die markenbotschafter von jack wolfskin

felix schwenzel, , in wirres.net    

ich erinnere mich noch, dass viele die misslungene vodafone kampagne dieses jahr irgendwie gut fanden, weil sie angeblich „mutig“ war. so gesehen müssten diese leute jetzt auch die aktuelle social-media-kampagne von jack-wolfskin mutig und gut finden.

und in gewisser weise ist es ja auch wirklich mutig, tausende internet-affiner menschen zu markenbotschaftern zu machen, die jetzt in ihrem freundeskreis herumerzählen wie wichtig es ist, dass eine marke ihre markenansprüche verteidigt und menschen die am markt teilnehmen mit anwaltlicher hilfe zum selbstkostenpreis darüber aufklärt, dass man sich über markenrecht informiert, bevor man kommerziell tätig wird. durch solche markenbotschafter, so erhofft sich jack wolfskin offenbar mit seiner unnachgiebigen und mutigen haltung, werden einerseits die vorzüge des deutschen rechtssystems illustriert und andererseits das image der marke gestärkt (jack wolfskin schützt, ist unnachgiebig, wetterfest, hermetisch und rechtlich gesehen einwadfrei). nicht nur marktteilnehmer die gedankenlos tatzen auf anziehsachen abbilden und kleben, sondern auch alle potenziellen käufer müssen verstehen, dass es gut für alle ist, wenn deutsches recht bis ans limit und zur vollen härte ausgeschöpft wird. wo würden wir denn hinkommen, wenn gerechtigkeitssinn oder ein gefühl für fairness höher stünden als der wortlaut von gesetzen?

dieses prinzip haben auch schon führende innenpolitiker erkannt, die sich nicht durch verweichlichte gutmenschen davon abbringen lassen wollen, familien mit kindern in ihre „heimat“ abzuschieben oder verfolgten asyl verweigern wenn deutsche gerichte und petitionsausschüsse das so entschieden haben. konzepte wie menschlichkeit, empathie, mitgefühl oder solidarität haben im kommerziellen und politischen bereich nichts verloren. für diese botschaft stehen jack wolfskin, jörg schöhnbohm oder wolfgang schäuble wie felsen in der brandung und stellen sich mutig gegen die „meute“ von verweichlichten AGB-nicht-lesern, heulsusen und ahnungslosen nicht-juristen.

diesen mut muss man auch mal loben!

lesenswert zum thema:

[nachtrag 22:46h]
peter breuer:

Sollte es gelingen, nicht nur Jack Wolfskin, sondern jede Art von Funktionsbekleidung unmöglich zu machen, Deutschland würde zur Modenation.

[nachtrag 22.10.2009, 18:30h]
bei jack wolfskin deutet sich umdenken an. manfred hell, der chef der firma jack wolfskin ist ab nächste woche wieder „im office“ und will die abmahnunen und die prozesse die dazu führten „prüfen“. das berichtet ralf schwartz im werbeblogger, nachdem er einen anruf von manfred hell bekam. ich finde, das hört sich vielversprechend an. siehe auch spreeblick und handelblatt.

[nachtrag 23.10.2009, 21:20]
um es mit den worten von johnny haeusler zu sagen: „ Jack Wolfskin zieht Abmahnungen zurück, bleibt bei seiner Haltung