens im bett, 20 minuten in und vor der bahn und noch woanders), 6 checkins, andertalb stunden bluetooth-tethering, 16 fotos, 20 minuten telefonieren schaltet sich das telefon pünktlich um 17 uhr ab. 17 stunden nachdem es die letzte steckdose gesehen hatte) und mich beim lesen gefragt hatte, was wohl schrecklicher war, das was christiane zu salm sagte, die art und weise wie das aufgeschrieben war oder dass man überhaupt auf die absurde idee kommt etwas über christiane zu salm zu machen und zu veröffentlichen. zumindest fragte die kassierin als sie die zusammengerollte „clap“ in meiner jackettasche sah, ob ich die „zeitung“ mitgebracht hätte. statt „die kann man nicht klauen, die kost nix“ sagte ich „die kann man nicht kaufen“. ich hätte sie aber, je länger ich drüber nachdenke, wortlos aufs fliessband legen sollen.

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zwei nicht ganz schlanke männer sitzen im prenzlauer berg vor einem büro, auf kleinen camping-hockern. ein kind läuft vorbei, bleibt stehen, stellt sich vor den einen der beiden und sagt ihm „man kann ihre po-ritze sehen!“ dreht sich um und geht weiter.

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wenn „grillwalker“ wirklich laufen, klappern sie wie roboter aus den fünfziger jahren. der grillwalker den ich heute sah, jammerte auch noch wie marvin.