moskau 2/5

felix schwenzel, , in artikel    

der kaffee hat in moskau nirgendwo geschmeckt, auch nicht bei starbucks. starbucks war auch gleich die erste station die wir in moskau, im flughafen, angesteuert haben. dort gab es zwar grundsätzlich die gleichen sachen wie in deutschland oder amerika, aber geschmeckt hat der kaffee trotzdem nicht. was natürlich auch daran gelegen haben kann, dass ich noch in der grippe-rekonvalenzenz war. alternativ kann es auch am wasser gelegen haben. leitungswasser trinken die moskauer nicht, weil sie ihm nicht trauen. vielleicht machen sie aber kaffee aus leitungswasser?

die beifahrerin mag keine kuhmilch im kaffee, und leider war die sojamilch im moskauer starbucks im flughafen gerade alle. alternativ bot die gut englisch sprechende bedienung der beifahrerin kokosmilch an. also einen latte mit kokosmilch. die beifahrerin fands scheusslich. wir haben trotzdem alles ausgetrunken.

* * *

englisch sprechen in moskau die wenigsten, meist sind es die jüngeren, die englisch sprechen und auch bei den strassen- und hinweisschildern sind lediglich die jüngeren auch englisch, bzw. mit lateinischen buchstaben beschriftet. auf der fahrt vom flughafen nach moskau (mit dem aeroexpress) war ich beeindruckt von der plattenbaudichte um und in moskau.

plattenbauten am stadtrand von moskau
plattenbauten am stadtrand von moskau

moskau steht voll mit plattenbauten, die auf den ersten blick nicht besonders einladend aussehen. auf den zweiten blick erkennt man aber, dass viele wohnungen sich voneinander unterscheiden: neuere und ältere fenster, manche bewohner gestalten den fassadenanteil ihrer wohnung sogar individuell, die balkone sind fast ausnahmslos zu wintergärten verglast. beim blick aus unserem hotelzimmer sahen wir selbstverständlich auch auf plattenbauten, mich beeindruckte immer wieder, wie dicht bebaut die stadt ist und dass die elektifizierung mit langen kabeln über das dach stattfindet — auch und gearde bei hochhäusern.

blick aus dem hotelzimmer auf plattenbauten
blick aus dem hotelzimmer auf plattenbauten

der autoverkehr in moskau ist der wahrgewordene traum von 60er-jahre stadtplanern. in moskau muss man zum überqueren von hauptverkehrsadern immer noch fussgängerunterführungen benutzen — so wie bei uns seit bestimmt 20 jahren nicht mehr. fahrradfahrer auf den strassen habe ich nicht gesehen, ich glaube das wäre auch lebensmüde. die moskauer haben den ruf relativ rücksichtslose autofahrer zu sein. was ich allerdings gesehen habe, bzw. um 22 uhr am ersten abend (und in den folgenden um 23 uhr) zuerst gehört und dann gesehen habe war ein pferd. ein pferd, dass im schritt unter unserem hotelfenster langlief, mit einer reiterin, die beim reiten mit ihrem smartfone gerade das internet leerlas. auf dem foto sind die reiterin und das pferd schon längst verschwunden, ich wollte die szene aber trotzdem festhalten.

blick aus dem hotelzimmer auf die strasse
blick aus dem hotelzimmer auf die strasse

* * *

in den supermärkten gibt es vieles, was es auch bei uns gibt, zu ähnlichen preisen wie bei uns: deutsches bier, frosta tiefkühlkost habe ich geshehen, deutsches marzipan und viel hochprozentiges. was es bei uns allerdings nicht gibt sind frische, kurz in salz eingelegte gurken. sehr köstlich, davon haben wir sehr viele gegessen und sehr genossen. es gibt aber auch sachen, die es bei uns wohl niemals geben würde, weil die deutschen humorbeauftragten solche wortspeile wohl niemals freigeben würden und die wurstlobby fischwiener ganz sicher verbieten würde.

* * *

ganz toll sind die moskauer bäckereien. ganz besonders hatte es uns ein laden angetan, der paul hiess. dort gab es herrliches weissbrot, innen weich und duftig und aussen knusprig.

bäcker „paul“ in moskau
bäcker „paul“ in moskau

wird fortgesetzt …