marseille s01e02 (homme de paille)

felix schwenzel, , in gesehen    

marseille

schon besser als die erste folge, wenn auch nach wie vor mit schwächen. das tempo ist nicht mehr ganz so hektisch, aber die dialoge sind teilweise noch etwas arg hölzern. aber die geschichte spinnt sich auf interessante art und weise weiter. ein schlimmes weiteres alarmzeichen ist jedoch der gelegentliche einsatz von zeitlupe als dramaturgisches mittel. wenn ich das zu oft sehe, fang ich manchmal an, autoaggressiv zu werden.

was mir neben den hözernen dialogen missfällt, ist das frauenbild, das die serie transportiert. natürlich reden krokodile aus dem mittleren letzten jahrhundert, auch heute noch über frauen, als seien sie trophäen; natürlich gibt es nach wie vor jüngere männer, die sich für unwiderstehlich halten und sich frauen hemmungslos aufdrängen; natürlich gibt es nach wie vor männer, die sich ständig bemüssigt fühlen, ungefragt das äussere von frauen zu beurteilen. leider zeigt die serie dazu keine haltung und gönnt den frauenrollen auch kaum gelegenheit gespräche zu führen, die nicht von männern handeln. durch den bechdel-test dürfte marseille durchfallen. gerade mal nachgesehen, die autoren, der regiesseur und der produzent, scheinen alle männer zu sein — und leider merkt man das auch.

die serie scheint bei kritikern in frankreich nicht besonders gut anzukommen.