the night manager s01e03

felix schwenzel, , in gesehen    

the night manager

diese folge hat mich ein bisschen gelangweilt und die spannung die vorhanden war, entsprach nicht allzu sehr meinem geschmack. oder anders gesagt: ich finde, dass das heimliche rumschnüffeln in fremden möbeln, eins der schlechtesten dramaturgischen elemente der filmbranche ist. zuletzt habe ich es in the man in the high castle gesehen, da gings schief, dann in deutschland 83, da gings mehrfach gut und in homeland ging’s natürlich auch immer gut. ich will ja nicht abstreiten, dass leute, die spionieren, auch hin und wieder mal in den möbeln oder schreibtischen ihrer zielpersonen wühlen müssen, aber im fernsehen oder kino will ich das nicht sehen, erst recht nicht mit aufregender musik und gegenschnitten von der sich nährenden zielperson und drohender konfrontation.

den rest der folge gabs neben allerlei smalltalk, rumspionieren und intrigieren auch noch die absurde geschichte mit dem handy. jonathan pine entwendet ropers sohn das handy und funkt damit seine spionageergebnisse an seine geheimdienstkontakte. die geschichte mit dem handy ist so absurd, weil ein millionenschwerer, ultraparanoider waffenhändler, der alle paar tage die sim-karten in seinen burner-telefonen wechselt, seinem sohn ganz bestimmt kein handy mit internet-empfang geben würde. und wenn doch, würde er es kräftig verwanzen, verschlüsseln und mit kennwort schützen, er würde irgendeine findmyphone-funktion oder app installieren oder mindestens irgendeinen handy-ortungs-apparat anschaffen, damit auch wirklich keiner sein absolutes handy-verbot auf seinem anwesen unentdeckt umgehen könnte. oder er würde von vorneherein jede handykommunikation mit einem störsender unterbinden.

aber diese folge enthielt nicht nur ungereimtheiten und doofe dramaturgien, auch die nachvollziehbarkeit war dahin. warum gefährdet pine seine mission mit diesen risikoreichen stunts, warum erzählt die frau von sandy langbourne pine nach knapp einer minute dialog (ich habs gestoppt), gleich alle geschäftgeheimnisse ropers? weil sie endlich mal zu jemandem ehrlich sein wollte? och. warum löst die alarmanlage zu ropers privatzimmer jeden tag um 11 einen „test-alarm“ aus, der über 70 sekunden dauert (ich habs gestoppt)?

die, zugegebnermassen, gut gemachten dialoge, die nach wie vor zauberhafte fotografie und vor allem das hervorragend gespielte gegenseitige beschnüffeln von roper und pine, konnte die ungereimtheiten der erzählung nicht wettmachen. ich habe mich gelangweilt und geärgert und gebe statt bisher 5 punkte für die erste und zweite folge, nur noch 2.