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felix schwenzel, , in wirres.net    

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christian sickendieck liefert die besten argumente dafür, künftig nur noch der blog zu sagen:

Es hieß schon immer das Blog. Jörg Kantel und andere haben schon gebloggt, als andere noch keinen Rechner hatten, die heute der Blog rufen. Es hieß immer das Blog — und ich bin der Meinung, dass die Leute, die das Bloggen im deutschsprachigen Internet etabliert haben, den Respekt verdient haben, dass man ihre Meinung akzeptiert.

abgesehen von der wahnwitzigen satzkonstruktion, die einem auffällt, wenn man sich den letzten satz mal auf der zunge zergehen lässt — wie schlimm muss es um einen stehen, wenn man sich der argumentationsmuster verstockter rentner, ultrakonservativer holzköpfe und der doofen bedient? wobei das argumenattionsmuster kein einziges argument enthält, sondern lediglich eine nicht weiter begründete behauptung und eine aufforderung:

  • das war schon immer so!
  • das alte muss respektiert werden!

wenn man dieses argumentationsmuster gelten lassen würde, könnte man das internet auch gleich ganz abschalten und wieder in tontäfelchen ritzen. aus respekt vor den alten römern oder johannes gutenberg.

nein, im ernst, wenn schon respekt, dann bitte respekt vor der dynamik, der kreativität und der unbändigkeit der sprache. sprache entwickelt sich weiter und wer meint sprache müsse genau dort verharren, wo er stehen geblieben ist, sollte zumindest wissen, dass er unter umständen wie eine zeternde, ewiggestrige oma im bus wirken könnte.

mir rutscht im gespräch auch immer wieder mal „der blog“ raus, was entweder ein zeichen für meine einsetzende verkalkung sein könnte, oder ein zeichen dafür, dass „der blog“ sich eben doch nicht so falsch anfühlt, wie es sich trotz 10 jahren gewöhnung an „das blog“ anfühlen müsste.

mit anderen worten: ich schreibe ab jetzt nur noch der blog.

inspiration dazu natürlich einerseits von anatol stefanowitsch, aber vor allem von max winde, der heute nacht schrob:

Ganz im Ernst: Wie wollen wir jemals zu einer Gesellschaft gelangen, die jeden seine Kultur, Religion, Sexualität, Weltanschauung frei ausleben lässt, wenn wir es nicht mal schaffen solche Nebensächlichkeiten [wie den Artikel eines Substantivs] zu akzeptieren oder wenigstens zu ignorieren?

[bildquelle]

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[nachtrag 28.08.2011]
christian sickendieck hat seinen blogeintrag komplett gelöscht. die links oben führen jetzt zu einem älteren fixmbr-eintrag.