links vom 31.08.2013
felix schwenzel, , in wirres.net
zeit.de: Boulevardpresse: Schlusspunkt #
portrait des boulevard-journalisten günter stampf von stephan lebert und daniel müller:
Günter Stampf war der Wunderknabe des Boulevardjournalismus, ein Star der Branche. Aber irgendwas ist furchtbar schiefgelaufen. Vor einem Jahr brachte er sich um
taz.de: Die Wölfe fressen Kreide #
der kunsttheoretiker michael lingner schreib 2006 diesen kritischen artikel über den artist pension trust (APT):
Statt in den Genuss vermeintlich sozialer Leistungen zu kommen, werden Künstler und Kunst in einer bisher ungeahnten Weise zum Spielball eines rein gewinnorientierten, professionellen Spekulantentums.
der artikel wurde in meinen timelines nach oben gespült, weil der APT jetzt versucht, die hälfte seines kunstbestands auf den markt zu werfen. warum das irgendwen interessieren sollte? lingner warnt, dass die kunstszene nicht mehr der kunst, der wahrheit, dem diskurs oder „freimut“ fröhnt, sondern nur noch dem marktwert, dem gewinnstreben:
Was dem Investor, Künstler oder Kurator als rein finanzielle Privatangelegenheit erscheinen mag, kann für den gesamten öffentlichen Kunstdiskurs und -betrieb fatale Folgen haben. Denn die ohnehin bestehende Neigung zur Unterdrückung freimütiger Wertungen wächst auch im Betriebssystem Kunst weiter, wenn befürchtet werden muss, dass sich Kritik generell als geschäftsschädigend auswirkt oder so aufgefasst werden kann. Entscheidungen über künstlerische Projekte und Karrieren fallen dann unter dem beschränkten Gesichtspunkt, was strategisch für die eigene Positionierung und die der anderen Trusties am günstigsten erscheint.
mit anderen worten: der kunst droht die samwerisierung¹, die ferrarisierung und totale trivialisierung.
interessant ist in dem zusammenhang vielleicht noch die völlige abwesenheit von kritischen worten im englischsprachigen wikipedia-artikel über den APT: das liest sich wie reine PR.
* * *
- 1) samwerisierung
- in ein geschäft, das lukrativ erscheint, einzusteigen und zu versuchen, schnell, aber nicht unbedingt nachhaltig, zu wachsen, viel aufmerksamkeit und marktanteile zu erreichen und dann, auf dem höhepunkt, einen gutbezahlten exit hinzulegen, also auszusteigen bevor risse in der fassade die leere hinter den kulissen offenlegt.
mit anderen worten, samwerisierung ist eine variante des guten alten rein-raus-spiels. gewinner ist am ende der mit der dicksten hose.
urbanshit.de: Wahlplakat-Bustings zur Bundestagswahl #
da sind viele witzige wahlplakat-defacements dabei.
morgenpost.de: TV-Duell - Die Gesten von Merkel und Steinbrück #
sorry für den link auf ein springer-blatt, aber die anwendung von animierten gifs und die kommentierung der bilder sind beispielhaft.
spreeblick.com: Greenpeace vs. Shell #
ich finde das ja super, dass konzerne wie shell oder die formel1 videos auf youtube mit fadenscheinigen urheberrechtansprüchen oder anderen schmutzigen tricks wegzensieren können. damit wird nämlich jedesmal wunderbar sichtbar, welche haltung diese konzerne und die menschen die an ihrer spitze stehen haben. sie verachten freie meinungsäusserung und glauben tatsächlich dass sie mit hilfe ihrer anwälte öffentlichkeitsarbeit betreiben können.