diederichsen ist ziemlich zäh

felix schwenzel, , in wirres.net    

diedrich diederichsen (symbolbild)
diedrich diederichsen (symbolbild)

Die Qualität dieser Art von Pop ist verloren gegangen, weil sie keinen Platz mehr in der Welt hat, nichts Interessantes mehr produziert. Lakonie, Witz, Tempo usw. sind heute überall zu finden und gelten in der Unterhaltung als die Kriterien schlechthin. Dagegen nehme ich mir heraus, langsam und zäh zu sein. Ich ziehe die langen Texte vor. 30000 bis 60000 Zeichen über psychedelische Literatur oder die Gruppe SPUR oder queeres Theater.

diedrich diederichsen in der netzeitung.

ich habe bestimmt 10 oder 20 texte von diederichsen angefangen zu lesen und keinen einzigen je zuende gelesen. er war schon immer langsam und zäh. und sperrig. er nimmt sich heraus von seinen lesern einiges abzuverlangen. geduld, bildung, vokabular und die fähigkeit zähe, kilometerlange sätze zu vertstehen. ich kann dieses zähe intellektuellen gesülze nicht ertragen und kann mir deshalb auch nicht direkt eine meinung zu diederichsen bilden. deshalb enthalte ich mich einer meinung über ihn oder benutze sekundär-meinungen. eine dieser sekundärmeinungen die ich gerne akzeptiere ist die von markus merz, dem leiter der merz-akademie in stuttgart, den ich sehr schätze. er hält diederichsen für einen der klügsten menschen die er kenne. er kennt auch mich, also ist diederichsen offenbar klüger als ich. diederichsen ist dozent an der merz-akademie in stuttgart. das allerdings war ich auch schon einmal für ein semester. und nochetwas haben wir gemeinsam; auch ich versuche eine art präselektion meiner leser vorzunehmen. wer die worte „ficken“, „fotze“, „kotze“ oder „scheisse“ nicht lesen mag soll in seiner reinlichen welt bleiben und davon ablassen mich zu lesen. nur eins noch. wer mich nicht liest oder lesen mag, sollte mich nicht für doof oder zäh, langsam und langweilig halten.

[bild hier geklaut]