alicia keys

felix schwenzel, , in wirres.net    

heuet abend hat mich o2 in die o2-arena eingeladen um mir das alicia keys konzert anzuhören. das hatte mit dem von ethority organisierten xda-projekt zu tun, bei dem zwei blogger (er und ix) und vier forums-affine menschen einen xda und eine telefonflatrate zum testen bekamen und darüber schreiben sollten.

im rahmen dieses projektes sollten also mal alle teilnehmer zusammenkommen und bekamen auf den xda und die 6-monatige-o2-flatrate also noch eine konzertkarte und eine premium-dings-zugangs-karte. damit sollten kost und logis kostenlos sein. weil ich vorher noch in hamburg war, kam ich etwas später und erfuhr erst nach der schrecklichen vorgruppe, dass ich meine premium-dings-karte in ein blaues armband umwandeln könne, mit dem ich dann frei saufen und eine vorspeise und ein hauptgericht essen dürfte.

als mir nach einer halben stunde alicia keys die ohren klingelten (o2 arena, ohren klingeln: höhö), ging ich raus um in der premium-lounge ein bier zu trinken. leider konnten mir weder die kellner oder die zahlreichen anderen rumstehenden aufpasser, kartenabreisser kartenscanner und sicherheitsleute sagen wo ich dieses ominöse blaue band bekommen würde. selbst die voll wichtig aussehende dame an die mich ein nicht minder wichtig aussehender kartenscanner verwies, konnte mir das nicht sagen. und das, obwohl die dame sogar ein klemmbrett trug, also definitiv die wichtigste von allen in sichtweite sein musste. so ging ich übelgelaunt zurück zur bar und liess die herumstehenden, zahlreichen, wichtig aussehenden angestellten weiter wichtige abstimmungsgespräche führen, wo sich, als ich schon für mein bier bezahlen wollte, eine bardame meines premium-dings-passes erbarmte und mir das bier so gab und mich endlich mal ein bisschen wichtig fühlen liess.

zu essen bekam ich nach dem konzert auch noch ein bisschen (crabmeat-burger mit mango und chili von „borcherts-catering“ — war triefig, aber ganz OK), aber nur weil sich unser ethority-gastgeber verbal kräftig ins zeug legte.

das konzert war so lala. irgendwer meinte hinterher „gute show“. kann ich nicht sagen. alicia keys sprang zuerst ein bisschen auf der bühne rum, setzte sich dann irgendwann an den flügel und liess ihre band rumspringen. sie hat die ganze zeit gesungen, was lobenswert ist, und leider zwischenzeitlich auch immer wieder geredet, was grausam war. sänger sollten nicht reden, genauso wie moderatoren nicht singen sollten. beides ist peinlich, vor allem wenn man seinem publikum verbal in den hintern steigt um dafür applaus einzuheimsen und das dann auch noch 5mal textgleich wiederholt.

ich bin mittlerweile so weit, dass ich musik nur noch mit einer „skip“-taste ertrage. zuhause kann ich schreckliche lieder vorspulen, im konzert muss man sie unerbittlich ertragen. leider hat alicia keys einige unerträgliche lieder im repertoire, bei denen sie mitunter auch ganz schrecklich laut singt. ihre stimme ist ja durchaus angenehm, sie dringt mir teilweise auch unter die haut und erzeugt eine leichte gänsehaut, aber 1,5 stunden sind dann doch ungefähr 1,2 stunden zu viel für mich.

die o2-arena ist jetzt ungefähr 5 wochen alt und schon ganz enorm runtergerockt. aus den armlehnen kam bereits der schaumstoff gequollen, die toiletten sehen aus und riechen wie bei die mir zuhause und die halle hat den charme eines fünf jahre alten ikea-warenlagers (auch farblich). bei der gastronomie im „premium“-bereich erwartet man dann auch eher borcherts-köttbülar und wird auch ähnlich zuvorkommend bedient. nur die kostenlose babynahrung und free-refills fehlen.

eine stunde nach dem konzert wurden wir vor die wahl gestellt uns einschliessen zu lassen, oder zu gehen. das mit dem premium-service muss man in der o2-arena noch ein wenig üben. sonst wars aber super. echt.