drei scheinbar zusammenhangslose zitate

felix schwenzel, , in wirres.net    

cem basman:

Jede Generation hat seinen grossen eigenen Aufbruch. Es geht dabei immer um die Freiheit und Selbstbestimmung. Gegen Hierarchien und Fremdbestimmungen. Es ist erstaunlich mit welcher Regelmässigkeit diese historischen Aufbrüche entstehen und sich entwickeln. Die jeweils aufbrechende Generation reift im Laufe ihrer Entwicklung, verkrustet, wird erneut aufgebrochen, zerfleischt sich, aus Idealisten werden Realisten, und wandelt sich immer mehr in das nächste neue Establishment, das anfängt seine neu erworbenen Vorrechte und Vorgärten zu verteidigen… bis die nächste grosse neue Generation kommt.

lorenz maroldt:

Es ist lächerlich, als Konsequenz aus Winnenden ein nur für Erwachsene erlaubtes Spiel zu verbieten – aber auch bedrohlich. Der Staat betritt mit Gewalt eine Welt, in der er nichts zu suchen hat. Paintball wird auf privatem Gelände gespielt. Man mag es blöd oder abstoßend finden, aber wer nicht will, wird davon nicht belästigt. In folgerichtiger Konsequenz kann diese Regierung auch Paaren erklären, welche sexuellen Verhaltensweisen in ihrem Schlafzimmer in Ordnung sind und welche menschenverachtend oder sittenwidrig und deshalb verboten. Unter dieser Regierung wird der Staat zur Moralinstanz – er maßt sich an, darüber zu richten, was gut ist und schlecht. Damit aber löst der Staat kein Problem. Er wird selber zu einem.

harald martenstein:

In Kreuzberg, offenbar auch in Schöneberg, gibt es seit ein paar Jahren Gesinnungs-Bullen. Sie schicken Rollkommandos. Man muss Regenbogenfahnen hissen, um nicht verprügelt zu werden, man darf nicht für die CDU sein, man soll nicht bei McDonald’s essen, es ist das perfekte Spießertum. Ein Spießer ist jemand, der andere Lebensweisen und andere Gesinnungen nicht aushält. Diese Leute sind ungefähr so, wie in den 50er Jahren die schlimmsten Hausmeister waren.