usability

felix schwenzel, , in wirres.net    

im umgang mit moderner technik muss man hin und wieder konzepte erlernen, die auf den ersten blick blödsinnig erscheinen, die sich aber im laufe der zeit so einschleifen, dass man sie für unverzichtbar hält. die computermaus ist so eine eine sache oder die tatsache, dass auf meinem laptop immer rechts oben die uhrzeit und das datum angezeigt werden. die uhrzeit oben rechts vermisse ich oft beim zeitungslesen.

verstörend wird es aber, wenn es zu viele bedienungsschnittstellen für eine sache wie zum beispiel das um- oder weiterblättern gibt. zeitungen blättert man um, webseiten (auf einem macbook) scrollt man mit zwei fingern (oder der zunge) und webseiten oder listen auf (echten) smartphones schiebt man „kinetisch“ mit dem finger hoch oder runter. das führt dann in der praxis oder beim wechsel der lesemedien dazu, dass ich mitunter versuche die zeitung mit zwei fingern zu scrollen, webseiten auf dem macbook mit zwei fingern hoch statt runter scrolle und auf dem pre versuche seiten durch schleuderbewegungen zu scrollen.

diese phänomene ziehen mittlerweile weite kreise bei meinem medienkonsum:

  • seit ich twitter, friendfeed, facebook und anderes web2.0-gedöns nutze, will ich bei allem was ich lese einen „like“-button oder favoriten-stern setzen können.
  • seit ich „mein rivva“ oder andere twitter-apps nutze, will ich mich überall mit einem klick auf „sign in with twitter“ anmelden können.
  • seitdem ich die bookmarklet-pseudopopups, als layer die sich über eine vorhandene seite legen, von instapaper oder friendfeed kenne, nerven mich echte popup-browser-fenster.
  • seit ich beim google-reader mit n (next) und p (previous) von beitrag zu beitrag springen kann, spüre ich das starke bedürfniss, das auf allen webseiten machen zu können.

vermutlich werden uns diese verschiedenen bedienkonzepte letztendlich alle in den wahnsinn treiben und uns in zehn jahren wieder alles ausdrucken lassen.