just a geek

felix schwenzel, , in gelesen    

just a geek

vor einer kleinen weile habe ich mal wieder einen wunsch von meiner wunschliste erfüllt bekommen: just a geek von wil wheaton [tnx volker!]. ich wollte erst etwas dazu schreiben, wenn ich es ganz durch habe. mir fehlen noch ein paar seiten, aber was solls. ein paar zeilen kann ich schon jetzt dazu schreiben.

anke hatte vor ein paar wochen mal einen link auf eine salon-story über promi-blogs. herr wheaton ist dabei ganz gut weggekommen, zu recht wie anke meinte. meine ix auch.

[…] and, most fascinating -- and most readable -- of all, a blog from an actor whom few of us have thought much about in recent years but who has become a kind of touchstone for many people in the readersphere who are simply attempting to do what they want to do with their lives and finding it more difficult than they ever imagined (Wil Wheaton, who appeared in \"Stand by Me\" as a child actor and in \"Star Trek: The Next Generation\" as a teenager, and then seemingly dropped off the Earth\'s surface).

was herr wheaton so bloggt und in seinem buch schreibt (das zum grossen teil aus blogeinträgen besteht) besticht in erste linie durch seine entwaffnende ehrlichkeit, authentizität nennt man das ja heutzutage. er schreibt wirklich brutal ehrlich und das aus einer welt zu der wir meist nur durch die öde klatschpresse zugang haben, aus hollywood. nun ist der erfolg von whil wheaton als schauspieler nicht besonders dolle, so dass man über den frustrierenden alltag von schiefgelaufenen vorsprechproben, enttäuschten hoffnungen und unbezahlten rechnungen lesen kann. direkt aus dem herzen hollywoods, quasi. einen grossen teil des buches nehmen wil wheatons probleme mit seiner star-trek „kinderstar“ rolle als wesley crusher ein, seinem ausstieg und seinen zweifeln ob das damals eine richtige entscheidung gewesen sein mag.

viel egozentrum, introspektion und profilierung, die leider manchmal zur weinerlichkeit und pathetik tendiert. trotzdem ganz lesenswert, unter anderem wegen dem duft der grossen weiten hollywoodwelt und der tatsache das wir nunmal alle gerne gaffen. überhaupt ist das meiner meinung nach ein ganz wichtiger aspekt der das mit dem blogdings in zukunft noch schwer interessant werden lässt: durch bloggeraugen, also insideraugen in welten schauen die uns sonst verschlossen bleiben. wenn das so ehrlich und unprätentiös geschieht wie bei wil wheaton oder dem dem shopblogger, dann wirds gelesen.

interessant (und das ist das eigentlich thema des buches) zu sehen, wie sich wil wheaton von seiner star-trek vergangenheit emanzipiert, indem er sich selbst neu definiert — durchs bloggen, durchs schreiben. das macht er, wie gesagt, ganz amüsant, ganz nett und sehr ehrlich, nur leider nicht besonders gut. für einen schauspieler vielleicht ganz gut, aber ohne seine star-trek-prominenz hätte er es wohl nicht geschafft durch seine schreibe so populär zu werden.

trotzdem, kann man lesen, als blog kostets ja auch nix.

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