für mich bei dir

felix schwenzel, , in wirres.net    

kerleone hat auf der blogmich ein heftchen mit kurzgeschichten von sich verteilt. ein kleines blaues heftchen mit dem titel „für mich bei dir“:

zwölf kurze texte über einige sonderlinge.
zur einsortierung in die gleiche schublade gedacht, in die du mich einsortierst.
damit ich ein wenig gesellschaft habe, bei dir, in deiner schublade.

ich habe das heftchen jetzt längere zeit in meinem jacket umhergetragen, bis ich mich daran erinnerte und es wieder rauszog, vorgestern in der ubahn.

die geschichten sind kurz und sehr lesbar. ich habe sie in einem zustand emotionaler schwäche gelesen, morgens um halb sechs in der ubahn, auf dem weg nachhause, nach einer durchgemachten nacht im büro. diese zeit und die bahn sind bestens geeignet um geschichten zu lesen. trotz der müdigkeit war ich hellwach, war begeistert von dem bild des lebens in „ukw-leben“ die eine wunderbare parallele zeichnete: das leben sei eine art frequenzband auf dem radio, man suche nach dem richtigen sender. solange man keinen sender habe, rauscht es schmerzhaft, man haste zur deshalb nächsten station bei der man immer wieder hoffte, dass sie endlich das richtige lied spiele. aber nach einigen takten erkenne man albekanntes, verhasstes, unerträgliches und drehe deshalb weiter am knopf um sich wieder in das rauschen zu stürzen, auch wenn es wehtäte. bei herrn talwek, der sich verpupppen wollte, schlief ich dann doch ein, wachte aber zum glück an der schönhauser allee wieder auf.

schönes büchlein, kann man sicher auch ausgeschlafen lesen (fragt kerleone ob ihr auch eins bekommt, er hat glaube ich noch welche).

[apropos in der bahn lesen: ich habe immer wieder die schweizer um ihr „generalabonement“ für die bahn bewundert (quasi bahncard 100), mit der man sich in eienn zug nach irgendwo setzen konnte, am besten in den speisewagen, in irgendwo in die gegenrichtung umsteigen und weiterlesen. in bewegung leist man glaube ich am besten.]