demo „Freiheit statt Angst“ am 11. oktober in berlin

felix schwenzel, , in wirres.net    

ich bin leider zu müde um noch zu versuchen mich irgendwie klug zum thema zu äussern — und zwar müde im ganz praktischen sinne, als auch im allgemeinen. das thema vortsdatenspeicherung, datenschutz und eigentlich auch web2.0 und web ganz allgemein ist eigentlich viel zu akut und wichtig um es mit einem denkboykott aus müdigkeit zu belegen.

mir kommt einerseits enorm viel dazu in den sinn und andererseits nichts sinnvolles aus der feder. trotzdem, mir fiel in den letzten tagen auf, dass zu dem thema viel zu wenig gedacht wird, viel zu wenig bewusstseinsbildung und aufklärungsarbeit stattfinden und dass wenn das thema diskutiert wird, die diskussion meist angstbesetzt oder von aktuellen datenskandalen entfacht wird (und nach wenigen tagen wieder aus dem bewusstsein verschwindet).

demo „Freiheit statt Angst“ am 11. oktober in berlin

mit dem globalen, grenzenlosen internet haben wir ziemlich unvorbereitet neuland betreten, viele leben in diesem neuen lebensraum, dessen gesetzmässigkeiten technisch und politisch noch nicht einmal ansatzweise ausgelotet sind, aber unsere lebenswirklichkeit bereits entscheidend beeinflusst.

dass daten überhaupt in diesem nie dagewesenen umfang gesammelt und gespeichert werden können, trifft alle beteiligten völlig unvorbereitet, anbieter, nutzer und politik gleichermassen. auch weil alle gleichermassen ratlos (oder ahnunglos) vor den durch diese neue welt aufgeworfenen fragen stehen, finde ich es wichtig und richtig sich zusammenzutun und zu versuchen die grenzen auszuloten, sich meinungen zu bilden, zu streiten, zu debattieren. ein anfang ist gegen uferlose datensammelwut zu demonstrieren, sich zusammenzurotten und aufzustehen und zu sagen „ich habe rechte“. ich weiss zwar noch nicht genau welche, ich habe noch nicht alles zuende gedacht, ich bin müde, aber einfach so weitermachen, die techniker, die technokraten, die politiker einfach bestimmen zu lassen wo es langgehen soll ist nicht der richtige weg.

deshalb, auch wenn es sich vielleicht doof anhört, lohnt es sich ganz bestimmt jetzt zu demonstrieren.

und es besteht meiner meinung nach, ganz im gegenteil zu gregor keuschnigs einwand, kein gegensatz zwischen protest und aufklärung. es geht darum ein bewusstsein zu schaffen, wachzurütteln (zur not sich selbst) und vor allem seinen arsch hoch zu kriegen.