„lassen sie seriöse Journalisten in Ruhe“

felix schwenzel, , in wirres.net    

marco dettweiler schreibt peter glaser:

P.S: Bloggen sie ruhig weiter, aber lassen sie seriöse Journalisten in Ruhe. Danke!

(sehr lesenswerter email-austausch mit anschliessender petzerei und selbstdemonatge.)

ich empfehle der redaktion der FAZ schleunigst folgende Domain zu reservieren: FAZ.ke — ich finde das klingt mehr nach seriösem journalismus als FAZ.net.

[nachtrag 19:13h]
erstaunlich was sich über den peter glaser-artikel für sichtweisen sammeln und in welcher heftigkeit. überrascht mich tatsächlich. die eindeutig dümmste zusammenfassung kommt mal wieder von turi2: zickenkrieg 2.0. aber der tenor dieser sichtweise spiegelt sich auch bei einigen kommentatoren: „lächerlicher Schwanzvergleich“, „Herr Glaser, Sie sind eine Mimose“, „beide Seiten machen sich hier etwas lächerlich“, bis zum klassiker „für wat die leute so zeit haben !“.

sicher ist der frage wer den spruch erfunden hat ziemlich müssig bis eitel, vor allem bei einem spruch, der so auf der hand liegt, dass ihn sogar nico lumma benutzte. trotzdem hat glaser mit seiner ursprungsmail, die ja eher nebensächlich formuliert war, keinesfalls den eitelkeits-jackpot geschossen.

die frage „wann es eigentlich zu einer Selbstverständlichkeit wurde, verschickte Mails ans Licht der Web-Öffentlichkeit zu zerren“ ist da schon nachvollziehbarer und diskussionswürdiger, als die frage, warum da überhaupt drüber geredet werden soll. ich neige ja auch dazu hin und wieder dummes zeug zu reden, aber wenn ich jemanden anpampe versuche ich das, egal ob in der fleisch- oder der virtuellen-welt, in neunzig prozent der fälle so zu machen, dass es ansatzweise zitierbar ist. mit anderen worten, sowohl im persönlichen gespräch, als auch im email-verkehr versuche ich nichts zu sagen was grössenwahnsinnig erscheinen könnte. ich versuche weder explizit, noch implizit zu behaupten, dass ich fehlerfei, allwissend, irre klug oder seriöser als derjenige bin, mit dem ich rede. ich weiss durch diverse stürze auf die fresse, dass ich dazu neige fehler zu machen und versuche den eindruck zu vermeiden, dass ich mich für fehlerfrei halte. überheblichkeit und arroganz ist in jeder form der kommunikation zu vermeiden. oder: „Never put anything in an email you don’t want to show up on the Internet“. gegen diesen ratschlag hat marco dettweiler eklatant verstossen, nicht nur in seiner mail, sondern vor allem mit seinem anruf bei der stuttgarter zeitung, in dem er sich bei der redaktion über glaser beschwerte. dass dettweilers google-karma jetzt leidet, hat er wohl vor allem sich selbst zuzuschreiben.

andererseits, allein für den neologismus „minderbepimmelt“ hat sich die ganze diskussion gelohnt.