geburtstag

felix schwenzel, , in wirres.net    

heute hab ich mal wieder geburtstag gehabt („wann haben sie geburtstag?“ — „am 16. märz.“ — „welches jahr?“ – „jedes jahr.“) und es ist erstaunlich wie sich das mit dem gratulieren über die jahre verlagert. ganz früher, die ersten 15 jahre, rief die oma an, meine eltern gratulierten mir beim frühstück und es gab pakete mit geburtstagsgeschenken und sogenannte „briefe“. als ich mich dann mal als austauschschüler nach amerika bewegte, riefen neben der oma auch die eltern an um zu gratulieren und zwei meiner besten freundinnen. ich glaube ein paar briefe fanden auch ihren weg nach amerika. im laufe der jahre gabs dann immer mehr anrufe, immer weniger briefe und kaum noch pakete mit geschenken. als ich studierte und es schon sowas wie ein www gab (aber noch keinen interenet-explorer) trug ich mich mal auf ner seite ein, auf der man seine homepage und seinen geburtstag hinterlassen konnte. im jahr drauf bekam ich massig glückwünsche von wildfremden leuten. anrufe gabs auch ne menge, aber emails von freunden und verwandten noch nicht. hate ja kaum einer ne email-adresse damasls.

dann fing ich irgendwann mal an ins internet zu schreiben und als ich das geschriebene mit ner kommenatrfunktion kombinierte, gratulierten da auf einmal irre viele leute. die gröner bekam allerdings immer mehr geburtstagsglückwünsche in ihren kommentaren. ich bekam auch mehr und mehr emails mit glückwünschen und kaum noch briefe. zur hochzeit des bloggens, kamen manchmal sogar zum geburtstag amazon-pakete von fremden an.

dann schaltete die gröner irgendwann ihre kommentare ab und ich hatte plötzlich die chance zum geburtstag mehr glückwunschkommentare zu unserem geburtstag abzusahnen als sie. ausserdem gabs plötzlich sachen wie xing oder twitter, wo die leute, teils auch wieder wildfremde, zum geburtstag gratulierten. briefe und pakete kamen da schon keine mehr. nur die oma und ein paar verwandte und sehr gute freunde riefen noch an.

in sachen glückwünsche einheimsen, von freunden, fremden, verwandten, guten bekannten, entfernten oder alten bekannten ist facebook grossartig. hat dieses jahr voll geknallt. wollt ich nur mal gesagt haben, dass dieses facebook durchaus echte soziale komponenten hat — oder zumindest die seele streichelt. dank dafür.

als ausgleich zum sozialen haben mir die beifahrerin und das kind dieses jahr ein real-life-anti-social-kit geschenkt.

knoblauch geburtstagsgeschenke

darin waren folgende zutaten gerösteter knoblauch (granuliert, von fuchs), knoblauch-spray, einmal gerösteter knoblauch und einmal „natur“ (sicher auch als deo zu verwenden), knoblauch-sosse („gourmet“, von fuchs), knoblauch-pfeffer (von block house), knoblauchcreme (von unilever).

ausserdem habe ich mir etwas völlig bescheuertes geschenkt, nämlich ein los der ARD fernsehlotterie. eigentlich weniger weil ich glaube, dass ich den zufall mit einer chance von 1 zu 10millionen (oder so) schlage, sondern aus trotz und ärger. trotz und ärger all den neidischen pissnelken gegenüber, die meinen ihre lose kündigen oder boykottieren zu müssen, weil monika lierhaus ein grosszügig bemessenes honorar für ihre werbung für die ARD-fernsehlotterie bekommt. lotto hab ich in meinem leben zuletzt vor 20 jahren mal gespielt und insgesamt auch nur 5 mal. glaub ich. lose hab ich mir noch nie gekauft. jetzt mal ein trotzlos. mein erstes. und wohl auch letztes.

ganz besonders arschig fand ich aber, wie georg kontekakis sich bei den ruhrbaronen über lierhaus honorar auskotzte und dabei auch noch die fakten verdrehte (lierhaus honorar wird nicht von GEZ gebühren bezahlt, die behauptung steht bei den ruhrbaronen bis heute unkorrigiert dort). und wenn die 45 tacken die ich dafür bezahlt habe komplett an die lierhaus gehen, mir solls recht sein. ich fänds OK wenn sich mehr leute finden die so ein lierhaus-los kauften. geht übrigens auch online, ist aber ein extrem grottenschlechtes system was die da online bei „ein platz an der sonne“ haben. eine verbesserung des online-losverkaufs-vorgangs wäre sicher eine mindestens genauso wirksame werbemassnahme, wie die lierhaus auf plakaten abzubilden.

und nochmal: vielen dank für die zahlreichen glückwünsche.