marvel’s agents of S.H.I.E.L.D s03e11 (bouncing back)

felix schwenzel, , in gesehen    

marvel’s agents of S.H.I.E.L.D s03

marvel’s agents of S.H.I.E.L.D haben ein paar monate staffel-pause gemacht und machen nach ein paar minuten „previously on marvel’s agents of S.H.I.E.L.D“ da weiter wo der cliffhanger aufgehört hat. ich fasse jetzt nicht zusammen, um was es in der folge ging, dieses „recappen“ hat alexander matzkeit für 10 folgen der zweiten staffel gemacht und am ende geschrieben:

Die SHIELD-Recaps waren als Test für mich gedacht und ich habe das Gefühl, dass der Test vorbei ist. Ich habe mir bewiesen, dass ich immer noch lieber in großen Bögen als in kleinen Folgen denke, aber einen Zugang auch zu einzelnen Folgen finden kann. Mein Blog soll mir Spaß machen und das Recappen fühlte sich fast von Anfang an immer eher wie eine lästige Pflicht an. Wenn sie dafür wenigstens viele Leser hätten, wäre das auch noch ein Anreiz, aber da die Serie nicht im deutschen Fernsehen läuft, sind die Klickzahlen erschreckend vernachlässigbar.

ich habe alex’ zusammenfassungen immer gerne gelesen, aber auf das recappen, hätte er auch gerne verzichten können. was mich interessiert ist die bewertung, die einschätzung oder hintergründe. die benötigen natürlich manchmal einen inhaltlichen bezug, aber auch nicht immer.

ich werde jetzt hier meine subjektiven eindrücke hinkotzen, schliesslich soll mir das ja spass machen und mir ein bisschen beim reflektieren helfen.

mir hat diese folge spass gemacht und ich mag die serie aus unerfindlichen gründen. zum grossen teil sind die geschichten furtchtbar (und aufwädnig) konstruiert, die dialoge oft wichtigtuerisch, die wissenschaftlichen erklärungen hanebüchen und die kulissen eintöning und billig. aber trotzdem schafft es die serie das alles nicht allzu auffällig werden zu lassen. einer der tricks ist eine unglaublich schnelle erzählgeschwindigkeit. alles wird so dicht erzählt, dass nicht viel zeit zum nachdenken bleibt und man den quatsch, der einem vorgespielt wird, gar nicht kritisch hinterfragen kann — und in der folge auch gar nicht hinterfragen möchte. die geschichten sind ausserdem so komplex konstruiert, mit so vielen referenzen auf vergangenes, bezüge zum marvel-universum und so vielen ebenen an geheimnistuerei und konspiration, dass ich gar keine lust habe das alles zu verstehen und nachzuvollziehen und mich dann einfach zurücklehne und mich unterhalten lasse.

ein bisschen liegt mein gutfinden von marvel’s agents of S.H.I.E.L.D vielleicht auch am eingespielten und gut aufeinander abgestimmten ensemble. teilweise ist die besetzung auch sehr hochkarätig. regelmässig taucht kyle maclachlan in einer nebenrolle auf, ab und zu (bisher zweimal) taucht samuel l. jackson auf und in dieser staffel wird der oberbösewicht von powers boothe dargestellt. dazu kommt eine grosse diversität im ensemble, die ich auch in diesem fall sehr angenehm finde.

in dieser folge versuchten sich die protagonisten wieder an der klärung einiger offenen fragen der hanebüchenen serien-hintergrundstory, die man ohne allzu viele spoiler so zusammenfassen kann: ausserirdische haben vor jahrhunderten oder jahrtausenden dafür gesorgt, dass ein teil der menschheit mit alien-DNA ausgestattet wird und in der folge zu „inhumans“ wird. warum und wie das passiert, warum es gerade „jetzt“ passiert, davon handelten mehr oder weniger die gesamten letzten staffeln. in dieser folge schwabberte die theorie durch die folge, dass die aliens für eine art gleichgewicht zwischen arschloch-inhumans und guten inhumans gesorgt haben. yin und yang und so. das ist, wie gesagt, ganz schöner quark, aber das macht nichts. vor allem auch deshalb, weil die ganze erzählung es schafft nicht in militärische schwarz/weiss-denken abzugleiten — oder überhaupt ins schwarz weisse — sondern immer auf der suche nach dem menschlichen ist. die bösen sind nie ganz böse (ausser manchmal) und wenn doch haben sie gründe. die meisten geschichten rotieren genau um diese fragen: was ist menschlich, wie können die menschen und die inhumans zusammenleben, wie lassen sich die konflikte lösen, wie erkennen wir die wirklich bösen und wie lassen sich die militärische befehlskette und das primat der loyalität mit dem gewissen vereinbaren?

natürlich sind die meisten charaktere überzeichnet dargestellt und stereotypen werden fleissig bedient, aber auch das wird immer ganz gut gekontert — durch humor oder nachdifferenzierung oder drehungen im erzählstrang.

weil marvel’s agents of S.H.I.E.L.D auch nach 54 folgen (fast 40 stunden laufzeit) immer noch unterhaltsam ist und insbesondere dieser midseason-auftakt unterhaltsam war, gebe ich vier punkte.