„exakt falsch herum gedacht“
felix schwenzel,
,
in wirres.net
markus spath notiert zu meinen anmerkungen zu einer idee von neil gaiman, bzw. zu hanlon's razor folgendes:
(wirres mit exakt falsch herum gedachten tipps zum freundlicherwerden; gerade die unterstellung von dummheit, wo man auch bösartigkeit unterstellen könnte, ist misanthrop, weil gerade sie den menschen nicht ernst nimmt, weil man die dummheit eben nicht mal schnell ändern kann, usw.)
kann dummheit nur erblich oder somatisch bedingt vorkommen wie markus spath hier behauptet?
oder kann dummheit, wie bösartigkeit, zum beispiel auch durch besondere umstände, reaktionen oder missverständnisse ausgelöst werden?
dummheit und bösartigkeit (und fast alle anderen verhaltensweisen) sind meiner meinung nach in den seltensten fällen determiniert, weshalb es logischerweise dumm ein fehlschluss ist, die kultivierung von zweifeln an der eigenen wahrnehmung als misanthrop zu bezeichnen — auch wenn man sich das verhalten anderer mit „irrtümern, kurzsichtigkeit, nachlässigkeit oder dummheit“ erklärt.
abgesehen davon gibt es natürlich variationen von hanlon's razor („Gehe niemals von Böswilligkeit aus, wenn Dummheit ausreichend ist.“), die zeigen, dass es eben gerade nicht um persönlichkeitsmerkmale geht, sondern prozesse:
Versuche nie durch Konspiration zu erklären, was auf Chaos oder Inkompetenz zurückgeführt werden muss.
dummheit ist nicht nur etwas mit dem man den IQ eines menschen beschreibt, sondern etwas mit dem man handeln von menschen, aber auch institutionen bewertet. so kann es gerade in der politik zu grossen dummheiten, zu fehlentscheidungen kommen, ohne dass eine „böse“ intention vorhanden sein muss. nochmal anders ausdrücken lässt sich das problem mit diesem alten spruch: „das gegenteil von gut ist oft gut gemeint.“