nah bei den menschen?

felix schwenzel, , in wirres.net    

am samstag auf dem SPD-parteitag nahm fast jeder der sich zu wort meldete kurt becks worte von der neuen nähe der SPD zu den menschen auf, um sie aus der eigenen perspektive zu beleuchten.

peter conradi nahm die worte zum beispiel auf, indem er (ziemlich überzeugend) sagte, die menschen wollten keine privatisierte bahn. er selbst sei in diesem aspekt näher bei dem menschen. sie wollten auch keine stimmlose volksaktie. er wisse das. andere sahen das anders und meinten die menschen wollten was ganz anderes.

das zeigt ein dilema: wie kann man nah bei den menschen sein, wenn man vor lauter nebenjobs, ämtern und posten kaum noch zeit hat selber mensch zu sein? wenn man nicht von menschen, sondern speichelleckern und ehrgeizlingen umgeben ist?

die lösung ist klar: vorratsdatenspeicherung, online-durchsuchung, schwächung (oder aufhebung) des fernmeldegeheimnisses, stärkung der geheimdienste. dann kann man ganz nah bei den menschen sein, ohne sich die füsse schmutzig zu machen. alles wichtige, alles was die menschen bewegt wird einem zugetragen. das hat schonmal einer gemacht, aus purer liebe. und jetzt will es beck auch machen. den menschen ganz nahe kommen.

wer zugriff auf meine kommunikation oder festplatte bekommt, ist mir ganz nah. aber will ich das? will ich wenn ich mal was falsche sage (gentrifizierung), als angehöriger einer terroristischen vereinigung unter vollzeitbeobachtung stehen?

ich rufe laut: SPD, geh weg, halt abstand. du und deine kumpels kommen mir zu nah.