petri heil

felix schwenzel, , in wirres.net    

notiz an mich selbst: witzigkeit kann wehtun. sehr.

laut tagesspiegel wurde ein 27jähriger der auf „sieg heil“ rufe zweier arschlöcher mit „petri heil“ antwortete übel zugerichtet. furchtbare geschichte, besonders traurig finde ich aber das der arme kerl für so einen klasse witz so leiden muss.

ich kann mich an einen ähnlichen zwischenfall erinnern bei dem ich zum glück eine auto-seitenscheibe zwischen mir und dem humor-resistenten arschloch hatte. in stuttgart fuhr ich vor einigen jahren mit meinem kumpel peter am steuer durch die nacht. eine laue sommernacht. fenster offen. an einer strassenecke standen 4 oder 5 proleten rum und schrieen sich gegenseitig an. wie immer bei proleten, ohne ersichtlichen grund. ich nahm die brüllerei zum anlass meine fähigkeiten als stimmen-imitator zu üben und zugleich in der praxis anzuwenden; ich schrie wirres zeug aus dem seitenfenster, ohne worte, aber den tonfall und die intonation der proleten aufs beste imitierend.

damit zog ich die aufmerksamkeit der proleten auf mich. sie verstummten. ich drehte noch ein bisschen auf: „ALKAZBRA! BLAHRABURI! KAROTITHEK! ...“ rief ich im vorbeifahren. als die proleten aus meinem sichtfeld verschwanden (wir waren ja in einem fahrenden auto) lehnte ich mich zufrieden zurück. kumpel peter merkte kurz darauf an, dass er im rückspiegel sähe, dass 4 oder 5 proleten hinter dem auto herliefen. ich drehte mich um und konnte seine beobachtung bestätigen und nahm das zum anlass das seitenfenster heraufzuschrauben, einerseits als allgemeine sicherheitsvorkehrung, andererseits, weil wir uns einer roten ampel näherten.

an der roten ampel an der der sehr pflichtbewusste peter trotz der 4 bis 5 köpfigen heranziehenden gefahr ordnungsgemäss hielt, holten uns die proleten ein. ihr wortführer begann sogleich das seitenfenster hinter dem ich sass kung-fu-mässig mit dem fuss zu bearbeiten. ich kurbelte das fenster ein ganz kleines stück herunter um ihn freundlich zu fragen ob ich ihm helfen könne. er antwortete mit seiner erstaunlich kleinen faust die er durch den sehr kleinen fensterspalt in mein gesicht manövrierte. ganz dumm war er auch nicht, denn als ich das fenster wieder hochkurbelte hatte er seine faust auch schon wieder draussen, so dass ich sie nicht einklemmen konnte.

peter entschloss sich die rote ampel zu ignorieren und loszufahren, da der fäustling wieder begann das seitenfenster mit dem fuss zu bearbeiten. wir haben dann noch irgendwo ein bierchen getrunken.