eigentlich lasse ich frida gerne an der schleppleine frei vor mir laufen — solange sie nicht weiter vorläuft als die schleppleine lang ist. zuhause, auf gewohnten wegen, klappt das super. auf geteerten wegen, bzw. auf wegen auf denen auch fahrräder unterwegs sind muss sie einen ein-meter-radius einhalten. das üben wir in berlin über kilometer hinweg — und das klappt so gut, dass sie milerweile sogar den abstand reduziert, also zu mir kommt, wenn sie radfahrer kommen sieht.

(bilder zu diesem text auf instagram)

im urlaub klappt das nicht so gut, bzw. nicht auf dauer. da wird ihr vorauskundschaften, ihre prüfung des unbekannten was hinter jeder ecke, jeder erhöhung stecken könnte so einnehmend, dass sie uns an der leine schnell mal vergisst — obwohl es ihr ehrgeiz ist unser dreier-rudel stets beisammen zu halten..

glücklicherweise kann frida ihre modi ganz gut umschalten. wenn wir ihr signalisieren dass sie jetzt auf beinhöhe bleiben soll, macht sie das auch, wenn man aufpasst und kleine intentionen vorzupreschen mit winzigen leinensignalen quittiert. neben einem reagiert frida allerhöchstsensibel auf jedes noch so kleine leinensignal. mir ist jetzt auch aufgefallen warum: sie denkt, wenn ich neben ihr gehe, dass jedes leinensignal von mir kommt, quasi meine hand ist. ab einem abstand von einem meter werden die leinensignale immer ignorierbarer. sie kommen noch an, wenn sie stärker sind, aber ich glaube sie nimmt signale auf abstand eher als anonym, naturgegeben wahr — sie verbindet sie nicht mehr unmittelbar mit mir.

jedenfalls scheint es frida leicht zu fallen sich zurück zu nehmen, wenn wir ihr das signalisieren, und neben oder zwischen uns zu laufen. das klappt dann auch über kilometer hinweg, ohne weitere korrekturen. ich glaube einerseits ist das ziemlich anstrengend für sie, weil sie sehr auf uns achtet, aber weiterhin auch noch auf die neue umgebung achtet. andererseits überlässt sie uns dann auch alle entscheidungen, sie nimmt sich also nicht nur zurück, sondern ordnet sich, zumindest was das auskundschaften, bewerten, entscheiden angeht, völlig unter.

heute haben wir eine neue variante ausprobiert, weil die wege auf denen wir unterwegs waren zu eng waren um nebeneinander zu gehen, nicht nur zu dritt nebeneinander, sondern auch hund neben mensch. frida akzeptiert auf engen wegen (wenn es für sie sinn ergibt) auch sehr schön das kommando „hinten“. aber auf den engen felswegen heute wollte ich sie gerne im blick haben. also lautete die neue regel heute: katia läuft vor, frida darf sie nicht überholen, ich folge am ende. auch das hat erstaunlich gut geklappt. man merkte sie wäre gerne vorgelaufen, aber man merkte auch, dass sie die gesetzte grenze akzeptierte. gelegentlich waren leichte korrekturen nötig, aber insgesamt war das ein sehr entspanntes spazierengehen, auch auf breiteren wegen.