the night manager s01e05 und e06

felix schwenzel, , in gesehen    

the night manager

am ende wurde mir the night manager ein bisschen zu james bondig. pine trank wodka martini, fing an wahllos böserwichter zu töten und das finale orientierte sich genauso an james bond finalen: alle besitztümer, das halbe imperium des bösewichts geht in flammen auf und der bösewicht über den jordan. das ende suggeriert, dass die welt jetzt nach den ganzen explosionen und der todesstrafe für den bösewicht ein bisschen besser geworden ist, die musik wird schmusig und nervenschonend. in der regel ist das alles ganz unterhaltsam, im sinne von spannend — und im fall von the night manager nicht ganz so ausgelutscht und stereotyp wie, zum beispiel beim letzten james bond — aber eben auch uninspiriert und unraffiniert.

natürlich sind solche — jetzt hätt ich beinahe filmenden gesagt — serienfinale auf eine bestimmte art raffiniert und überraschend, nämlich in dem sinne, dass man gespannt ist, wie die guten dass jetzt doch noch hinbekommen werden, den bösen zur strecke zu bringen. aber weil das muster immer das gleiche ist, wirklich immer, ist es eben auch ultimativ öde. die dramaturgischen mittel solche finale aufzubauen nerven mich zunehmend. es werden situationen antizipiert, vorbereitungen und absprachen getroffen, von denen man immer nur einen teil sieht, die sich aber nahtlos und perfekt im finale aneinander reihen. wie durch zauberhand haben die guten immer ein ass mehr, als die bösen, in der hinterhand, die guten sind den bösen immer einen kleinen schritt voraus und niemals erleiden sie technische defekte. das finale ist ein festival der aufgehenden pläne, des perfekten timings und der technischen perfektion.

dabei fing es so gut an. ich fand es grandios, dass die agentin angela birch am anfang der serie in einem büro gezeigt wurde, in dem die heizung nicht funktionierte und einer einer der analysten wutentbrant und frustriert auf die heizung einschlug. den rest der serie funktionierte die staatliche technik dann stets fehlerlos und perfekt.

dieser manische zwang am ende solcher agentenfilme und -serien ein dreifaches happy end zu präsentieren ist wahnsinnig enttäuschend und der tag, an dem der held eines agentenfilms nicht seinen love-interest knutschend und liebkosend in die arme schliesst, der held den bösewicht nicht in den sicheren tod schickt und das imperium des bösewichts nicht in einem symbolfeuerer aufgeht und mit symbolexplosionen in die luft fliegt, diesen tag werde ich mir rot im blog anstreichen.

für die beiden letzten folgen, aber auch die ganze serie gebe ich drei punkte. die serie hatte, wie ich fand, einen starken anfang, schwächelte in der mitte extrem und entschied sich dann am ende, sich minutiös an die genreregeln zu halten, was unterhaltsam und spannend war, aber eben auch enttäuschend.