next08

felix schwenzel, , in wirres.net    

die next-konferenz dieses jahr sei hervorragend organisiert sagten mir eben ein paar besucher. darin schwingt mit, dass sie die letzten beide jahre nicht so gut organisiert gewesen sei. tatsache ist, ich habe bisher jedes jahr am eingang der next-konferenz in einer DDR-artigen schlange stehen müssen, war sonst aber stets zufrieden. bis jetzt habe ich allerdings niemanden getroffen der gesagt hätte, eine der keynotes oder eines der panels hätte ihn umgehauen oder etwas substanziell neues erfahren. trotzdem sind die panels solide: ein paar grosse namen, ein paar themen die sogar zum diesjährigen motto „get realtime“ passen und ein paar themen schaffen es sogar die leute in grossen mengen vom buffet wegzuholen. schade nur, dass die leute dann die veranstaltungsräume in denen die panels stattfinden zum smalltalk statt zum schnauze halten nutzen. keine ahnung ob das eher was mit web2.0 oder business-induziertem kackbratzentum zu tun hat, tatsache ist, die leute quatschen die ganze zeit hemmungslos rum.

als werner vogels von amazon während seiner präsentation den unmut des zuhörenden teils des publikums aufgriff und den vor sich hinquatschenden pappnasen ein kurzes, bündiges, aber sehr lautes „can everybody shut up please?“ entgegenrief half das gerade mal für 3 minuten. danach ging das gequatsche wieder los.

was mich auch wundert ist die völlige unkenntniss von deppen-scheppers-law: jedes auf dem boden stehende glasbehältnis wird mindestens einmal, meist aber dreimal getreten und scheppert dann laut. ich glaube es hat etwas mit grössenwahn zu tun. menschen stellen flaschen oder gläser neben sich auf den fussboden weil sie der festen überzeugung sind sich die stelle an der sie das glas oder die flasche abgelegt haben merken können. können sie aber nicht und treten es nach mindestens 20 minuten eigenfüssig um.

inhaltlich habe ich bis jetzt nichts viel neues oder euphoriesierendes mitgenommen. ok, ich habe den googles android-emulator in aktion gesehen, bekomme langsam angst vor google, weil ich mich frage wie lange das noch so weitergehen kann, dass so ein laden ständig strategisch so brilliante entscheidungen treffen kann, bzw. warum das was google macht eigentlich niemand anders macht oder machen kann.

auch auf der seite der unternehmen gibt es nicht viel neues. wenn sie mit jahrelanger verspätung den schuss hören und anfangen auf benutzer und kunden hören zu wollen oder es zumindest mal versuchen, gehen sie nicht unbefangen oder offen auf das neue zu, sondern sitzen bewegungslos, mit vollgeschissenen hosen, in ihren chefsesseln. deutsche unternehmer, so bekommt man den eindruck wenn sie mal den mund auf machen, sind kontrollfreaks. weder dem markt, noch dem kunden, noch der eigenen courage vertraut man. immerhin sind die anzüge teilweise ganz schick.

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sascha lobos tasche
sascha lobo hat zwar den „dünnsten“ laptop der welt, aber dafür auch die dickste tasche der welt.

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holger schmidt
holger schmidt von der faz versucht peter glaser nachzumachen, leider nur in sachen körperhaltung und nicht im schreibstil.

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katharina borchert ohne beine
katharina borchert hat auf der next08 ihre beine verloren. wer sie findet soll sie bitte am „trouble counter“ abgeben.

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interessant: um anonym zu bleiben geben manche teilnehmer auf der next ihren vollen namen, statt ihres pseudonyms an.

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toralf feuchtenhofer. ein name den ich mir aus keinem grund gemerkt habe.

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als mario sixtus ein panel vorzeitig verliess, winkten ihm alle teilnehmer auf dem podium zum abschied.

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mario sixtus macht bald was neues, sascha lobo sowieso, plazes auch. nico lumma auch irgendwie. ix sollte auch mal was neues machen.

[nachtrag 16.05.2007]
fotos von der next08 gibts bei flickr, sebastian keil hat genau wie holger schmidt zustimmenswertes geschrieben und sven dietrich hat fleissig links gesammelt. mehr bei technorati oder rivva. mehr zu #next08.