unausgegoren ist super

felix schwenzel, , in wirres.net    

das was das zdf in der wahlnacht im netz so improvisiert hat war gar nicht mal so schlecht. findet mrtopf.de. ich aber auch. zumindest als begleitprogramm zu twitter, fernsehen und weblogs. ich mochte das unausgegorene, experimentelle, offene und chaotische der sendung. medienfuzzis nennen sowas glaube ich manchmal „authentizität“. ein prima zwitter zwischen fernsehen, netz, fernsehonkel-erklärentum und totalem, aber schamfreien chaos. keine kulisse, kein verschämtes wegschalten von hustenanfällen oder schönreden der zahlreichen pannen. leider aber auch keine einblendungen der namen der gesprächspartner, eine kameraführung wie bei der aufzeichnung einer abiturfeier, teilweise verzerrte darstellungen und ein ticken zuviel vorgelesenes zuschauerlob.

witzig fand ich, wie man den akteuren vor der kamera dabei zusehen konnte, wie sie diese knallbunte und quicklebendige netzwelt endeckten und sich immer mehr in eine beinahe zügellose begeisterung hineinsteigerten.

moment mal, lobe ich hier etwa das ZDF? ok. noch ein letztes lob: gut das der gross angekündigte „zuschauerhase“ keinen auftritt bekam. und ich kann mir auch vorstellen, mir sowas zur kommenden bundestagswahl anzusehen.