blindspot s01e11

felix schwenzel, , in gesehen    

blindspot

blindspot ist eine der schlechteren mittelguten fernsehserien. typische, weichgekochte NBC-network-kost, die noch den alten genre-regeln folgt und sich nicht zu schade ist, die serie mit klischees und ritual-handlungen vollzustopfen.

die serie hatte ein paar monate pause, folge 10 lief ende november 2015. in dieser staffel-pause habe ich blindspot nicht allzu sehr vermisst. ich bin eigentlich schon länger genervt von der serie (hier kurz notiert), vor allem weil die hauptrolle, jane doe, unglaublich eindimensional und flach von jaimie alexander gespielt wird. im ensemble sind ein paar klasse schauspieler, aber auch ein paar sehr, sehr üble. mir gefällt marianne jean-baptiste (bekannt aus robocop und broadchurch) sehr gut und in dieser folge hat john hodgman einen gastauftritt als arschloch.

ich mag hodgman sehr, sehr gerne, aber sein auftritt war, wie die handlung der sendung, feuchte, warme luft um die sendung aufzublasen. die drehbuchautoren haben sich zwar mühe gegeben der handlung sinn und substanz zu geben, aber leider völig vergeblich. jeder handlungsstrang muss durch ellenlange dialoge und symbolhandlungen erklärt werden, die häufig ins pathetische und helden-epos-artige abdriften.

„geh du vor und rette die passagiere, ich lenke die schwer bewaffneten terroristen derweil ab und opfere mein leben, wenns sein muss.“

„nein, ich lese das nicht vor, sterben muss ich sowieso!“

„ich weiss nicht ob ich das schaffe!“ [schafft es mit leichtigkeit und leidendem gesicht]

„ich habe gerade die flugbahn des flugzeugs im kopf berechnet. unser plan funktioniert, wenn ihr die nase des flugzeugs im letzten moment nach oben zieht … waaartet … waartet … JETZT!“

in blindspot werden manche der charaktere immerhin nicht völlig schwarz weiss gezeichnet, aber die meisten gehorchen dann eben doch einem primitiven, vorhersehbaren gut-böse-schema. ganz besonders die handlung die den roten faden der sendung bildet, erscheint von folge zu folge langweiliger. eigentlich sollte das gegenteil der fall sein, und die mysteriöse vergangenheit von jane doe die spanung auf dauer hochhalten, aber je mehr man erfährt, desto öder wird’s.

es gibt wirklich nicht mehr viel, was mich an der serie noch interessiert, deshalb vermute ich, dass das die letzte folge war, die ich mir von blindspot angesehen habe.