ich hab ja nichts

felix schwenzel, , in wirres.net    

ich hab ja nichts. so wollte ich diesen artikel anfangen. keinen kühlschrank, kein dsl, keinen drucker, keinen ordentlichen dosenöffner, kein bett (nur ne matraze auf dem boden), keine kaffeemaschine, keinen fernseher. aber das stimmt ja alles nur eingeschränkt, denn wenn ich am wochenende zur beifahrerin fahre habe ich immer mehr. ich schenk ihr einfach die dinge die ich bisher nicht hatte, eigentlich nicht brauche, aber die ich toll finde. einen kühlschrank und nen fernseher hatte sie glücklicherweise schon als wir uns kennenlernten. geschenkt hab ich ihr aber einen entsafter (ups), ne nespresso maschine, nen dosenöffner der die dosen so öffnet, dass man sich nicht die finger abschneidet und jetzt nen drucker mit scanner drin.

und da muss ich ein bisschen aushohlen. meien ersten erfahrungen mit scannern waren furchteinflössend. noch vor knapp 10 jahren schloss man scanner mit einem scsi-kabel an. die treiber waren desaströs, der anschluss fehleranfällig, das phänomen nannte man damals „scsi-vodoo“. schloss man ein gerät via scsi an, musste man den rechner neu booten und sich darauf gefasst machen komische fehlermeldungen oder mysteriöse abstürze zu erleben, egal ob man alle ids richtig wählte oder den anschluss „terminierte“. das mit dem drucken ging damals schon recht unkompliziert. wenn man genug geld hatte kaufte man sich einen netzwerkfähigen drucker, auf dem dann alle ans lokale netzwerk angeschlossenen drucken konnten. die netzwerfähigkeit konnte man damals bei manchen druckern nachrüsten, ich glaube so eine netzwerkkarte für einen laserdrucker kostete so um die 500 mark oder mehr.

mit der erfindung von usb sollte alles einfacher werden: einstöpseln, treiber automatisch laden, fertig. so war das in der theorie. trotzdem, scannen war immer noch kein vergnügen. die treiber für exotische systeme waren meist schrottig, es gab, wenn der treiber funktionierte, immer ungefähr 2000 einstellungsmöglichkeiten und man musste kabel umstöpseln und oft auch trotz usb neu starten, damit der scanner funktionierte.

am samstag haben wir für 109 euro eine tintenstrahl-drucker und scanner-kombi gekauft. das sensationelle: für die 109 euro ist auch ein netzwerkanschluss dabei. heute noch kosten solche druckserver mit denen man aus usb-druckern einen netzwerkfähigen drucker machen kann so um die 100 euro. die drucker-kombi hatte ich innerhalb von 10 minuten aufgebaut, mit dem netzwerk verbunden und fertig war die sosse. über den webbrowser konnte ich den drucker sofort ansprechen, ihm einen namen geben und scannen! über den browser! dass der drucker auch noch sauber, schnell und leise druckt, alles ohne weitere kabel vom wlan-fähigen laptop, mit installierten treibern auch mit zehntausend einstellbaren optionen (kabellos!) deluxe scannt und vor allem auch ohne computer kopiert lässt einen angesichts des anschaffungspreises von 109 euro fast vergessen, dass die druckpatronen mit fieser drm-mässiger elektronik vor nachfüllaktionen geschützt sind, dass der drucker ständig versucht nach hause zu telefonieren und einen zwingt teures originalmaterial zu kaufen.

ehrlichgeagt bin ich völlig hin und weg über dieses kombinations-schnäppchen; so hin und weg, dass ich für den hersteller fast werbung machen würde, hätte ich mir nicht vor langer zeit geschworen, für hp nie ein gutes wort einzulegen.