house of cards s04e07 bis e10

felix schwenzel, , in gesehen    

house of cards s04

in diesen vier folgen geht es vor allem um die ränkespiele der underwoods um die nominierung als demokratisches präsidentschaftskandidatenpaar. mir gefällt der rückfall auf die erzählmuster aus der ersten staffel, in denen frank und claire gemainsam manipulieren, lügen, täuschen und pokern um ein gemeinsames ziel zu erreichen. der ewiglange, beinahe staffellange exkurs über das auseinanderleben der beiden, war erzählerisch sicher wichtig, zerstörte allerdings das beste narrativ der serie: zwei arschlöcher die an einem strang ziehen, sind erfolgreicher als zwei, die an verschiedenen strängen ziehen. ausserdem macht es definitiv mehr spass, das intrigenspinnen in dieser konstellation zu betrachten. kann auch sein, dass sich diese serie wirklich besonders gut zum binge-watchen eignet und house of cards seine qualitäten genau dann entfaltet, wenn man mehrere folgen hintereinander ansieht und die kritische haltung während des hintereinander wegsehens auf einen minimalwert abrutscht.

so oder so: mir gefällt das (wieder) wirklich gut, was da erzählt wird, wie es erzählt wird und wie das alles gespielt und inszeniert wird. ich bilde mir auch ein, dass sich die serie prima für politische bildung eignet, gar nicht mal so sehr weil sie die realität abbildet (tut sie ja nicht), sondern weil sie zeitlos politische mechanismen zeigt und im besten fall eine kritische haltung und besseres verständnis gegenüber politik und meinungsbildungsprozessen fördert. vor allem zeigt die serie, wie schwierig (politische) verschwörungen sind, verschwörungen und manipulationen funktionieren eben nicht immer und benötigen ständiges nachbessern, umsteuern und eine gewisse hemmungslosigkiet. ständig kommen doug oder der pressesprecher zu underwood und sagen ihren standardsatz auf: „we have an issue, sir!“

immer wieder müssen die underwoods ihre verschwörungsstrategien umplanen und improvisieren, hinter jeder ecke lauern gegner, mit denen die underwoods auf die eine (zerstören) oder andere (auf die eigene seite ziehen) art umgehen müssen.

ganz besonders gut hat mir die szene gefallen, in der frank underwood gegenüber seiner aussenministerin kurz die wahrheit rauslässt; ja, dass was lucas goodwin in seinen notizen aufschrieb, stimmt alles, er, frank underwood, habe peter russo und zoe barnes umgebracht, das sei alles wahr und niemand würde es jemals glauben, so gut seien sie, die underwoods, dass sie damit durchkämen. kurz danach deklariert er das natürlich als witz, aber es verfehlt nicht seine wirkung und intimidiert die aussenministerin wieder auf linie.

vier punkte für alle vier folgen.