links vom 17.12.2018
felix schwenzel, , in wirres.net
krebsonsecurity.com: What the Marriott Breach Says About Security #
Assume you are compromised.
der umgang mit daten, egal ob sie einem von anderen anvertraut wurden oder ob es die eignen daten sind, sollte stets dem prinzip folgen das schlimmste anzunehmen. das ist meine verbilligte interpretation von brian krebs lesenswerten blogpost (via schneier.com). den ganzen text zu lesen lohnt sich (natürlich) noch zwei, drei ticken mehr, als meinen kommentar dazu zu lesen.
ich schreibe meine emails übrigens wie blogposts: ich gehe davon aus, dass email nicht sicher ist und schreibe deshalb in emails nur sachen, die zur not auch öffentlich werden können. bei ende zu ende verschlüsselter kommunikation bin ich etwas nachlässiger.
ansonsten verhält es sich mit der IT-sicherheitstechnik ganz ähnlich wie mit der gesundheit. gesunde ernährung, bewegung (security patches) allein reichen nicht. solange man nicht regelmässig zu vorsorge-untersuchungen geht (intrusion detection, monitoring) und eine gute gesundheitsversicherung für den fall einer krankheit (security-breach) hat, bringt auch der gesündeste lebensstil nichts:
failing to respond quickly when an adversary gains an initial foothold is like allowing a tiny cancer cell to metastasize into a much bigger illness that — left undetected for days, months or years — can cost the entire organism dearly.
für sich selbst sollte man immer vom schlimmsten ausgehen. wenn ich weiss, dass ein teil meiner passworte so oder so in die hände von dieben gelangt, ist es logisch für jeden login ein eigenes passwort zu nutzen, 2-faktor-authentiffizierung zu nutzen und besonders wichtige zugänge ganz besonders sorgfältig zu verrammeln.
wenn ich davon ausgehe, dass eine geöffnete flasche irgendwann zwangsläufig umfällt, stelle ich sie halt immer geschlossen hin oder gehe doppelt sicher, dass sie nicht umfällt.
ansonsten lautet das zauberwort natürlich immer auch: datensparsamkeit.
buzzfeednews.com: Ammon Bundy Leaves Militia Movement After Criticizing Trump On Immigration Policy #
ammon bundy? nie gehört den namen. andererseits, von der „standoff“ bewegung in nevada und oregon hatte ich dann schon mal gehört. bundys familie, erzkonservative waffennarren, milizionäre, obama- und regierungsverächter, sind in den letzten jahren dadurch bekannt geworden, dass sie sich mit waffengewalt gegen behördenanweisungen wehrten. sie haben einen bunten gemischt-braunen haufen anhänger um sich gescharrt, der bundy jetzt aber offenbar einen ticken zu braun und hasserfüllt wurde, so dass er sich genötigt fühlte sich zu distanzieren.
man sieht hier jedenfalls ganz gut, wo die linien im rechten spektrum verlaufen: die bereitschaft zur waffengewalt muss nicht zwangsläufig bedeuten, fremde oder einwanderer abzulehnen oder sie pauschal aus dem land raushalten und rauswerfen zu wollen. oder anders gesagt: bundy ist schon extrem durchgeknallt konservativ, aber bundys kombination aus extremen wertekonservatismus und mormonischem glauben zeigt, dass menschlichkeit, mitgefühl mit leidenden, verfolgten oder geflüchteten durchaus vereinbar sind mit rückwärtsgewandtheit. bei deutschen konservativen scheint diese erkenntnis noch nicht angekommen zu sein. hier scheint zum konservieren, zum „christlich, sozialen“ automatisch auch das aufwiegeln gegen unterpriviligierte, arme, benachteiligte und fremde zu gehören.
andererseits können wir wahrscheinlich auch froh sein, dass der radikale konservatismus und militantismus der standoffs sich hier noch nicht allzu sehr in die gehirne der europäischen konservativen gefressen hat.
robert-habeck.de: Die Stunde der mutigen Karnickels #
ich möchte mich der empfehlung von creezy anschliessen:
Ich [möchte] Euch den Text von Robert Habeck dringend empfehlen. Er macht sich – wie selten ein Grünen-Politiker zuvor – ausgiebig und hartnäckig Gedanken über die künftige Arbeitswelt in diesem Land und auf der Welt. Was eines der vorrangigen Themen neben dem Klimaschutz nun eimal ist. Um so erschreckend, dass hierzu von den Regierungsparteien so schrecklich wenig kommt. „Die Stunde des mutigen Karnickels. (Wie wir die digitale Arbeitswelt gestalten können.)” Sehr lesenswert!
aber nicht ohne noch mindestens einen absatz zu zitieren:
Wie weitreichend die Schritte sind, sollte durch die Analyse der Wirklichkeit gesteuert werden. Die Zeit, von alles bestimmenden Masterplänen, ist jedenfalls vorbei. Politik muss schneller und experimentierfreudiger werden, will sie mit einer schneller werdenden und experimentierfreudigen Wirklichkeit Schritt halten. Wir brauchen dafür Module des Wandels, die wir jeweils benutzen oder nicht benutzen können.
brandeins.de: Werkstattbericht #
noch ein text von creezy empfohlen, über die leicht verfahrene situation von behindertenwerkstätten. deren finanzierung und förderung begünstigt eine eigendynamik die, ich sag mal so, nicht für alle beteiligten optimal ist. das alles wird, wie immer in der brandeins, wunderbar differenziert, aber nicht trocken aufgeschlüsselt und lässt einen dann doch leicht irritiert und frustriert zurück. eins bleibt, wie nach dem lesen des texts von robert habeck jedoch auf der zunge liegen: die arbeitsmarktpolitik muss dringend dynamischer werden.
spiegel.de: Baden-Württemberg: Landtagspräsidentin Muhterem Aras trotzt der AfD #
Endlich schließen sich mal die Reihen der demokratischen Parteien. Sie wehren sich gegen die Rechtspopulisten, über alle Parteidifferenzen hinweg: Die AfD provoziert, die FDP verteidigt die SPD, eine Grüne schmeißt einen Störenfried aus dem Saal und die CDU applaudiert.