edeka an der fischerinsel

felix schwenzel, , in wirres.net    

edeka an der fischerinsel

der edeka-markt an der fischerinsel ist eine art rentnerzoo. egal ob man morgens, mittags oder nachmittags dorthin geht, im laden stehen stets 30 bis 40 rentner rum. kein scheiss. die stehen dort, ohne sich fortzubewegen. ich bin ziemlich sicher, sie bewegen sich auch irgendwann, aber ich habe das bis heute nicht beobachten können.

soviel ist jedenfalls klar, auch wenn ich es bisher nie sah: die rentner müssen sich bewegen, denn wenn man an die kasse geht sind immer schon 3 bis 4 von ihnen dort. an der kasse entwickeln die rentner einen eigenartigen ehrgeiz: sie wollen immer auf den cent genau bezahlen. das dauert immer eine weile, weil sie schwierigkeiten haben die silber-, kupfer- und messingfarbenen münzen auseinanderzuhalten, die sie in grosser zahl in ihrer geldbörse gesammelt haben.

vor ein paar tagen im edeka habe ich eine rentnerin beobachten können, die das unerhörte wagte, was selbst ich noch nie gewagt habe. die dame wollte mit einem grossen schein zahlen. es war ein fünfziger, allerdings ein fünfzig-mark-schein.

die dame war sehr erstaunt darüber, dass man nicht mehr mit DM bezahlen könnte: „seit wann ist denn die mark nicht mehr gültig? ist das schon länger so?“

sie schien gleichzeitig überrascht und verzweifelt; was sie denn jetzt machen solle? und wie man die mark von diesen euros unterscheiden könne. ob das irgendwo auf diesem schein draufstehe?

die kassiererin blieb relativ stoisch und empfahl der dame den schein im papierkorb zu entsorgen. „aber probiern ses erstnochmal bei der bank.“

ich glaube die dame hat dann ihr schweinemett und die weinbrandpralinen mit einzelnen centstücken bezahlt.