links vom 24.09.2015
felix schwenzel, , in wirres.net
volltext.net: Ein Gedicht ist wie eine Taschenlampe zum Einschalten #
kathrin passig über ihre zufallsshirtmaschine:
Seit Jahren sammle ich solche zufallsshirttauglichen Satzstrukturen […]. In einer Rezension von Peter Handkes Buch Ein Jahr aus der Nacht gesprochen las ich den von Handke geträumten Satz „Eingesperrt in einen Teufel aus Glas war ich“. Ich habe ihn mit Variablen versehen und der Zufallsmaschine beigebracht, die daraus T-Shirt-Aufschriften wie „Eingesperrt in einen Storch aus Schinken bin ich“ erzeugt. Andere Satzstrukturen stammen aus Gesprächen, Zitatsammlungen, Teppich- und Sanitärkatalogen, von Werbeplakaten, aus den Inhaltsverzeichnissen der Zeitschriften, die die Zeugen Jehovas verteilen oder aus meinen eigenen Träumen. Es kommt mir wie Verschwendung vor, eine gute Satzstruktur nur mit einem einzigen Inhalt zu füllen. Einerseits bin ich überzeugt, dass die ganze Welt auf die eine oder andere Art mit Fundsachen arbeitet. Andererseits werde ich vielleicht doch irgendwann von Handkes Traumbewusstsein verklagt und in ein Einhorn aus Paniermehl eingesperrt.
washingtonpost.com: The Washington Post Launches Instant Articles on Facebook #
man kann gut erkennen, was jeff bezos mit der washington post macht: jede vertrieblerische chance an den hörnern packen und die washington post allgegenwärtig machen. sie ist auf blendle, sie wird (im volltext) auf facebook sein, sie ist im rahmen von amazon prime kostenlos auf kindles lesbar. wolfgang blau meint:
this will make the Washington Post the most-read digital quality newspaper in the United States. Bold move.
indeed. die deutschen verleger sollten sich daran ein beispiel nehmen.
blogs.law.harvard.edu: How adtech, not ad blocking, breaks the social contract #
doc searls argumentiert, dass nicht adblock-benutzer den vertrag zwischen werbefinanzierten medien und benutzer brechen, sondern die werbeindustrie, die die ausforschung der benutzer, das verfolgen, browserfingerprinting, magische, unlöschbare cookies zu einem millionengeschäft machte und benutzer verhöhnte als sie vorsichtig versuchten ihre wünsche mit „do not track“ respektiert zu wissen.
(sagt jemand mal frank patalong bescheid?)
daringfireball.net: The Deck’s privacy policy #
eine datenschutzerklärung die man gut und gerne lesen kann? ja, gibt’s.
netzpiloten.de: Journalismus ist nicht schön. Schade, Blendle. #
tobias schwarz sieht schwarz:
Journalismus ist sein Geld nicht mehr wert.
warum?
[L]angfristig hat der deutschsprachige Journalismus nicht die gleiche Qualität wie ein Essay oder eine Kurzgeschichte, für die ich, im Gegensatz zu Informationen, offensichtlich immer noch sehr viel Geld ausgeben würde.
der artikel ist so ungefähr das bekloppteste was ich seit langem über journalismus gelesen habe — und zudem, leider, auch total redundant argumentiert. zumal tobias schwarz, der redaktionsleiter der netzpiloten.de ist, das alles auch in einem tweet hätte sagen können:
ich bin arbeite als informationsvermittler und mein job langweilt mich zu tode. nichts von dem was ich mache ist sein geld wert.
profil.at: Netzkritiker Andrew Keen entzaubert den „digitalen Schwindel” #
ich sehe andrew keens buch „das digitale Debakel“ einen ticken kritischer als ingrid brodnig, aber bis auf die überschrift ist ihr text und ihr gespräch mit andrew keen dann doch ausreichend skeptisch.
stefan-niggemeier.de: Die „Huffington Post“ ist zu blöd, um Ausländerfeinden Blödheit vorwerfen zu können #
stefan niggemeier begibt sich auf ein minenfeld um der huffington-post zu helfen, das minenfeld zu verlassen, aber die bleibt lieber dort.
bildblog.de: „Focus Online“ macht Edward Snowden zum Alien-Spinner #
man könnte auch sagen: „der focus ist zu blöd, um zu erkennen was das fermi-paradoxon ist.“
digg.com: Jimmy Fallon’s ‘Empire’ Parody Is A Dramatic Masterpiece #
natürlich ist das kein dramatisches meisterwerk, aber wirklich meisterhaft ist jimmy fallons grandiose imitation von terrence howard. die serie empire habe ich noch nicht gesehen, aber ich habe terrence howard ein paar folgen lang in wayward pines gesehen. und jimmy fallon schafft es irgendwie den tonfall und die intonation von terrence howard so brilliant zu imitieren, dass es einen umhaut.
digg.com: Donald Trump And Stephen Colbert Roleplay Trump’s Plans To Build A Border Wall #
ich habe mir jetzt ein paar folgen von der late show mit stephen colbert angesehen und bin hin und her gerissen zwischen langeweile, genervtheit und bewunderung. colbert kann fraglos einer der am besten vorbereiteten und klügsten interviewer der welt bei CBS sein und ist einer der wenigen, die dampfplaudernden politikern ihren bullshit zurück an den kopf werfen können. das ist immer wieder beeindruckend. aber leider schlüpft er in seiner show immer wieder in verschiedene rollen, mit denen er sein schauspielerisches talent unter beweis stellen will, aber leider einfach nur albern wirkt. die gags die er in verschiedenen rollen raushaut, stehen in eigentümlichem niveau-kontrast zu den äusserungen, die er in den seltenen momenten raushaut, in denen er gerade keine rolle spielt.
ich vermute mir ist der late-show-colbert einfach zu albern. oder eher, mir ist die albernheit von colbert einfach zu flach. vielleicht sind jimmy fallon und seine tonight-show-autoren aber auch einfach zu brilliant und lassen colbert deshalb in meinen augen alt aussehen. jimmy fallon trennt seine rollenspiele auch sauberer von dem typen, der hinter dem schreibtisch sitzt.
youtube.com: Kid Can’t Blow Out Candle #
ich kann mich über sowas scheckig lachen. und weil happy birthday in den USA mittlerweile gemeinfrei ist, in europa aber bis ende 2016 nicht, bette ich das video lieber nicht ein.
humansofnewyork.com: “I was a maître d’ at a restaurant for thirteen years. But one … #
I smoked a joint and came up with this outfit.
thisisnthappiness.com: Sidekicks #
wenn ich gross bin, will ich auch mal sidekick werden.
blog.borrowfield.de: Wie ich einmal die ZEIT kaufen wollte (Artikel enthält Abschweifungen) #
der artikel selbst ist schon ziemlich alt. der link geht aber auf einen aktuellen kommentar des „zeit digital teams“ , der darauf hinweist, dass die bezugs- und leseoptionen der digitalen zeit in den letzten monaten stark verbessert wurden. sehr gut.