moskau 4/5 — metro

felix schwenzel, , in artikel    

u-bahnhof in moskau

das angenehme an unserer moskau-reise war, dass wir einen reiseführer dabei hatten, der sich in moskau auskannte und sich die mühe gemacht hat, uns in der kurzen zeit unseres aufenthalts möglichst viele highlights der stadt zu zeigen. eins der grossen hightlights der stadt ist die moskauer u-bahn, umgangssprachlich auch metro (метро) genannt. den grossteil eines tages haben wir tatsächlich damit verbracht, möglichst viele der beeindruckenden ubahnhöfe abzufahren.

was mir als erstes auffiel, waren die teilweise irre langen rolltreppen. der wikipedia entnehme ich, dass die moskauer metro „zu den U-Bahn-Systemen mit den tiefsten Tunneln und Bahnhöfen der Welt“ gehöre. auch bemerkenswert, am fuss jeder rolltreppe sitzt eine uniformierte aufsichtsperson, die recht und ordnung im auge behalten soll und wahrscheinlich für ein sicherheitsgefühl sorgen soll. was in moskau, wie in allen grossstädten der welt — ausser deutschen — klappt: alle stehen rechts und halten die linke seite frei, für eilige mitmenschen. warum das überall auf der welt klappt, nur in deutschland nicht, ist eine frage, die wahrscheinlich immer unbeantwortet bleiben wird.

rolltreppe
rolltreppe

an den rolltreppendecken hing früher massenhaft werbung, als wir in moskau waren, war die moskauer metro zu 100% werbefrei. weder in den bahnhöfen, noch den zügen hing auch nur der hauch von werbung, mit einer ausnahme: werbung für das metro-eigene wlan. loggte man sich in das wlan ein, konnte man hingegen werbung ansehen. man musste das sogar. ansonsten: nichts.

dostoyevskaya-bahnhof
ein (offensichtlich) etwas modernerer bahnhof: der dostoyevskaya-bahnhof von 2010
mendeleyevskaya-bahnhof
der mendeleyevskaya-bahnhof von 1988
kiyevskaya-bahnhof
kiyevskaya-bahnhof von 1953

der kiyevskaya-bahnhof hat die „völkerfreundschaft“ zwischen der ukarine und russland zum thema. die decken sind voll mit farbenprächtigen, offensichtlich kürzlich restaurierten bildern.

bild im kiyevskaya-bahnhof
bild im kiyevskaya-bahnhof
bild im kiyevskaya-bahnhof

am ende der halle zwischen den bahnsteigen, ist ei sehr grosses mosaik angebracht, das (laut wikipedia) das 300 jährige jubiläum der wiedervereinigung der ukraine und russland feiert.

mosaik im kiyevskaya-bahnhof
mosaik im kiyevskaya-bahnhof
park pobedy-bahnhof
park pobedy-bahnhof, 2003 eröffnet
matrosenrelief im taganskaya-bahnhof
matrosenrelief im taganskaya-bahnhof (könnte von jean paul gaultier sein, ist aber von 1950)

sehr schön auch die bronze-figuren von matvey manizer auf dem ploshchad revolyutsii-bahnhof. laut wikipedia ist das einer berühmtesten moskauer u-bahnhöfe und wurde 1953 eröffnet. die skulpturen zeigen „sowjetbürger“ in heldenhaften posen, ingenieure, bergleute, soldaten mit hunden, soldaten ohne hunde und männer die aussehen wie partisanen. besonders auffällig ist jedoch die beliebtheit der hunde bei den moskauern. deren schnauzen sind abgewetzt blank, weil viele moskauer offensichtlich glauben, dass die berührung der hunde-skulpturen glück bringe. tatsächlich kann man die moskauer in diesem bahnhof dabei beobachten, wie sie geschäftig und eilig an den skulpturen vorbeigehen, die hunde im vorbeigehen aber geistesabwesend berühren.

bronze-skulptur im ploshchad-revolyutsii-bahnhof
bronze-skulptur im ploshchad-revolyutsii-bahnhof
bronze-skulptur im ploshchad-revolyutsii-bahnhof
bronze-skulptur im ploshchad-revolyutsii-bahnhof
bronze-skulptur im ploshchad-revolyutsii-bahnhof

die glasmalereien im novoslobodskaya-bahnhof sind auch ganz wunderbar und sollen „sowjetbürger“ verherrlichen.

glasmalerei im novoslobodskaya-bahnhof
glasmalerei im novoslobodskaya-bahnhof
glasmalerei im novoslobodskaya-bahnhof
glasmalerei im novoslobodskaya-bahnhof

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liniennetzplan der moskauer metro (2015)
liniennetzplan der moskauer metro (2015) sameboat cc by-sa 3.0/wikipedia